Russenfahrer schrieb:
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> Super Beitrag - meine volle Zustimmung! Die
> Eisenbahn ist nunmal kein "Konzern" oder eine
> "Firma" im herkömmlichen Sinne, sondern eine
> Infrastruktur, die für die Existenz eines
> Staates mit verantwortlich ist. Der Vergleich mit
> Strom- oder Wasserversorgung ist ebenfalls gut,
> das gehört genauso in staatliche Hand. Solche
> Infrastrukturanlagen kann man nicht einfach nach
> Belieben kürzen oder vergammeln lassen. Der
> Privatisierungswahn und der Ausverkauf der
> Industrie ins Ausland ruiniert das gesamte Land,
> nicht bloß die Bahn. Nur hat die Bevölkerung die
> ganze Last zu tragen, die die Politik der letzten
> Jahre angerichtet hat.
>
> Besonders gut gefällt mir dein letzter Absatz; da
> wußte man noch, was Eisenbahn war...
>
> Grüße, Russenfahrer
Ich danke dir für die Zustimmung. Ich dachte schon ich bin etwas zu weit übers Ziel hinaus gestoßen....
223 061 schrieb:
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> In der offiziellen PM der Länderbahn wird als
> Beispiel für die vorliegenden Fahrzeugschäden
> Zitat: "
z.B. massive Flachstellen an den
> Radreifen" genannt. Da wiederum können die
> Betriebswirte - zumindest direkt - ja erstmal
> nichts dafür. Nun kann ich mich in den vielen
> Jahren des ALEX-Betriebs durchaus an einige
> heftige Eisregen im Regensburger Raum erinnern,
> und auch an viel Naßschnee. Es könnte also noch
> einen anderen Grund geben, wenn das jetzt so
> gehäuft auftritt. Darüber möchte ich aber hier gar
> nicht erst spekulieren ...
>
> Gruß
> 223 061
tut mir leid, ich steh da jetzt etwas auf dem Schlauch... leider weis ich nicht was du meinst, vielleicht könntest du mich ja per PN "aufklären"....
Das mit den anderen Witterungsbedingungen, ja daran kann ich mich auch entsinnen.... Ich kenne auch durchaus noch die Winter in den 80er und 90er Jahren.... die waren nicht so "läppisch" wie jetzt.... Gut, da war aber auch der Infrstrukturbetreiber noch auf sowas vorbereitet, und hat den Schnee selbst weg gemacht. Auch auf Bahnhöfen... Nun schickt man ja lieber irgendwelche Privatloks auf die Reise zum Schneeschippen.(die man wahrscheinlich vorher für viel Geld erst mal aquirieren muss) ... und mal eben den Hofer Schneepflug nach Kempten... einmal quer durch Bayern... Das Problem in usnerer heutigen zeit, und nicht nur bei der Bahn ist halt, dass vollkommen fremde, Materie-unkundige hochstudierte Manager an den Schaltstellen sitzen und keine von der Pike auf mit der Materie vertraute Menschen, die mit Können, Wissen und Betriebsinteresse aufgestiegen sind. Aber das ist nicht nur ein Bahnproblem, das trifft halt in jeder Sparte der Wirtschaft zu... Heutzutage muss man nur noch Zahlen lesen, und vor allem diese Zahlen nach dem gerade wehenden Wind entsprechend "drehen" können... Man muß halt wissen, wenns "denen oben nicht gefällt" wie ich ein gesamtes Zugsystem schlecht rechnen kann (siehe als bestes Beispiel den InterRegio damals...) Den rechnet man anfang des Jahrtausends schlecht, stellt ihn ein, nur um 1 Jahre darauf mittels hochpreisigen Gutachten, Marktforschungsmaßnahmen und privater Geltungssucht ("seht her, ich habs erkannt und auf den Weg gebracht") plötzlich wieder feststellen kann, das man ja ein Produkt unterhalb des ICE für den mittleren Fernverkehr in der Fläche braucht... (Stichwort Doppelstock-IC, der durchaus auch als RE fahren kann und darf... Genau der gleiche Humbug wie vor kurzen so ein Ministerlein festegestellt hat, das man ja ein schnelle Verbindung von Nürnberg nach Prag braucht.... Denn Umsteigen ist ja soo uncool... der wird jetzt wieder schnell geschaffen, nach 4 Jahren stellt man fest, das er nicht konkurrenzfähig gegen den (Flix)Bus ist und stellt ihn wieder ein. Kein einziger Minister fährt heute mehr mit dem Zug.... (außer für ein neues Werbeplakat bei irgend einer "Zäpfchenstreckenneueröffnung") - nicht mal mehr ein Bahnmanager nutzt sein eigens Produkt um zu einem "Meeting" zu kommen.... Ob wohl ein BMW - Manager mit dem Daimler zum Meeting fährt ??
Was sich mir so darstellt... bei der BEG gibts einen neuen Chef... bei der Länderbahn gibts einen neuen Chef... aber besser wurde nix !!! Weder da noch da...
Flachstellen an den Loks, außerordentlich hoher Schadbestand bei den Lokomotiven, überdurchschnittlich viele Krankmeldungen bei den Tfz-Führern, Wagenmangel wegen Fristfälligkeiten, keine neuen Italienerwagen wegen Anpassungsproblemen mit den Türen, Verspätungen durch eingleisge Streckenabschnitte, oder durch verspätete Übergabe der Züge durch die CD, mangelnde Schneeeräumung durch DB Netz, überdurchschnittlich viele Bäume im Gleis durch mangelde Pflede der Bahnstrecken, ich bin mal gespannt, welche neuen Ideen die Kreativabteilung bei der DLB als nächstes (er-)findet, um die nächsten stümperhaften Managerentscheidungen schön zu reden....
Aber nicht nur de DLB hat gute Ausreden... auch die BEG kann das.... die Treffs sind zu alt und zu schwer für die Lokomotiven, die können daher nicht mehr so gut die Fahrzeiten halten.... wenn zu viele Menschen in den Zügen fahren, solle ich doch bitte auf den motorisierten Individualverkehr ausweichen, falls es mir missfällt belästigt zu werden.... einen 3-Wagen-Zug als ein "im Vergleich zu vorher mit 4 Wagen" größeres Sitzplatzangebot zu verkaufen, das war aber das beste bislang...Denn das kann man nicht pro Zug sehen, das muß man über den Tag verteilt sehen, denn immerhin fahren ja jetzt mehr Züge auf der Gesamtstrecke.. (nützt aber nix, wenn in den Zügen, mit denen viele mitfahren, eben nur noch 3 Wagen da sind, und man dann halt schon mal ab Marktredwitz bis Müchen wegen grölender Fußballfans schon mal im Türbereich stehen muss, weil der Zug hoffnungslos überbelegt ist...) - und hier distanziert sich natürlich auch die BEG... wörtlich "Für die Wagengestellung ist das Verkehrsunternehmen zuständig" ... aha...
Warum funktioniert das System Eisenbahn in der Schweiz um welten besser als hier? Und anscheinend auch in Frankreich (wenn sie nicht gerade streiken) auch...
Früher war es "eines der letzten wirklichen Abenteuer unserer Zeit" wenn man mit dem Rucksack irgendwo durch Australien gewandert ist... oder die Wälder Kanadas durchstreift hat. Heute ist es eines der größen Abenteuer unserer Zeit, mit dem Zug von Hof nach Oberstdorf zu kommen, oder nach Berchtesgaden... oder einen Sitzplatz in einem ICE zu kriegen... das ganze hat den Vorteil, man muss nicht mehr im Flieger um die Welt zuckeln (was ja nach der Air Berlin und Germania-Pleite an sich auch schon ein Abenteuer sein kann) man hat die abenteuer direkt vor der Haustür... von den Kosten ändert sich nix, denn eine Bahnfahrt in diesem Land ist mittlerweile schon genauso teuer wie ein Urlaubstrip nach wer-weis-wohin.... :-) Und Abenteuer erlebt man im Zug auch... fehlende Wagen, umgekehrte Reihung, Ausfall der Klimaanlage, kein Essen mehr im Speisewagen, Verspätungen, Lokführer fahen mit 2,1 Promille, kaputte Loks, etc.... :-)
Aber Hauptsache wir sind zertifiziert und können kosteneffiziente und bedarfsgerechte Verkehrsleistungen anbieten... ob die dann auch wirklich fahren ist wieder ein anderes Thema....
