...... wie der Betriebswirt dazu sagt.....
-> Das sagt doch schon alles oder? Der Betriebswirt sagt, wir müssen sparen, also sparen wir wo? Am Personal ? ...geht nicht... noch braucht man Lokführer und Zugbegleiter mit betrieblichen Kenntnissen... geht also ned...
-> in der Verwaltung? -> geht nicht, denn da muss ja alles verwaltet, organisiert, und kontrolliert, "ge-qualitätsmanagementet" werden... außerdem sägt man sich ja nicht selbst den stuhl ab, auf dem man sitzt. und ganz nebenbei eine krähe hackt der anderen normalerweise auch kein auge aus....
-> was bleibt also noch übrig? richtig, man spart an der Sauberkeit und an der Wartung.... Da werden Fristen bis zum letzten tag, vielleicht sogar bis zur letzten stunde oder sogar viertelstunde, ich weis es nicht... :-) ) ausgereizt, da wird an der Reinigung gespart, am Nachfüllen von Verbrauchsmaterial etc...
Außerdem, sarkastisch gesagt, muss ja das Geld für die Strafzahlungen irgendwo wieder eingespart werden.... Man muß ja auf Biegen und Brechen irgendwelche Vorgaben von irgendwelchen anderen wichtigen Fuzzies oder übergeordneten Konzernmüttern erreichen.... Hauptsache in der Jahresendbilanz steht ganz unten ein dickes Plus das man an die Konzernmutter abführen kann / muss / darf / soll....
Aber vielleicht haben wir ja alle unrecht, und der Typ, der der Länderbahn an den Schreibtisch gesetzt wurde, hat angeordnet, dass die Loks zu lange und zu oft in den Werkstätten stehen.... man weis es nicht.... Räder müssen ja schließlich rollen... das hatten wir ja schon mal vor 70 (oder so) Jahren, und es ist ja hinlänglich bekannt, wozu das geführt hat....
Faktum ist, wenn man das jetzt alles zusammen sieht, merkt man endlich wohin Deutschland steuert... Das System Eisenbahn hat mal gut funktioniert, und war auch zuverlässig... Aber die Privatisierung hat das alles ruiniert... statt blühender Landschaften haben wir jetzt ungeräumte Bahnsteige, Stahl- und Glasarchitektur, vergraffitierte Züge, verfallene Empfangsgebäude, Ruinen jenseits der Gleise, verrostete Gleisanschlüsse, Birken auf den Güterbahnhöfen (da warte ich sowieso noch drauf, bis irgend ein Öklo kommt und fordert, das man das alles liegen lassen muss wegen Artenschutz und so...) Kein örtliches Personal mehr auf den Bahnhöfen, mangelnde Auskunft, weil alles verdividiert wurde, und kein Geschäftsbereich mehr aufgrund Datenschutzgründen und Konzerngeheimnissen mehr an den anderen irgendwelche Informationen weiter geben darf. wobei es wahrscheinlich ja teilweise nicht mal mehr möglich ist das weiter zu geben, weil man nciht mal mehr irgendwelche Telefonnummern untereinander kennt....
Und als Dank gibt man den Reisenden ein App zur Hand, in der man melden kann, wenn ein Mülleimer auf Bahnsteig 4 überläuft.... (man spart sich dabei ja Kosten weil das Reinigungspersonal nur noch per App "alarmiert" werden muss :-)
schöne, neue, privatisierte, heile Welt....
Aber alles in allem müssen wir ja noch froh sein, das es "nur" das System Eisenbahn ist, das ruiniert wird... es könnte schlimmer kommen, stellt euch mal vor, wenn die Stromversorgung zusammen brechen würde... oder das Trinkwasser privatisiert wird - oder noch besser - Die Abwasserentsorgung- :-) .... außerdem... wer sagt, denn das man mit dem Zug fahren muss... man kann ja, wenns einem ned passt, das eigene Auto nehmen.... oh, hoppla, geht ja auch nicht, weil wenn man ein Auto fährt, das älter als 3 Jahre ist, darf man ja nicht mehr in die Städte fahren, weil man dann ja eine Dreckschleuder fährt... und wer sich nicht alle 2 Jahre ein neues Auto kauft, ist ja eh asozial (weil man die Automobilindustrie vorsätzlich schädigt, und damit Arbeitsplätze gefährdet) und dumm und faul (weil er ja nicht genug Geld verdient, um sich regelmäßig neue Autos kaufen zu können) ....
...meint ein gefrusteter und "global" denkender
mugel
(der sich im übrigen immer noch gern an die Zeiten erinnert, als an Weihnachten auf jedem besetzten kleinen Bahnhof ein Weihnachtsbaum stand, als der Fahrdienstleiter im kleinen Bahnhof gut bekannt war, als man noch Fenster in den Zügen aufmachen konnte, und als die Züge noch mit Lokomotiven (die fast immer funktioniert haben) gezogen wurden, als man noch "personenbezogenen Fahrscheinverkauf" auf jeden besetzten Bahnhof gab, als man wegen Bauarbeiten und Gleisaustausch die Strecken nicht gleich monatelang gesperrt hat, sondern unter rollendem Rad (und nachts und am Wochenende) gebaut hat, als es noch gedruckte Fahrplanmedien gab, als es noch hieß "Jede Stunde, jede Klasse" und nicht "jeden Tag bedarfsangepasst - Zug verkehrt nur Do, Mo,und So ...", als man in den Speisewagen noch Essen bekam und kein "Hoffmann Fertigmenü in Seniorengerechter Portionsgröße", als es noch Blumen auf den Bahnhöfen gab, und als man noch aus dem Fenster schauen konnte, und noch was gesehen hat von der Landschaft (wenn man sich das heute so antut, im ICE zu sitzen und kilometerlang an Schallschutzwänden vorbeifährt, weiß man wenigstens, wie sich so ein Zäpfchen fühlt wenn es seiner "Bestimmung" zugeführt wird...) und vieles anderes mehr, das dafür gesorgt hat, das man sich für die Eisenbahn interessiert hat, und es als Hobby angenommen hat.... )
Aber heute.... lassen wir das besser....
Wenns so weiter geht, hat man glaube ich beim Lotto spielen mehr Chancen auf 6 Richtige als das man eine Zugverbindung erwischt ohne Ersatzverkehr, Zugausfall oder Verspätung...
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.19 11:18.
