Es hat beides nicht direkt etwas miteinander zu tun, aber die Grundursachen sind teilweise die gleichen, ebenso die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen, nämlich daß man vorerst - insbesondere im Nordabschnitt der KBS 855 auf absehbare Zeit eher Fahrgäste vergrault als neue dazu zu gewinnen. Und damit setzt man einen Teufelskreis in Gang. Denn weniger Nachfrage verleitet die Planer wiederum dazu, sich weniger Mühe zu geben bzw. sich im Zweifelsfall für die einfachere/kostengünstigere Maßnahme zu entscheiden statt für die möglichst weitgehende Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs.
Wenn ich das folgende Dokument richtig deute, dann teilt sich die 2020 geplante Vollsperrung zwischen Nürnberg und Marktredwitz übrigens in zwei aufeinanderfolgende Teile:
[
fahrweg.dbnetze.com]
- Ab 7.7.2020 zunächst 6,5 Wochen Vollsperrung wegen Gleis- und Weichenerneuerung zwischen Kirchenlaibach und Marktredwitz
- Daran anschließend 2 Wochen Vollsperrung wegen Brückenerneuerung (Ausbau Hilfsbrücken, Einbau der neuen Brücken usw.) zwischen Vorra und Neuhaus
Und nun die Frage, wie lange diese Vollsperrung gedauert hätte, wenn wir uns im Jahr 1980 oder 1990 befänden? Ich behaupte, es wären maximal 2 Wochen für die Brücken gewesen (wahrscheinlich jedoch noch weniger, da lärmintensive Nachtarbeit damals kein Problem war). Den Rest hätte man dann unter rollendem Rad gemacht. Natürlich nicht mit der heutigen Taktdichte und der heutigen engen Fahrpläne. Aber stattdessen regulär eingeplant im Jahresfahrplan und ohne chaotischen SEV.
Gruß
223 061
Edit: Umlaute im Link konvertiert, jetzt sollte er gehen ...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.10.19 18:44.