Grundsätzlich sollte man doch erstmal froh sein, dass das Projekt jetzt endlich mal angestoßen wird. Schlechtreden kann man es immer noch.
Ich gehe mal einfach davon aus, dass man sich im Klaren sein muss, dass es ohne einen Infrastrukturausbau nicht funktionieren wird. An der Studie ist u. a. sma beteiligt, die ja auch das schweizer Modell umsetzen. Die werden das schon auch verdeutlichen.
Es ist ja erst ein Anfang und ich denke, dieses Konzept wird noch mehrfach umgeschrieben, da vieles heute so gar noch nicht umsetzbar ist und auch wahrscheinlich bis 2030 gar nicht.
Berücksichtigt sind auch keine Reaktivierungen von Halten zwischen Schwandorf und Regensburg, obwohl dort Klardorf, Ponholz-Pirkensee, Diesenbach, Zeitlarn-Regendorf und evtl. Wutzlhofen schon ein Muss sind, wenn man Verkehre verlagern will. Walhallastraße wird ja kommen, leider verzögert sich das Projekt auch ewig. Aber aufgrund der zu knappen Kapazitäten derzeit wird man wahrscheinlich sogar froh sein, weil man das erhöhte Aufkommen gar nicht stemmen könnte in der HVZ.
Ebenso fehlen Reaktivierungsprojekte, die angedacht sind, wie Maxhütte - Burglengenfeld, was aber normal ist, da ja noch nichts konkret ist. Diese Verbindung wäre aber auch mehr als notwendig, sofern sie eine Studie nicht wieder kaputtschreibt. Hier rächt sich natürlich dass man den Bf Maxhütte, als man die Bahnsteige neu gemacht hat, nicht gleich etwas südlich in den Bereich der Gütergleise verschoben hat, so dass Flügelungen möglich wären.
Was den Halbstundentakt Landshut - Plattling angeht, so setzt das wohl den zweigleisigen Ausbau voraus. Ich nehme an das ist die Grundlage der Planung und der ist ja im BVWP. Es ist aber doch jedem klar dass das niemals bis 2030 umgesetzt wird, aber dann gibt es so lange auch keinen Halbstundentakt.
Nürnberg - Würzburg ist ja noch nicht mal was geplant und man träumt schon von 40 Minuten.
Natürlich muss man die derzeitigen Probleme des Systems abstellen, aber ich denke dessen muss man sich bewusst sein. Ich würde jetzt nicht alles grundsätzlich schlechtreden, auch wenn ich natürlich skeptisch bin dass das schnell umsetzbar ist, nicht mal mittelfristig. In Teilen jedoch schon und das ist ja das gute, man kann es auch Schritt für Schritt in Gang setzen.
Über eines muss man sich im Klaren sein:
Das System Schiene braucht mehr Geld, deutlich mehr Geld. Für Infrastrukturausbau, für mehr Kapazitäten, mehr Geld um anders kalkulieren zu können und damit die Berufsbilder attraktiver zu gestalten, so dass sich wieder mehr Leute dafür entscheiden (zumal der Zustand in vielen Branchen noch deutlich schlechter ist und aus dieser Richtung Potential besteht).
