Sicherlich, man muß beides betrachten, sowohl Entwicklungs- als auch Fertigungskapazitäten. Das macht die Betrachtung in der Tat nicht eindeutiger.
Die Herausforderung liegt ja heutzutage vor allem im Bereich Elektronik und Software, wo alles immer komplexer wird. Da braucht man m.E. stabile Entwicklungsmannschaften mit möglichst wenig Fluktuation und wenig Umorganisationen, aber wo hat man das noch? Vor allem spielen ja - je nach Anbieter - die Zulieferer auch eine besonders große Rolle, denn vor allem im Bereich Brennstoffzellen und Batterien hat man ja nicht alles im eigenen Haus.
Ein HEMU ist ja notgedrungen auch prinzip-bedingt immer implizit ein BEMU, auch wenn die Batterien natürlich dann kleiner sind. Die reine BEMU-Variante der BR 1440 ist derzeit zum Beispiel mindestens ein Jahr in Verzug laut DSO/Presse, die iLint Serien-HEMU laufen dem Vernehmen nach noch immer nicht so stabil wie gewollt. Das muß aber natürlich nicht heißen, daß es woanders wirklich besser geht, schon gar nicht im ersten Versuch.
Würden die für die EVO-Ausschreibung genannten 231 Sitzplätze pro Triebzug eigentlich einen Vierteiler bedeuten? Ich denke schon. Da wäre es dann vielleicht deutlich einfacher, einen bimodalen Triebwagen sowohl mit Oberleitungsbetrieb als auch mit H2-Brennstoffzellen zu bauen, die bisherigen HEMU sind ja Zweiteiler. Abseits der Oberleitung wird man aber m.E. mit geringer Beschleunigung planen müssen, um das Gewicht im Griff zu haben? Bzw. mit möglichst wenigen Halten auf der Strecke.
Gruß
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