24. August 2020 13:44
Pressemitteilung vom 24.08.2020 - Quelle

Probebetrieb Gotteszell - Viechtach
München, 24.08.2020
Zu wenig Nachfrage für dauerhafte Reaktivierung

Weniger als 500 Fahrgäste pro Werktag
Verkehr endet zum September 2021
Verkehrsministerin Schreyer: „Beim Öffentlichen Nahverkehr brauchen wir attraktive Angebote, die zur Situation vor Ort passen.“



Seit drei Jahren läuft auf der Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach ein Probebetrieb im Stundentakt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) untersucht, ob eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs dort sinnvoll ist. Die Zahlen zeigen nun aber deutlich, dass die Nachfrage bei den Fahrgästen nicht ausreicht, um die Strecke wieder regulär in Betrieb zu nehmen. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Wir stehen Reaktivierungen von stillgelegten Eisenbahnstrecken grundsätzlich offen gegenüber. Allerdings gelten für alle Strecken dieselben Kriterien. Wenn diese nicht erfüllt sind, können wir dafür kein Steuergeld investieren. Ich setze mich für passgenaue Angebote ein, damit auch der ländliche Raum gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden wird.“

Bevor der Freistaat einen Reaktivierungsprozess startet, müssen mehrere Rahmenbedingungen erfüllt sein. Neben der einhelligen Zustimmung der Kommunen vor Ort ist das vor allem eine Potenzialprognose. Sie muss nachweisen, dass auf der Strecke eine Nachfrage von mehr als 1.000 Fahrgästen pro Werktag zu erwarten ist. Auf der Strecke Gotteszell – Viechtach lag diese Zahl aber jedes Jahr bei deutlich unter 500 Fahrgästen pro Werktag. Die Kosten für den Probebetrieb liegen bei mehr als drei Millionen Euro pro Jahr. Die Ertüchtigung der Infrastruktur, also zum Beispiel der barrierefreie Umbau der Stationen und die Sicherung der Bahnübergänge, sind darin noch nicht enthalten. Ministerin Schreyer: „Wenn die Bahnverbindung nicht ausreichend angenommen wird, hilft eine Reaktivierung weder dem Klima noch dem Steuerzahler. Wir werden den Vertrag für den Probebetrieb deswegen nicht verlängern und den Schienenverkehr dort zum September 2021 wieder einstellen.“ Der Freistaat hat den Landkreis im Jahr 2019 mit über 665.000 Euro an ÖPNV-Zuweisungen und Zuschüssen für die Rufbusse im Arberlandverkehr unterstützt und wird das auch weiter tun. Ministerin Schreyer: „Mir ist wichtig, dass die Menschen in Bayern überall dort leben können, wo sie wollen. Der Probebetrieb für eine mögliche Reaktivierung war einen Versuch wert. Aber wir brauchen einen passgenauen ÖPNV, der auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnitten ist. In diesem Fall kommen wir mit Linienbussen besser voran.“

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Viele Grüße, Christian

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Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

ChristianMUC 1915 24. August 2020 13:44

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

Falkensteiner Bockerl 1023 24. August 2020 15:26

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

Laabertaler 971 24. August 2020 17:01

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

ChristianMUC 945 24. August 2020 17:07

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

Martin Pfeifer 895 24. August 2020 19:06

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

mugelmark 990 24. August 2020 18:40

Re: Freistaat Bayern verkündet Ende des Probebetriebs Gotteszell-Viechtach

apfelpfeil 839 25. August 2020 08:34

Freistaat Bayern legt Bahnstrecke still

Schwandorfer 1097 25. August 2020 11:07

[ZM] Süddeutsche: Die Waldbahn wird stillgelegt

Schwandorfer 914 26. August 2020 11:27



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