... müßte die Überschrift eigentlich lauten. Denn für die Bevölkerung rund um Viechtach gehört der Bahnverkehr zwischen Gotteszell und Viechtach längst zur Normalität, ganz egal ob das formal ein Probebetrieb ist oder nicht. Noch vor wenigen Monaten wurde zwischen Landkreis und BEG ein neues Mobilitätskonzept abgestimmt, das den Bahnverkehr weiter stärken soll. Aber vielleicht hat man das im Ministerium ja schon vergessen?
Offenbar hat sich das Ministerium ohnehin sehr wenig mit der ganzen Sache auseinandergesetzt. Es ist schon erschreckend, daß man den mühevoll konstruierten Begriff "Reisendenkilometer pro Kilometer Betriebslänge" selbst in der offiziellen PM wieder mit dem Allgemeinbegriff "Fahrgäste" verwechselt. Versteht man selber nicht mehr, wie man am besten die Zahlen so verdreht um das Ergebnis zu bekommen, was man will?
Ja, man soll Bahnstrecken nicht gegeneinander ausspielen, aber ein Blick auf folgendes Dokument zeigt, was von unserem "Bahnland Bayern" übrigbleiben würde, würde man das "1000er-Kriterium" auch auf Bestandsstrecken ansetzen: [
www.bayern.landtag.de] - Siehe Seite 2 Punkt 7.
Da sähe die Streckenkarte ähnlich löchrig aus wie in Mecklenburg-Vorpommern (vielleicht ja das Vorbild-Bundesland bayerischer Politiker?). Selbst durchgehende Hauptbahnen (Kirchenlaibach - Weiden) oder Strecken im großstädtischen Umland wären zum Teil betroffen (Langenzenn - Markt Erlbach!). Das "1000er-Kriterium" kann also keine faire Lösung und Beurteilung bieten. Außer vielleicht um Bahnverkehr zu verhindern.
Nach eigenen Beobachtungen hat sich Gotteszell - Viechtach mittlerweile zur zweitstärksten Waldbahnstrecke (nach Plattling - Zwiesel) entwickelt. In Viechtach ist aus dem vorher eher verlassenen und etwas schmuddeligen Bereich um den alten Bahnhof fast schon ein neues Ortszentrum geworden. Für den Tourismus im Umland von Viechtach stellt die Strecke ebenfalls eine massive Aufwertung dar und selbst die vorneweg kritischen Teisnacher Bürger haben zu großen Teilen zwischenzeitlich Gefallen an der neuen Verbindung gefunden.
Es kann nicht sein, daß hier das letzte Wort schon gesprochen ist. Auch die bayerische Landesregierung muß irgendwann merken, daß das Land nicht nur aus München und Nürnberg besteht.
Viele Grüße
Tobias