02. Mai 2020 09:34
Im Fahrplanjahr 2014 gab es neue Gesichter auf der Ilztalbahn zu sehen, und das sogar doppelt: nach der Einrichtung des TUZ (Technisch Unterstützter Zugleitbetrieb) war ab jetzt echter Mehrzugbetrieb möglich. Zum ersten Mal seit was weiß ich wie lange kreuzten deshalb am 1. Mai um kurz nach 10 Uhr in Kalteneck zwei (Plan-)Züge. Und nicht nur das: 2014 wurde mit 2016 das wohl mit Abstand abwechslungsreichste Ilztalbahnjahr des 21. Jahrhunderts. Versprochen:


Los ging es zunächst mal mit einer kleinen Panne: Am ersten Fahrtag sollten sich der Schienenbus und ein Vogtlandbahn Desiro den Betrieb (welcher nun von vier auf sechs Zugpaare täglich ausgebaut worden war) teilen. Weil der 642 aber bei einer der Ausbildungsfahrten in Kalteneck defekt liegen blieb und die Reparatur etwas Zeit in Anspruch nahm, wurde ein komplett historischer Fahrtag aus diesem 1. Mai, als man notgedrungen die 363 815 mit Bar- und Speisewagen in den Umlauf einscherte. Rein optisch begann 2014 also fast genauso, wie 2013 endete. Nach der ersten Runde im Zug, wollte ich den 11 Uhr- und 15 Uhr- Umlauf fotografieren. So fand ich mich für die zweite Runde also an der Ilz in Fischhaus ein, nicht ahnend, ...


… dass das Wetter zur dritten Runde am Nachmittag schlagartig besser werden würde, was somit noch ein paar Sonnenfotos an der Ilz hinter Kalteneck …


… oder mit Bayerwaldpanorama zwischen Röhrnbach und Waldkirchen erlauben würde.


Weil meinem damals kürzlich verstorbenen Onkel der große Bauernhof links hinter dem letzten Wagen gehörte und ich als kleines Kind auch manchmal bei ihm die Züge direkt an meiner Nase vorbei fahren sah (einmal mitte der 80er sogar den TEE auf Sonderfahrt), wollte ich ein Motiv von dieser Stelle in Karlsbach hier mit reinbringen. Die Fahrt der V60 in die Sonne schien mir dafür ganz passend.


Mittlerweile waren wir dabei, unseren Wohnort langsam wieder etwas aus der Stadt raus und mit einem Bein aufs Land nach Tiefenbach zu verlagern. So sollte die Rückfahrt am Abend ein letztes Mal am bald neuen Haus- und Hofübergang geknipst werden.


Bald schon liefen die beiden Vogtlandbahn-642 problemlos und die Fahrzeiten konnten bei meist prima funktionierender TUZ-Anlage auch weitgehend gehalten werden. Der genesene VT 05 hat vor zwölf Minuten Freyung (am linken Bildrand hinten) verlassen, vor zwei Minuten Karlsbach passiert und rollt nun in einem weiten Bogen über Mayersäge auf Waldkirchen (in meinem Rücken) zu, das in sechs Minuten erreicht sein wird.


Halten wir uns aber gar nicht erst länger mit Plastikspielzeug auf – als sich im Frühling abzeichnete, dass die „Freunde der 212 001 e.V.“ vorhatten, mit der 212 133 (die ich als Mühldorferin witzigerweise in blau-beige vor der Haustür im Archiv habe) eine Fotofahrt zu veranstalten, war die Vorfreude groß. Am 13. Juni rollte dann das erste mal seit über 13 Jahren wieder eine V100 durch das Ilztal und wurde hoch über dem Fluss das erste Mal schnell geknipst.


Weil die Ausfahrt aus Fürsteneck II so ideal im Licht lag, wurde auch hier schnell gehalten.


Ein recht unkonventionelles Motiv ist die Osterbachbrücke zwischen der Neuhaus- und Köpplmühle (sie war anfangs schon mal mit dem Skl bei der Brotzeit und mit der V40 am Schotterzug aus spitzem Blickwinkel zu sehen), wenn man aber Zeit hat und der Zug einem nicht uneinholbar davon fährt, darf es motivlich ruhig mal ein wenig „alternativer“ werden.


Ein Bild, welches hier auch unbedingt rein muss, ist der Schuss auf Waldkirchen exakt beim Kilometer 42. Genauso wie für mich aus Lotsenpersektive muss es für den Rangierleiter Ende der 80er/Anfang der 90er immer ausgesehen haben, wenn ich am linken Bildrand mit meinem Dreigangrad die Rückfahrt der Übergabe aus Freyung erwartete. Ein kleines Kind, das genau im Moment unserer Vorbeifahrt hier mit dem Rad lang gekommen wäre und mit leuchtenden Augen auf die 212 gestarrt hätte, wäre natürlich die Krönung gewesen. Dass ich damals vergaß, dergleichen zu arrangieren...?!


Mit leuchtenden Augen starrten die Fahrtteilnehmer indes wenig später hinter Waldkirchen auf den schönen Güterzug und das Bayerwaldpanorama Richtung tschechischer Grenze. Ein störender Baum vor dem letzten Wagen wurde digital entfernt – für den großflächigen Freischnitt so mancher toller Fotomotive kam diese Fahrt leider ein Jahr zu früh...


Nachdem wir an der Neuhausmühle ausgiebig fotografiert hatten, eilte es nicht, denn die Sonne sollte noch etwas Zeit bekommen, die letzte wirklich brauchbare Stelle an diesem späten Nachmittag auszuleuchten, ehe die Strecke zur fortgeschrittenen Tageszeit zu sehr im engen Flusstal verschwand. So versammelten sich die Teilnehmer zivilisiert und gut gelaunt ob des schönen Abendlichts vor Fürsteneck genau am Streckenmittelpunkt.

Ganz genau dafür habe ich mich den Arbeiten vor fünf Jahren angeschlossen. Ziel erreicht ;-)


Die angebrochene Fußball-WM in Brasilien schraubte meine Fotoaktivitäten in der Folge zurück, der Fahrbetrieb lief aber weiter, mit Liveticker für die Fahrgäste exklusiv vom Tf. Zum Schichtwechsel am Passauer Hauptbahnhof durfte der Nachwuchs dann auch langsam mal seine ersten Erfahrungen mit der Eisenbahn machen...


Seit wir zu dritt waren ließen wir uns zwangsläufig an langen freien Wochenendabenden wieder öfter in der Heimat sehen, wo es ein Leichtes war, sich für ein schnelles Foto vom letzten Zug mal kurz abzuseilen.


Nach dem Sieg über Frankreich im Viertelfinale zeigte auch der VGB VT 05 Flagge und unterstützte unsere Jungs im fernen Brasilien auf seine Weise. Am heutigen Tag hatten wir erstmals Dreizugbetrieb auf der Strecke (wann gab es das jemals zuvor?). Nachdem ich in Kalteneck schon den planmäßigen Gegenzug gekreuzte hatte, begegnete mir in Waldkirchen noch ein Solo-Motorwagen als privat bestellte Sonderfahrt. Der nicht blaues Dauerlicht zeigende Leuchtmelder oberhalb der H-Tafel signalisiert dem Tf, dass der 2000Hz-Magnet scharf ist, und entspricht somit einem Halt zeigenden Hauptsignal. Nach dem Schlüsseltausch mit dem Gegenzug und dem Einholen der Fahrerlaubnis beim Zugleiter kann der Magnet für den nächsten Streckenabschnitt deaktiviert werden, was durch blaues Licht angezeigt wird.


Das Leben war spannend in diesen Zeiten: nur zwei Tage nach unserer Standesamtlichen Hochzeit, die im engsten Freundes- und Familienkreis dann in einem kleinen Sonderzug nach Freyung gefeiert wurde (den ich auf der Rückfahrt im Anzug natürlich zum Amüsement aller Gäste noch kurz schnell fotografieren musste) gewann die DFB-Elf in Rio den Weltmeistertitel. Das Flaggezeigen am VT 05 hatte seine Wirkung nicht verfehlt ;-)


Und es gab keine Atempause – noch immer mit zitternden Knien seit der Verlängerung gegen Argentinien unterwegs, servierte man schon in der Folgewoche das nächste Schmankerl: Die im Frühjahr von der IGE erworbene und in Passau aufbereitete 216 224 rollte aus zur Probefahrt. Mit sechs Personenwagen glitt es sich im Ilztal natürlich recht lässig dahin, die Anfahrtests bei fast drei Prozent Steigung im Schnellgang absolvierte sie aber ebenso zufriedenstellend.


Die schwül-heiße Luft auf der Hinfahrt hatte sich gegen Mittag zu einem heftigen Gewitter über den Bergen zusammengebraut – glücklicherweise verlief dessen Grenze aber ca. fünf Kilometer nördlich der Bahnstrecke bei Mayersäge. Jetzt brauchte die recht nackte Lok nur noch ein paar Schriftzüge verpasst, und dann hoffte man auf den ein oder anderen Zug, den man damit noch in Richtung „Woid“ würde bespannen können.


Gegen Ende der Woche sollten die VT 05 und 10 gegen den 03 und 06 getauscht werden. Weil mir die Nummern nicht viel sagten und sie mir egal waren, wollte ich an diesem Samstagmorgen eigentlich mal ausschlafen – meine Schicht begann erst um 14.30 Uhr Passau. Dann war um kurz nach 7 Uhr aber schnell Schluss mit Schlaf, als der Kollege der Frühschicht mich anrief, er würde heute mit einem für das Vogtland werbenden bunten Triebwagen kommen. Weil das Wetter perfekt war, stand ich zwanzig Minuten später an der Ilz und freute mich auf diese Abwechslung, die uns der Fahrzeugeigentümer auf diese Art bescherte. Der Zug wurde auf seiner ersten Runde noch verfolgt ...


… und unter anderem nochmal kurz vor dem Endbahnhof abgepasst, ehe ich heimfuhr und mich auf den Dienstbeginn am Nachmittag freute, zu dem ich den Triebwagen dann selbst übernahm.


Weil wir grad Ende Juli hatten, wollte das Gymnasium Freyung eine Art Neuauflage ihrer Wandertagsfahrten mit der Ilztalbahn machen. Was in den 90er Jahren die Regel war, glich jetzt wieder einer Besonderheit. Gut, an einen Wagenzug mit Bundesbahnloks kam die 642-Doppeleinheit, die da an zwei aufeinanderfolgenden Wochentagen je zweimal nach Freyung pendelte, natürlich nicht heran – für mich war dieses gemischte Doppel aber ein reizvoller Hingucker: Am ersten Tag reichte die Zeit zwar nur für Bilder der morgendlichen Leerreise nach Freyung...


… und am zweiten Tag nur für die mittägliche Heimfahrt und …


… leere Rückreise – aber mir war das Programm genug.


Schon am nächsten Tag gingen die beiden ungleichen Geschwister wieder getrennte Wege. Der bunte Hund aus dem Vogtland stand aber bereitwillig nochmal Model für seinen Kutscher in Freyung, ehe er wieder sicher zurück nach Passau gesteuert wurde.


Zwischendurch mal wieder spontan an der Ilz nach dem Rechten gesehen – die einstige Paradestelle drohte nämlich im schwül-feuchten Klima des Sommers 2014 gefährlich zuzuwachsen...


Büsche sind am Bahnhof Freyung Gott sei Dank kein Hindernis mehr. Heute mit dem VT 03 unterwegs, musste ein Bahnhofsbild kurz vor der vormittäglichen Rückfahrt noch schnell sein...


Im Vergleich dazu einige Tage später dieser Frontfensterschuss vom anderen Ende der Ilztalbahn. Das Kribbeln in den Sekunden, wenn die Weiche schon gelegt wurde, die Gruppenausfahrt aber noch Rot ist...


Zwanzig Minuten später bot sich ein ganz anderes Bild, augenscheinlich fernab jeglicher Zivilisation. Mensch, an der Ilz muss ich im Winter echt mal die Astschere ansetzen. Motorsäge wäre besser, aber das blutige Ergebnis kennen wir ja bereits von einem älteren Bild...


Auch wenn man auf der Ilzbrücke von dem Autozug, der heute in zwei Teilen nach Waldkirchen zur Sommerfrische zu bringen war, nicht viel sieht – weil die Sonne grad so schön draußen war, wäre es ein Frevel gewesen, mit den 300 Metern einfach so drüber hinweg zu poltern.


Für ein Foto mit viel (mehr) Wagenzug bot sich seit jeher schon die Köpplmühle an.


Zur zweiten Fahrt am Abend stand die Sonne bereits sehr tief im engen Tal, aber weil es nochmal so schön aufklarte, war diese Tour ein ganz besonderer Genuss. An der Nordausfahrt Kalteneck, wo ich sonst nie auf die Idee käme, ein Bild zu machen, war das Licht ganz brauchbar.


Im Prinzip hing ich aber auf der gesamten Fahrt mit dem Kopf auf der Beimannseite beim Fenster raus und genoss bei flatterndem Haar die Geräuschkulisse mindestens so sehr wie den wärmenden Blick gegen die Sonne.


Auf der Zielgeraden präsentierte sich die Fuhre nochmal derart herrlich im Abendlicht, dass ich nicht widerstehen konnte.


Unmittelbar, bevor die von Westen obligatorisch herein drückende Schleierfront das Licht ausknipste, begannen zum zweiten Mal am heutigen Tag die Rangierarbeiten von Gleis 2 hinüber zu den ehemaligen Holzladegleisen. Während der erste Zug am Nachmittag auf den Gleisen 5 und 6 verteilt wurde, ging es für den zweiten Zugteil an den Prellbock nach Gleis 4.


Wenn sich hier am nächsten Fahrtag die beiden 642 um Punkt 12 Uhr treffen, müsste das aussehen, wie auf einer übertrieben überfüllten Modelbahnanlage...


Ja, und irgendwie wurde der tatsächliche Anblick meinen ursprünglichen Erwartungen genau gerecht, als am darauffolgenden Samstag zur Mittagsstunde ALLE sechs Gleise in Waldkirchen belegt waren!


Am späteren Abend wurde auf das Eis beim familiären Grillabend wieder verzichtet, da ich ein weiteres So-Nebenbei-Foto machen musste.


Obwohl der August 2014 eher an Sonne geizte, war sie zu den entscheidenden Zügen meist da. Die kleine Köf verliert sich fast zwischen all den Großdieselloks jener Tage, war mir an diesem Abend aber auch genauso viel wert, wie eine V-irgendwas Lok.


Werfen wir doch auch mal einen Blick in das Bw Passau, wo sich die 642 werktags vor der Reisezughalle von den anstrengenden Bergtouren an den Wochenenden ausruhten. Eben war die 216 mit zwei Wagen eingetroffen, um dann für den traditionellen Landkreissonderzug vorbereitet zu werden.


Dabei gelang mir eine gute Stunde später in einer Wolkenlücke eins meiner buntesten Bilder – auch wenn ich zugeben muss, dass die gelbe 218 erst nachträglich eingefügt wurde. Sie war beim Umfahren ihres Bauzuges leider um 15 Sekunden zu langsam und tauchte trotz akribischem Arrangements der restlichen Fahrzeuge erst wenige Augenblicke nach Vorbeifahrt des Münchner RE wieder hinter dem Stellwerk auf...


Als wäre das Programm ohnehin nicht schon stressig und bunt genug gewesen, wollte auch die V65 der Staudenbahn noch mit einem Schotterzug aus Vilshofen auf unserer Strecke mitmischen.


Während das Wetter auf der Hinfahrt nach Freyung noch recht passabel war, …


… regnete es sich zur Rückfahrt leider ziemlich ein. Ein bisschen schade, hätte diese außergewöhnliche Fuhre doch noch den ein oder anderen Sonnenstrahl mehr verdient gehabt. Damals als buchstäblich einmalig wahrgenommen, konnte noch niemand ahnen, dass die Staudenbahn besonders im Jahr 2017 schon fast ein Stammgast auf der Ilztalbahn werden und für so manch weitere blaue Farbtupfer auf unseren blank gefahrenen Schienen sorgen würde.


„Moment mal!“ dachte sich da die 216 224 – „Der blauen Konkurrenz so einfach das Feld überlassen? Da hol ich doch mal schnell die zwanzig Autowagen aus Waldkirchen ab, ehe mir eine andere Maschine diese Aufgabe wegschnappt!“. Hier ist die Lok am Tunnelportal Fürsteneck II auf der Lz-Fahrt nach Waldkirchen zu sehen.


Während der Rangierarbeiten und der Bremsprobe war genug Zeit, einen Blick aus der Distanz auf das Treiben zu werfen. Nicht, dass ich lange vor Corona schon Berührungsängste mit den Kollegen gehabt hätte, …


… aber ich spekulierte darauf, dass allein die eine Zughälfte eine derartige Länge aufweisen würde, dass mir beim Rausziehen aus Gleis 4 und Zurückdrücken auf Gleis 2 noch eine Art vorgetäuschte „Streckenaufnahme“ gelingen würde.


Für die Rückfahrt nach Passau hätte sich natürlich Hauzenberg als Motiv ob der Zuglänge viel besser angeboten. Dort stand der Mais aber heuer schon viel zu hoch, um das halbwegs vernünftig umsetzen zu können. Im Nachhinein bin ich aber ganz froh, mich für diese Ersatzstelle gleich hinter Waldkirchen entschieden zu haben: es war nicht nur genial zu hören, wie sich die 216 durch die Kurven den Berg hoch kämpfte (der Scheitel ist aber gleicher erreicht), sondern während Hauzenberg erst im darauffolgenden Winter wieder so richtig fotogen freigeschnitten werden sollte, wuchs dieses zwei Jahre zuvor bereits komplett vom Bewuchs befreite Motiv schon wieder zu.


Nach einem Halbwolkenschaden an der Neuhausmühle (Lok und die ersten zwei Wagen zwar im Licht, der Rest aber komplett finster) wurde die Anfahrt nach der Zuglaufmeldung in Tiefenbach im Berg nach Patriching hoch abermals eher sound- denn zugbetont genossen.


Die 216 schien daraufhin immer noch nicht genug zu haben – konnte heute aber eine ruhige Kugel schieben, weil statt 640m Wagenzug nur eine Hand voll Lokführer zur Baureihenschulung den Berg hoch zu bringen war.


Wer noch auf ein paar herbstliche Desirobilder hofft, muss sich noch kurz gedulden. Es kommen gleich noch ein paar, zunächst aber sorgte eine private Sonderfahrt mal wieder für Dreizugbetrieb auf der Strecke. Dem nebeligen Ilztal kürzlich entflohen, sorgte ab Fürsteneck perfektes Herbstwetter für leuchtende Farben, als die V60 mit ihrem kurzen Züglein vorbei an der Köpplmühle auf steter Bergfahrt die Kreuzung mit dem ersten talwärtsfahrenden Planzug in Waldkirchen anstrebte.


Weil die Schatten dort relativ ungünstig fielen, setzte ich meine Fahrt gleich weiter fort in Richtung Karlsbach, von wo aus sich der Zug schon bald aus der Ferne durch lautes Pfeifen ankündigte, ehe er sich mir am alten Haus- und Hofübergang im morgendlichen Streiflicht präsentierte.


Dank einiger Langsamfahrstellen an den hier nun zahlreich querenden Gemeindestraßen war es ein Kinderspiel, die Fuhre noch ein weiteres Mal vor dem Ziel einzuholen.


Weil ich an diesem Samstag frei hatte und das Wetter viel zu perfekt war, um die 642 einfach links liegen zu lassen, ging ich den Mittag über ein wenig auf Desiroschau. Mittlerweile waren der VT 11 und …


… der VT 19 im Einsatz, nachdem der VT 06 im September bei Kalteneck einen glimpflichen, aber doch im Gleisbett endenden Bü-Unfall hatte.


Zur Rückfahrt des Sonderzuges am späteren Nachmittag stand ich dann wieder Gewehr bei Fuß und möchte von der Bildserie des großen Us unterhalb von Grillaberg den eigentlich nur beiläufig über das Tal hinweg angefertigten Nebenschuss zeigen.


Nach einer kurzen Verfolgung gab es dann doch noch einen Standardschuss, ehe der Rest der Familie aufgegabelt wurde und …


… es indirekt mit einem Schlenker über Neuhausmühle nach Hause ging.


Schließlich war das letzte Betriebswochenende 2014 gekommen. Nachdem ich am Samstag bei meiner letzten Schicht schon betrieblich Abschied von den 642 genommen hatte, erfolgte am Sonntagmorgen das fotografische Lebewohl (nach ein halben Stunde Freischnitt der Fotostelle...).

Auch wenn die 642 nicht ohne Zicken liefen war das dennoch schade – denn irgendwie waren sie doch noch ein bisschen mehr Eisenbahn als die Regioshuttles, welche ab 2015 wieder zur Verfügung stünden. Nicht nur deshalb aber war von vornherein klar, dass die nächste Saison nicht annähernd so interessant werden würde, wie diese...



Wie monoton 2015 im Vergleich zu 2014 werden sollte, dürfte gleich mit dem ersten Bild klar werden – wenn ich mich schon gezwungen sehe, den Schienenbus bei diesem Milchwetter zu zeigen.

Das Fehlen der großartigen Züge des Vorjahres war vor allem auch deshalb schmerzlich, weil im Winter von unserer Infrastrukturtruppe viele Stellen entlang der Strecke einem 3mm-Aufsatz ähnelnder Weise freigeschnitten wurden.


Aus diesem Grund musste eine der wenigen Sonderfahrten natürlich an genau jenen Stellen dokumentiert werden: Die 363 815 mit privatem Sonderzug an der so frei geholzten Ilz wie seit 50 Jahren nicht und...


… eine Dreiviertelstunde später am ebenfalls rasierten Grillaberger-U.


2015 stand also in der Folge ganz unter dem Stern, die wenigen fotogenen Züge mit den zahlreichen neugeschaffenen Sichtfenstern zu kombinieren. Ein Schienenbus geht immer – so wie hier am Vatertag …


… auf seinem Weg ilzabwärts hinter Fischhaus.


Auch Hauzenberg war komplett freigeholzt worden und ermöglichte nun die verschiedensten Blickwinkel von Sonnauf- bis Sonnenuntergang.


Am 15. August war mit einem Agilisshuttle wieder gemischter Planbetrieb im Ilztal. Der erste Zug lief mit vier Schienenbussen nach Freyung, wo einer der Motorwagen aber für eine später von dort gebuchte Charterfahrt hinterstellt wurde.


Weil der Schienenbus vierteilig mittlerweile relativ selten geworden war, gibt es gleich noch ein zweites Bild vom selben Standpunkt aus, an dem gut zu sehen ist, welchen Bogen die Bahn hinter Waldkirchen gemacht hat, um wieder in Richtung Freyung zu führen.


Am Nachmittag war es im Dreiteiler dann ganz schön eng geworden, der Ausblick entschädigte aber bestimmt auch die klaustrophobischen Fahrgäste...


Weil mir vom Zug aus aufgefallen war, dass es in der Kurve zwischen Grillaberg und Karlsbach schon wieder ordentlich sprießt, konnte ich auf keinen besonderen Zug im passenden Abendlicht mehr warten und wollte das Motiv schleunigst noch in den Kasten bringen. Ein Shuttledoppel macht sich zur Abwechslung ja auch mal wieder ganz gut, zumal mein Blick hier eigentlich eh weniger zum Zug als zum Horizont geht...


Einen ganz tollen privaten Sonderzug gab es gegen Saisonende aber doch noch. In der Frühe mit dem ersten Zug selbst noch gekreuzt, ging es sofort nach der Ablösung im Passauer Hbf nach Waldkirchen hoch, um zumindest die Rückfahrt noch zu dokumentieren. Diese blöden Kühe bekamen leider genau im Moment der Zugvorbeifahrt die Panik ihres Lebens uns eilten mir fast noch aus dem Foto...


Die traditionelle Nikolausfahrt der Passauer Eisenbahnfreunde führte in diesem Jahr mal wieder nach Waldkirchen, was der Strecke im Dezember zwar ohne Schnee, aber immerhin bei perfektem Winterlicht noch einen Zug bescherte.

Die Geschichte des Jahres 2015 war also schnell erzählt. Das Kapitel 2016 wird wieder um einiges dicker und unterhaltsamer.

Fortsetzung folgt …
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 1: Das Ende unter der DB

Ilztalbahner 3035 02. Mai 2020 09:30

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 2: Die Arbeitszüge der Jahre 2009/2010

Ilztalbahner 1227 02. Mai 2020 09:31

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Ilztalbahner 1185 02. Mai 2020 09:32

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Ilztalbahner 1283 02. Mai 2020 09:33

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 5: Die Jahre 2014 und 2015

Ilztalbahner 1274 02. Mai 2020 09:34

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Ilztalbahner 1057 02. Mai 2020 09:35

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Ilztalbahner 1076 02. Mai 2020 09:36

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Ilztalbahner 1429 02. Mai 2020 09:36

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Regentalbahner 1059 02. Mai 2020 16:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

bahnfisch 881 02. Mai 2020 17:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

403 945 02. Mai 2020 17:23

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

V90-Fahrer 917 02. Mai 2020 17:27

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Thomas Stifter 980 02. Mai 2020 18:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Falkensteiner Bockerl 893 02. Mai 2020 19:21

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

korridor 1000 02. Mai 2020 19:30

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Bernecker 824 04. Mai 2020 08:44

Grandios!

JimKnopff 847 04. Mai 2020 16:41

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

gsl 765 11. Mai 2020 21:43

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Martin Pfeifer 708 19. Mai 2020 22:30

Sammelantwort

Ilztalbahner 1003 04. Mai 2020 19:02

Re: Sammelantwort

KBS-973 775 05. Mai 2020 17:56

Re: Sammelantwort

Falkensteiner Bockerl 739 05. Mai 2020 18:47

Re: Sammelantwort

bahnfisch 813 05. Mai 2020 18:56

Re: Sammelantwort

Falkensteiner Bockerl 804 05. Mai 2020 19:33

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 1: Das Ende unter der DB

Arzberger 750 14. Mai 2020 22:58



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