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Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 4: Die Jahre 2012 und 2013

02. Mai 2020 09:33

Nach der Winterpause ging es im März 2012 zwar hochmotiviert, aber etwas aus der Übung, wieder ans Werk.


Derartige Stimmungen bei „Dienstbeginn“ entschädigten doch jedes Mal aufs Neue für kaputte Hosen oder tiefe Fleischwunden...


Auf in einen neuen, noch kalten Tag auf der Ilztalbahn.


Die Passauer Eisenbahnfreunde hatten sich mit der 363 815 mittlerweile ihre erste V60 zugelegt, die noch im alten Lack gleich mal zeigen konnte, was noch in ihr steckte. Die fünf Schotterwagen am Haken waren jedoch selbst im 28 Promille Bereich vor Hauzenberg kein Problem für die alte Dame.


Während die V60 sich auf der Strecke austobte, erledigte den Rangierbetrieb in Waldkirchen abermals die Köf. Wagen befüllen auf Gleis 1 – fast wie früher.


Ganz schön was los heute im Bahnhof …


Respekt und Erstaunen stehen in so manchem Kindergesicht geschrieben, dessen Augen und Ohren heute zum ersten Mal im noch jungen Leben eine richtige Diesellok live erleben durften. Irgendwie sehe ich mich selbst 25 Jahre früher da stehen...


Je später der Abend - … Natürlich musste auch von diesem Güterzug ein Bild in unmittelberer Nähe der Stelle gemacht werden, an der das allererste Bild dieser Reihe mit meinem Vater entstand, und wo ich später selbst noch oft auf Züge auf der Rückfahrt von Freyung wartete.


Aus Lokführerperspektive ein verspäteter Gegenschuss in den Garten, von wo aus die Hinleistungen oft mit offenem Mund bestaunt worden waren.


Im allerletzten Licht steht der komplette Leerzug abfahrbereit in Waldkirchen. Nun konnte die Saison 2012 starten.


Ende April war es soweit: Erster Fahrtag der ersten richtig langen Saison. Mittlerweile war auch die Fernsehsendung „Eisenbahnromantik“ auf uns aufmerksam geworden. Ich begleitete Redakteur Alexander Schweitzer mit seinen Kameramann sozusagen als Streckenscout drei Drehtage für die Außenszenen der gesamten Folge, die man uns widmete. Für Interessierte: Unter dem etwas verwirrenden Titel „Eisenbahnmärchen in Bayerisch Kanada“ ist die Folge auch heute noch ganz leicht im Netz abrufbar, u.a. einfach auf youtube. Verwirrend deshalb, weil ich persönlich und auch bestimmt viele andere mit Bayerisch Kanada eher das Regental als das Ilztal verbinde...


In den Anfangsjahren war mir fast jede Schienenbusrunde ein paar Fotos wert, mittlerweile kann ich es auch verkraften, wenn ich mal einen Fahrtag verpasse – freue mich stattdessen, wenn ich ihn in Kalteneck oder Waldkirchen kreuze. Von echten Zugkreuzungen war im Jahr 2012 noch keine Rede, der Schienenbus absolvierte im Einzugbetrieb den gesamten Maifeiertagsfahrplan, hier bei Hauzenberg.


Am Vatertag ca. drei Wochen später war er sogar dreiteilig unterwegs, und obwohl noch kein Vater, nahm ich an der Nachmittagsrunde bei Karlsbach …


… und am Streckenmittelpunkt bei Fürsteneck zumindest passiv teil.


Während man sich inzwischen längst an den Anblick der grün-gelben Waldbahnshuttles gewöhnt hatte, die mittlerweile regelmäßig die Kachletbrücke in Passau überquerten,...


… war der Einsatz zweier Oberpfalzbahnshuttles am Pfingstwochenende fast schon etwas besonderes – und notgedrungen, benötigte die Waldbahn an diesen Tagen ihre gesamte Fahrzeugflotte selbst wegen des Pichelsteinerfests in Regen.


Ab und zu mussten Fotos vom grünen Planbetrieb aber einfach sein, denn ab den Sommerferien 2012 konnten wir bis zum Ende der Saison...


… zwei nicht benötigte Agilisshuttles aus Marktredwitz anmieten, welche sich ein wenig besser von der Kulisse des waldbahnfarbenen Bayerwaldpanoramas abzuheben vermochten – vorausgesetzt, die Sehstärke reichte aus...


Beenden wir das an sich recht eintönige und ruhige, von den Fahrgastzahlen her aber äußerst ertragreiche Jahr 2012 doch mit einer Schienenbussonderfahrt über der Donau im Sommer ...


… und mit einem Planzug über dem Osterbach am 3. Oktober.


Das Jahr 2013 sollte dann deutlich bewegter werden als 2012 – und das nicht unbedingt, weil ich zusammen mit einigen anderen Kollegen der ersten Stunde endlich den Tf-Führerschein erhielt.


Zunächst war noch alles beim Alten – die Fahrgäste kamen und hatten ihren Spaß und ich hatte im Mai kaum Bilder gemacht – die Ilztalbahn war Alltag geworden und ich war mehr auf dem Führerstand denn draußen an der Strecke.


Am Pfingstwochenende ein kleines Highligt: Die 332 052 wurde am frühen Morgen, noch vor dem ersten Planzug nach Kalteneck überführt, von wo aus sie unter der Woche zu Arbeitseinsätzen (Felssicherung) gebraucht werden sollte. Ich zeige diese Fotos von Donau und...


… Ilz bewusst, weil hier noch in keinster Weise abzusehen war, dass nur eine Woche später, im Zuge des sog. Jahrtausendhochwassers, der Wasserpegel der Donau höher war, als der kleine Granitpfeiler der Kachletbrücke im Vordergrund. Während an der Ilz eigentlich alles relativ ruhig blieb, versank halb Passau Anfang Juni in den Fluten von Donau und Inn.


Kaum zu glauben, dass in diesen Tagen, an denen die Köf so gemütlich entlang der ruhigen Ilz von Baustelle zu Baustelle tuckerte, oft sogar bei Sonne, …


… die größte Flutwelle seit Jahrhunderten auf Passau zurollte.


Die Ilz meinte es indes gut mit uns – während die Hauzenberger/Obernzeller Strecke in der Innstadt in einer fast zwei Meter hohen Schlammschicht unterging. Doch wer nun glaubte, die Ilztalbahn bliebe verschont, der irrte. Nein, es war nicht die Donaubrücke – sie hielt den Wassermassen stand – sondern ein hoher Damm bei Kilometer 4,7 an der B85-Unterführung, der am Abend des 2. Juni wenige Minuten nach Passieren eines Schienenbusses Richtung Freyung abrutschte. Es kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden, die Köf und der Motorwagen waren nun aber wie auf einer Inselbahn eingesperrt.


Dieser Umstand ermöglichte ab dem 8. Juni bis zum Ende des Monats immerhin einen zwar nicht recht effektiven, aber doch besser als erwartet angenommenen, Inselverkehr zwischen Fischhaus und Freyung.


So hielt der kleine Zug die Strecke in diesen für viele Passauer traumatisierenden Tagen am Leben und wahrte wenigstens etwas den Schein einer heilen Welt.


Als Eisenbahnfan hatte man also an vier Wochenenden Zeit, sich ganztags auszutoben, wenn man wollte, ...


… ehe der Triebwagen seine Wochenruhe wieder in Waldkirchen verbrachte (hier beim Bereitstellen zur ersten Zufgfahrt an einem frühen Samstagmorgen im Juni 2013).


Und weil einer der zuvor in Kalteneck abgestellten Bauzugwagen ohnehin zur Restaurierung in Freyung vorgesehen war, wurde die Zwangspause der ebenfalls eingeschlossenen Köf nach Ende der Felssicherungsarbeiten gleich genutzt, und der Wagen eines schönen Abends überführt, hier am heimatlichen Kilometer 42 zu sehen …


… und wenige Minuten später nochmal gut drei Kilometer weiter.


Nachdem der Damm repariert war, kehrte wieder der Alltag ein. Im nobf war doch neulich mal „Eisenbahnfotos ohne rauszugehen“ das Thema. Nachdem ich früher selbst vom Elternhaus aus einen Panoramablick auf die Strecke hatte und in meiner Wohnung in Dorfen zwischenzeitlich ebenso direkte Blicke auf die Gleise werfen konnte, wie in der ersten gemeinsamen Wohnung in Passau/Hacklberg über die Donau rüber zum Güterbahnhof, ergab sich vom alten Zimmer meiner Freundin in ihrem Elternhaus aus diese Ansicht auf die Ilztalbahn – kein ausschlaggebendes Auswahlkriterium damals, aber irgendwie bin ich mir in dieser Hinsicht dadurch recht treu geblieben... ;-)


Die restliche Saison verlief in der Folge reibungslos, so dass die geplanten historischen Fahrtage am 15. August ...


… und am 3. Oktober ohne Kalamitäten mit dem Schienenbus durchgeführt werden konnten. Zwei mittlerweile auch schon wieder hoffnungslos zugewachsene Stellen zogen mich damals magisch an: Der Blick auf Mayersäge …


… und der abgeholzte Hang zwischen der Neuhausmühle und Leopiermühle.


Der Schwiegerelternblick wäre indes auch heute noch so exklusiv umsetzbar, wurde aber auch damals trotzdem schon gerne umgesetzt, wenn man beim Grillen für ein Foto nur mal ein paar gemütliche Schritte ins Haus machen wollte.


Als diese doch unerwartet chaotische Saison vorbei war, war es mal wieder an der Zeit zu feiern. Weil ich auf der Hinfahrt aber dem Wetter zum Trotz ein paar Bilder der frisch in den verkehrsroten Farbtopf gefallenen 363 815 machen wollte, lauerte ich dem Zug zunächst noch bei Fischhaus …


… und Hauzenberg von Außen auf, ehe die Fahrt mit vielen anderen Aktiven ab Waldkirchen im Speisewagen weiterging.


Weil ich aber nicht der einzige bin, der ab und an gerne mal ein Bildchen macht, blieben wir auf dem Rückweg von Freyung ohnehin noch einige Male stehen. Und jeder, der Lust hatte...


… und sich noch sicher auf den Beinen halten konnte …


… stieg an so mancher markanten Stelle (hoffentlich auf der richtigen Seite) mit aus.

Das war 2013.
Im Fahrplanjahr 2014 gab es neue Gesichter auf der Ilztalbahn zu sehen, und das sogar doppelt: nach der Einrichtung des TUZ (Technisch Unterstützter Zugleitbetrieb) war ab jetzt echter Mehrzugbetrieb möglich. Zum ersten Mal seit was weiß ich wie lange kreuzten deshalb am 1. Mai um kurz nach 10 Uhr in Kalteneck zwei (Plan-)Züge. Und nicht nur das: 2014 wurde mit 2016 das wohl mit Abstand abwechslungsreiche Ilztalbahnjahr des 21. Jahrhunderts.

Fortsetzung folgt...
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 1: Das Ende unter der DB

Ilztalbahner 3030 02. Mai 2020 09:30

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 2: Die Arbeitszüge der Jahre 2009/2010

Ilztalbahner 1224 02. Mai 2020 09:31

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 3: Die Wiedereröffnungen der Jahre 2010 und 2011

Ilztalbahner 1185 02. Mai 2020 09:32

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 4: Die Jahre 2012 und 2013

Ilztalbahner 1280 02. Mai 2020 09:33

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Ilztalbahner 1274 02. Mai 2020 09:34

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Ilztalbahner 1074 02. Mai 2020 09:36

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Ilztalbahner 1427 02. Mai 2020 09:36

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Regentalbahner 1058 02. Mai 2020 16:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

bahnfisch 879 02. Mai 2020 17:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

403 944 02. Mai 2020 17:23

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

V90-Fahrer 916 02. Mai 2020 17:27

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Thomas Stifter 978 02. Mai 2020 18:07

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Falkensteiner Bockerl 891 02. Mai 2020 19:21

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

korridor 999 02. Mai 2020 19:30

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Bernecker 824 04. Mai 2020 08:44

Grandios!

JimKnopff 847 04. Mai 2020 16:41

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

gsl 760 11. Mai 2020 21:43

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 8: Die Jahre 2018 - 2020

Martin Pfeifer 705 19. Mai 2020 22:30

Sammelantwort

Ilztalbahner 1001 04. Mai 2020 19:02

Re: Sammelantwort

KBS-973 774 05. Mai 2020 17:56

Re: Sammelantwort

Falkensteiner Bockerl 739 05. Mai 2020 18:47

Re: Sammelantwort

bahnfisch 813 05. Mai 2020 18:56

Re: Sammelantwort

Falkensteiner Bockerl 802 05. Mai 2020 19:33

Re: 10 Jahre "neue" ILZTALBAHN - Teil 1: Das Ende unter der DB

Arzberger 748 14. Mai 2020 22:58



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