Hallo zusammen,
Alstom hatte u.a. für den französischen Markt die
Coradia Polyvalent auch als Zweikraftfahrzeug (elektrisch und dieselelektrisch) entwickelt. Triebwagen dieser Plattform halten sich immer wieder in München und Umgebung für Testfahrten bei der DB Systemtechnik in München-Freimann auf, siehe auch [
nobf.de] Wie ich aber gerade Wikipedia entnommen habe, wurde die Plattform wohl an CAF im Rahmen der Fusion mit Bombardier verkauft.
Für den italienischen Markt wurde im Oktober 2023 der erste Hydrogen Coradia Stream vorgestellt, siehe auch [
www.alstom.com] Dieser hat einen Technik-Mittelwagen in dem sich links und rechts des Mittelgangs die Wasserstoff-Tanks befinden. Er soll eine Reichweite von mehr als 600 km erreichen. Auch liegt in Italien das Kompetenzzentrum von Alstom bzgl. Neigetechnik (ex Fiat Ferroviaria), dort werden ja die ganzen Pendolino-Fahrzeuge gebaut, u.a. der
ETR 610 für die SBB.
Wo ich gerade bei der SBB bin, bringt mich das zum
SBB FV-Dosto bzw. ex. Bombardier Twindex Swiss Express. Diese Triebwagen sind ja mit der WAKO (aktive Wank-Kompensation) ausgestattet, das war ja schon an diversen Stellen Thema (u.a. hier [
nobf.de] und [
nobf.de]). Zwar hat die SBB wohl im Juli 2022 entschieden die Wako bei den FV-Dostos nicht mehr zu nutzen, siehe [
www.eurailpress.de], aber vielleicht gibt es ja ein "Revival" der Wako (oder eines ähnlichen Systems) in Kombination mit einem Zweikraftfahrzeug... Ich gehe davon aus, dass die Wako im Vergleich zu anderen Neigetechnik-Systemen weniger Bauraum und Gewicht mit sich bringt (wobei ich das nicht belegen kann...).
Zum Thema Beschleunigung: Das Zugkraft-Geschwindigkeits-Diagramm (Z-V-Diagramm) eines typischen Elektrofahrzeugs sieht ja so aus, dass man ab einer bestimmten (Übergangs-)Geschwindigkeit vom Kraftschluss- in den Leistungs-Bereich wechselt. D.h. bis zur Übergangsgeschwindigkeit wird die Zugkraft i.d.R. durch den Kraftschluss zwischen Rad und Schiene begrenzt und darüber durch die Leistung des Fahrzeugs. Die Beschleunigung des Fahrzeugs ist wiederum abhängig von der Zugkraft. Die Übergangsgeschwindigkeit ist i.d.R. von der Fahrzeugleistung abhängig, d.h. bei Fahrzeugen mit hoher Leistung liegt diese höher als bei Fahrzeugen niedriger Leistung.
Ich gehe mal davon aus, dass die Brennstoffzellen weniger (elektrische) Leistung aufweisen als der Oberleitungsantrieb. Das wiederum bedeutet dass im Brennstoffzellenbetrieb die Übergangsgeschwindigkeit niedriger liegt als beim Oberleitungsbetrieb. Bis zur Übergangsgeschwindigkeit werden solche Fahrzeuge gleich beschleunigen, aber ab der Übergangsgeschwindigkeit der Brennstoffzellenantriebs, wird die Beschleunigung geringer ausfallen.
VG,
EP3/5