Danke für die Einschätzung. Jacobsdrehgestelle wie die der Mireo-Plattform wären demnach fast vom Tisch.
apfelpfeil schrieb:
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> … der Anspruch ist verdammt
> hoch angesiedelt, ich will eigentlich nur die
> Hürden etwas verdeutlichen. Und ich rechne nicht
> damit dass die Anbieter Schlange stehen. Das ist
> dann eher was für Außenseiter die eine Chance
> wittern und große Versprechungen machen, aber ob
> sie die dann halten? Endet schonmal gerne wie der
> doppelstöckige MNE...
Wo man fragen muß, ob denn aus dem MNE etwas gelernt wurde. So richtig erkennbar ist das für mich noch nicht, wenn man die aktuellen Ausschreibungen sieht …
> Für die immensen Entwicklungskosten werden gigantische
> Stückzahlen nötig um auf konkurrenzfähige Preise
> zu kommen. Bayern allein scheint mir dazu zu klein …
Insofern wäre die ganze Idee ja nur dann wirtschaftlich darstellbar, wenn man als Hersteller zumindest halbwegs etwas Vorhandenes wiederverwenden kann. Alstom soll ja vorab Interesse bekundet haben, aber einen iLint als Basis kann ich mir derzeit nur sehr schwer vorstellen, auch wenn der zumindest mit B'2'+2'B' Achsanordnung schon mal keine Jakobsdrehgestelle hat … ;-) Dafür ist es aber nur ein umgebauter DH-Dieseltriebwagen, wo m.W. noch nicht mal die Antriebsmotoren im Drehgestell sind. Die 1440 sind auch nicht ideal.und bisher als BEMU mit starker Lieferverzögerung. In Frankreich hat Alstom vielleicht eher noch etwas Geeignetes als Basis?
> Die Beschleunigung bleibt elektrisch-typisch, weil
> auch die Brennstoffzelle hinreichend Leistung
> liefert. Da sehe ich weniger ein Problem, der
> E-Vorteil bleibt.
Hier wäre mein Verständnis für den höheren Geschwindigkeitsbereich (bis 160 km/h sind gefordert) etwas anders. Denn die Brennstoffzellen werden m.W. nur auf eine gleichmäßige und relativ niedrige Grundlast ausgelegt, nicht jedoch auf die vorübergehend maximal notwendige Leistung, um auch bei höheren Geschwindigkeiten noch ordentlich zu beschleunigen oder um eine längere Steigung schnell genug zu bewältigen, denn sonst würden die Brennstoffzellen ja viel zu groß/schwer/teuer und würden teilweise auch sehr ineffizient arbeiten, wenn gerade wenig Leistung benötigt wird.
D.h. ich sehe das so: Entweder man bringt genügend Akkus unter, um auch ordentliche Beschleunigung bis auf hohe Geschwindigkeiten und längere Fahrten mit voller Leistung, wie sie im NT-Einsatzgebiet eben notwendig sind, ausreichend lange abzufedern. Das verstärkt dann aber wieder das Gewichtsproblem. Oder man macht hier gewisse Abstriche, die dann je nach Strecke aber wieder zu Lasten der Fahrzeit gehen und die Vorteile der NT infrage stellen.
Ich bin gespannt, was letztlich angeboten wird … und wünsche aus Fahrgastsicht den 612ern noch ein sehr langes Leben, denn das wird man brauchen, bis etwas Neues ausgereift ist. Oder man macht es wie beim MNE und lässt einfach je nach Lage die Züge ausfallen.
Gruß
223 061
