Re: Von Fuzzys und anderen Eisenbahnfreunden

Servus,

Da möchte ich nun auch mal meinen Senf dazu geben: Ich gehöre unbestreitbar zu denjenigen, die alte Maschinen wie 232, 218, V 100 usw. interessanter finden als moderne Sachen, sowohl in fotografischer als auch in technischer Hinsicht. Und ich fahre auch extra zum Fotografieren raus, wenn Züge mit 232 unterwegs sind. Ebenso würde ich mich auch freuen, wenn die 218 wirklich eine kleine Renaissance im Naabtal erleben sollte.
Aber trotzdem finde ich, jeder sollte beim Fotografieren auf seine Art glücklich werden und das knipsen, was ihm gefällt. Keiner verdient es, wegen anderer Ansichten dumm angeredet zu werden. Leider werden die Leute immer rücksichtsloser, wie in anderen Bereichen halt auch. Ich fotografiere Sonder- bzw. Güterzüge genauso wie den normalen Planverkehr, schon um der Dokumentation des aktuellen Eisenbahnbetriebes willen. Schließlich sind die Zeiten der Dia- und Negativfotografie für die meisten vorbei, wo man sich wirklich überlegen mußte, was man fotografiert, weil schlicht jedes Foto Geld kostete. Heutzutage kann man bei jedem Zug zig Mal abdrücken, wenn man will.
Zudem zählt für mich bei einem Foto zwar das darauf abgebildete Fahrzeug, aber genauso das Drumherum, was ein Motiv ausmacht. Sprich, die (Eisenbahn-)Technik, die Natur oder die Architektur in der Region. Ich denke, das sieht man an meinen Bildern auch ganz gut. An vielen Motiven würde ich zwar liebend gern eine 218 oder 232 etc. sehen, aber das geht halt nicht. Daher ist es für mich kein Grund, an eine Stelle nicht hinzufahren, weil "nur" ein Alex oder ein 612 daherkommt.
Und falls solche Umleiterzüge vielleicht mal mit 159 bespannt werden sollten, wäre das Fuzzyaufkommen in der Region wahrscheinlich genauso. Denn dann kommen die Fetischisten der Moderne, die mal eine Eurodual im Dieselbetrieb erleben wollen

Grüße, Russenfahrer