Ostbahner schrieb:
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> Liebe Foristen,
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> ein Plusartikel
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Link Onetz.
> Kerninhalt: Um Ponholz soll es eine Neubaustrecke für 165sec. (sic!) geben.
> In Schwandorf müssen die Gleise allesamt neu geordnet werden, um Platz für die Oberleitung zu schaffen.
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> ...
Servus,
bei der Neubaustrecke zur Abkürzung der Strecke geht es nicht nur um 165 Sekunden Zeitgewinn. In diesem Bereich ist der Untergrund durch die "Ponholzer Höhle" anscheinend instabil, dieses Risiko möchte man sicher nicht eingehen. Zu diesem Thema gab es zwei Tage vorher einen eigenen Bericht: [
www.onetz.de]
Zum Thema Elektrifizierung Bf Schwandorf: ich kann schon verstehen, das die Bahn das nicht mit einem Quertragwerk über alle Gleise macht. Ein Quertragwerk hat einen großen Nachteil: mit dem Riß eines Kettenwerkes (also der Oberleitung über einem Gleis) holt man gleich die gesamte Oberleitung zwischen den beiden Turmmasten runter. Für die so oft gescholtene Betriebsführung im Störungsfall natürlich das Desaster schlechthin.
Das die Bahn jetzt erst einmal plant, alles auf einmal neu zu machen, ist in Anbetracht der Anforderungen allein aufgrund der Elektrifizierung nachzuvollziehen. Mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke tritt eine wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit ein, das ist so beabsichtigt und lässt sich gar nicht verheimlichen. Die Bebauung, darunter auch Wohnungen, reicht aber dummerweise bis fast an die Gleise heran. Das hat man halt vor über 100 Jahren so gebaut. Und damit ist dann nach heutiger Rechtslage leider die 5XL-Packung Lärmschutzwände fällig. Damit sind dann neue, behindertengerechte Bahnsteige geradezu ein Abfallprodukt.
Das der Aufbau aufgrund von Klagen jedes auch nur gefühlt halbwegs Betroffenen ewig dauert, ist heute leider so. Aber auch die Kommunen mischen da fleißig als "So wollen wir das nicht"-Sager mit. Siehe die Diskussionen über die Beseitigung des Bahnübergangs in Nabburg. Das schlimme, gerade bei den Kommunen, ist für mich: sie sagen einfach nur nein, machen aber keine eigenen Vorschläge. Dazu müsste man die Kommunen gesetzlich verpflichten. Für die Abkürzung des Planungsprozesses über ein Gesetz ist dieses Projekt nicht wichtig genug.
Und das heute nicht mehr "unter dem rollenden Rad" wie früher gebaut wird, hat seine Gründe im Arbeitsschutz. Aber auch in ganz anderen Gründen. Es gibt mittlerweile spürbare Begrenzungen der möglichen Nachtschichten. Nicht nur beim Tf- Zugbegleit- und Stellwerkspersonal. Das gilt auch für die Baubranche. Eine Branche, die eh unter Personalmangel leidet. Und auch beim Einsatz großer Maschinen ist "Trippelschritt für Trippelschritt" einfach zu teuer, weil die Maschinen ja erst einmal in Stellung gebracht werden müssen und hinterher wieder verräumt werden müssen. Das geht alles von der Sperrpause ab.
MfG Martin Pfeifer
Ein freundliches Wort findet immer guten Boden. (Jeremias Gotthelf)
Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!