nun, wenn die Devise "Nahverkehr vom Land, Fernverkehr und Güter vom Bund" auch auf das Netz Anwendung finden soll, dann ist für Strecken mit Mischverkehr schon nicht ganz klar wer - Bund oder Land - die Gelder für Ausbauten rüberschieben muss.Das meine ich mit "unklare Zuständigkeiten". Irgendwie Netz, schon, aber Netz ist nicht neutral, sondern zu sehr mit dem Fernverkehr verbandelt, siehe unten.
Sieht man schön am Beispiel fränkische Höllentalbahn, wo sich der Bund (Güter) und gleich 2 Länder (Nahverkehr) einigen müssen - dazu noch tiefste bayerische Provinz - da muss der Druck sehr hoch werden bis da was geht.
Oder auch am Vorschlag von DB Netz, die Pegnitztalstrecke mit einem neuen langen teuren parallelen Tunnel abschnitssweise stillzulegen. Tolle Lösung für Güter- und Fernverkehr, aber dem Nahverkehr nützt das gar nichts! S-Bahn im Tunnel unter Auslassung der Zwischenhalte wird sich niemals rechnen, da brauchen wir gar nicht anfangen. Wäre Netz wirklich neutral, hätte da doch ein Vorschlag kommen müssen, der auch die Belange das Nahverkehrs nicht nur mit einem Tunnelausstieg als billigste Notlösung bedient, oder?
Und da werden dann beliebig viele Gutachten mit der Massgabe nur den eigenen Bereich abzudecken teuer erstellt (beispiel Höllental ohne Güterverkehr gerechnet), die aber nicht viel nützen weil sie ja niemals die ganze Wahrheit abdecken. Einen der so richtig für die ganzheitliche Optimierung zuständig ist haben wir aber nicht, so wurschteln wir halt weiter wie eine Bananenrepublik. Und wundern uns, wenn am Ende die Schnittstellen krachend auseinanderfliegen. Damit meine ich wenn wir so weitermachen haben wir am Ende vielleicht je ein Bahnnetz für Fernverkehr, eins für Nahverkehr, eins für Güterverkehr, alle 3 für sich durchoptimiert. Aber da sind dann keine Bahnhöfe mehr mit bequemer Umstiegsmöglichkeit zwischen Nahverkehr und Fernverkehr drin... und 3 Netze kosten mit Sicherheit zusammen mehr als eines für alle!