Hallo EP3/5,
einige Antworten hat 726 003 schon gegeben. Hier noch ein paar Ergänzungen:
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EP3/5
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726 003
> Für den Regelbetrieb mag das Geplante reichen. Bei
> Störungen enden die Züge eben in Peißenberg und es
> wird zwischen Peißenberg und Schongau SEV
> gefahren.
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> Den Zusammenhang verstehe ich nicht... Was für
> Störungen meinst Du den? Man kann doch in Schongau
> nach den Umbauten immer noch vier Triebwagen am
> Bahnsteig abstellen...
Der Bahnsteig wird zwar zwei Bahnsteigkanten haben, aber die Bahnsteigkante an Gleis 2 wird nicht für Zugfahrten nutzbar sein. Das heißt, es wird nur noch eine Bahnsteigkante für den Zugverkehr geben. Ein Ausweichen auf ein anderes Gleis ist - wie 726 003 bereits beschrieben hat - nicht mehr möglich, was im Störungsfall die Flexibilität schon arg einschränkt.
Der Bahnsteig wird 120 Meter lang werden, das reicht locker für insgesamt 4 Lint 41 oder ähnliches. Lustigerweise scheint die Länge eher auf 218 + 4 n-Wagen dimensioniert.
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EP3/5
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726 003
> Unsere „Altvorderen“ haben weiter gedacht und
> Zukunftspläne gehabt.
>
> Darf ich fragen, welche Zukunftspläne Du meinst?
> Wenn ich beispielsweise an den Zukunftsplan
> "Betriebswirtschaftlich optimales Netz" vom 22.
> Januar 1976 denke und dieser umgesetzt worden
> wäre, dann gäbe es die Bahnstrecke nach Schongau
> gar nicht mehr... wie es etliche andere Strecken
> auch nicht mehr gäbe...
>
> Aber wie Du schon schreibst: Den Planern kann man
> keinen Vorwurf machen, denn der hat sogar den
> aktuellen Zukunftsplan umgesetzt: Den
> Deutschland-Takt
Wir haben somit doch einen
> Zukunftsplan. Nur leider sieht der keinen Verkehr
> von Schongau in Richtung Landberg vor...
Für den aktuellen Fahrplan reicht eine Bahnsteigkante für den Reisezugbetrieb. Auch ein Halbstundentakt (mit Zugkreuzung in Peißenberg und Peiting) könnte in Schongau mit einer Bahnsteigkante abgewickelt werden. Insofern ist schon noch Luft nach Oben für Fahrplanausweitungen. Der neue Bahnsteig ist so geplant, dass eine Anbindung der Gleise 2 und 3 in Richtung Landsberg möglich ist. Auch eine Erhöhung der Bahnsteighöhe auf 76 cm (im Falle einer Elektrifizierung der Pfaffenwinkelbahn mit durchgehenden Zügen nach München) ist bereits vorgesehen. Insofern ist die Planung zukunftsfähiger, als es auf den ersten Blick aussieht.
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EP3/5
> Heute haben wir (denk ich zumindest
) eine
> andere Situation: Es wird versucht betrieblich
> sinnvolle Lösungen umzusetzen, wenn sie (natürlich
>
) wirtschaftlich darstellbar sind. In Kochel
> war das scheinbar der Fall. Warum sollte es dann
> nicht auch in Schongau passieren? Die DB macht
> sich sicher schon Gedanken, wie man das
> mechanische Stellwerk in Schongau ersetzen kann.
Für Schongau macht sich vermutlich noch niemand Gedanken, wie man das mechanische Stellwerk ersetzen kann. Man hat sich noch nicht mal Gedanken gemacht, neben Peißenberg wenigstens auch gleich Peiting mit einem ESTW auszustatten, das hätte wenigstens wirklich was gebracht. In Schongau ist die Lage mit Güterverkehr und umfangreicheren Gleisanlagen dagegen komplizierter, und die Anwesenheit eines Fahrdienstleiters hat auch gewisse Vorteile...
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EP3/5
> Und wie in Kochel oder Peißenberg wird es
> vermutlich auch ein ESTW-R werden. Und warum wurde
> in Schongau noch kein ESTW gebaut? Ich vermute mal
> wegen der ungeklärten Situation auf der
> Fuchstalbahn.
Ich vermute noch einen anderen Grund: Die keineswegs langfristig gesicherte Zukunft des Güterverkehrs. Man könnte etwas sarkastisch sein und behaupten, dass das ESTW kommt wenn der Güterverkehr verschwunden ist, denn dann brächte man nur noch eine Weiche - und im Falle einer (Teil-)Reaktivierung der Fuchstalbahn zwei Weichen - in das ESTW einzubeziehen.
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EP3/5> Sobald da eine Entscheidung
> getroffen wurde, wird der Bahnhof vermutlich
> entsprechend angepasst. Und dann kann man immer
> noch hinter Gleis 3 eine Weiche einbauen, um
> weiter in Richtung Landsberg zu fahren.
Ja, wenn der Bahnhof ein ESTW bekommt, kann man ohne Probleme hinter Gleis 2 und 3 in Richtung Norden eine Weiche einbauen. Das ist konzeptionell bereits so vorgesehen.
Ein ganz großes Hindernis für einen vernünftigen Umbau der Bahnsteiganlagen in Schongau ist das Umbauverbot der alten Signaltechnik. Es ist offenbar noch nicht mal mehr möglich, ein Gleissperrsignal um einen Meter zu versetzen. Deshalb müssen sowohl Gleis 2 also auch Gleis 3 verschwenkt werden, um einerseits genug Platz für den breiteren Bahnsteig zu schaffen und andererseits die Sichtbeziehungen zu den vorhandenen Signalen zu erhalten. Durch die Verschwenkung von Gleis 3 fällt der Platz für den Bahnsteig an Gleis 4 weg.
Mit einer geringfügigen Anpassung der Signaltechnik wären besser Lösungen möglich gewesen: Gleis 3 in alter Lage belassen, Gleis 2 weiter nach Westen verschieben, neuer Seitenbahnsteig mit nur einer Bahnsteigkante an Gleis 3. So lange die alte Signaltechnik in Betrieb und Fahrdienstleiter vor Ort ist: Zugfahren auf Gleis 2 ohnehin nicht möglich, Bahnsteigkante ist hier nicht nötig. Erhalt des alten Bahnsteiges an Gleis 4 für Sonderzüge und Notfälle. Nach Umstellung auf ESTW: Durchbindung Gleis 2 und 3 in Richtung Norden, neuer Hausbahnsteig (ohne Gleisüberquerung und mit kurzen Wegen zum Busbahnhof, Parkplatz, Bahnhofsgebäude und Fußwege) an Gleis 2, Wegfall Bahnsteig an Gleis 4.
Viele Grüße
Andreas