Danke für die Antworten.
EP3/5 schrieb:
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> Ich stell mir noch eine weitere Frage:
> Sind die heimischen Triebwagen überhaupt in der
> Lage einen solchen Spurpflug durch den Schnee zu
> schieben? Der in dem Video zu sehende Triebwagen
> RhB ABe 8/12 hat eine Anfahrzugkraft von 280 kN,
> das ist in etwa so viel wie eine 111er auf die
> Schiene bringt.
Naja. Die Hamsterbacke hat laut Wikipedia 140 kN als Dreiteiler und 204 kN als 4/5-Teiler. Es sind auch nur 4 bzw. 6 Achsen angetrieben statt 8 Achsen. Jedoch müsste sie ja nur den Spurpflug schieben, während der RhB-Triebwagen auch noch zusätzlich seinen ganzen Zug schleppen muß. Wichtig ist aber auch zu erwähnen: Der Spurpflug ist
nicht für die initiale Räumung großer Schneemengen geeignet. Hierfür hat die RhB ganz andere Kaliber im Einsatz am Bernina-Pass:
[
www.bahnbilder.de]
[
m.youtube.com]
Aber für kleinere Mengen Schnee und zum regelmäßigen Freihalten der Strecke erscheint so ein Spurpflug doch vernünftig, zumal keine extra Trasse benötigt wird. In D müssen ja allein schon deshalb auf manchen Strecken Zugfahrten ausfallen, damit der Schneepflug überhaupt mal eine geeignete Trasse hat.
> Aber wie Du schon öfter angesprochen hast, würde
> ein solches Vorgehen vermutlich an der Teilung von
> EVU und EIU scheitern... Die DB Regio wird sich
> nicht berufen fühlen die Fahrbahn der DB Netz frei
> zu halten... Dafür zahlt ja DB Regio
> Trassengebühren an DB Netz...
>
Diese Trennung ist leider der springende Punkt hierzulande, an dem viele früher selbstverständliche Dinge scheitern. Wenn die Trassen- und Stationsgebühren wenigstens empfindlich davon abhängig wären, ob die zugesagte Leistung des EIU, also Freischnitt, Schneeräumung, ausreichender Erhalt der Infrastruktur, verlässliche Fahrgastinformation, Funktionsfähigkeit der Technik usw. auch WIRKLICH in ausreichender Qualität erbracht wurde. Und außerdem könnte man ja den Spieß auch mal umdrehen und DB Netz könnte eine Spurpflugprämie an das EVU zahlen ... ;-)
Um sowas muß man sich bei der RhB halt (noch) keine Sorgen machen. Da kann man sich darauf konzentrieren, Fahrgäste und Güter auch unter widrigen Bedingungen zu befördern. Und war das nicht auch mal das eigentliche Ziel der Eisenbahn? Allerdings gibt es auch in der Schweiz zunehmend erste Privatisierungsdiskussionen, Sparbemühungen und Abspaltung von Unternehmensteilen. Aber verglichen mit dem, was hierzulande derzeit abgeht, sind das m. E. alles nur Peanuts.
Gruß
223 061
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.01.19 20:17.