Re: Der Wahrheit halber muß man noch erwähnen ...

EP3/5 schrieb:
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> Wenn wir schon bei der Wahrheit sind, muss man
> auch ehrlicherweise sagen, dass ein SEV-Bus nicht
> spurgebunden ist. Man kann einen Baum, deutlich
> einfacher auf der Straße umfahren als auf der
> Schiene... Die Spurgebundenheit der Eisenbahn ist
> Fluch und Segen zugleich... Dazu kommt noch die
> Oberleitung, die empfindlich auch auf kleine Äste
> reagiert, über die ein Bus einfach drüber fährt...
> Das System Bahn ist in dieser Hinsicht vielleicht
> auch einfach störanfälliger als die Straße...
>


Definitiv. Allerdings nicht erst seit kurzem. Die Frage ist, ob man dies bei der Organisation des Eisenbahnsystems ausreichend berücksichtigt hat und so gut als möglich darauf vorbereitet ist. Der im Eingangsbeitrag zitierte frühere Bahn-Werbespruch deutet ja darauf hin, daß dies mal so war. Bei der oben erwähnten RhB (und auch in der Schweiz generell) ist man trotz ebenfalls zunehmenden Kostendrucks und erfolgter Personalreduktion immer noch vergleichsweise gut aufgestellt, denke ich. Kurze Unterbrechungen in Extremsituationen kann man halt nie ganz vermeiden.

Hier in Deutschland hat die Bahnreform jedoch dazu geführt, daß man den höheren Aufwand des komplexen Systems Eisenbahn nicht mehr wahrhaben will und durch oft ungeeignete und zerklüftete Organisation, falsche Prioritäten und Zielstellungen, unzureichende Infrastruktur und fehlende Fachleute vor Ort keine ausreichende Verlässlichkeit mehr bieten kann. Ich sage es als Eisenbahnfreund ungern, aber man muß sich dann am Ende die Frage stellen, ob man die Eisenbahn in der Fläche überhaupt weiterhin ernsthaft betreiben will oder nicht. Ich sage es mal stark überspitzt: Eine Bahn, die noch nur bei Sonnenschein und Rückenwind fährt, und die bei jeder Art von größeren Widrigkeiten gleich durch andere Verkehrsmittel ersetzt werden muß oder gar ersatzlos ausfällt, hilft uns volkswirtschaftlich überhaupt nicht weiter. Es geht m.E. nur ganz oder gar nicht.

Gruß
223 061