Peles schrieb:
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> Marode Brücke verhindert Zugverkehr
> Bereits seit 1. Juni ruht der Bahnverkehr nach Bad
> Steben. Die Strecke bleibt bis Ende September
> gesperrt. Ein Provisorium soll dann Abhilfe
> schaffen.
Ich wechsele mal wieder in den [Klugscheißmodus] und behaupte folgendes:
- ein seriöser Bahn-Infrastrukturbetreiber, der seine Aufgabe wirklich ernst nimmt, würde die Mängel an einer solchen Brücke rechtzeitig erkennen, und auch rechtzeitig einen Ersatz vorbereiten
- auf einer halbwegs frequentierten Bahnstrecke in einem Land, wo die Bahn noch ernsthafte Bedeutung hat, würde man sich für den Einbau des vorbereiteten Ersatzbauwerkes für eine solch kleine Brücke höchstens eine Sperrpause von einem Wochenende genehmigen
Ich schrieb es anderswo schon mal: Man muss sich überlegen, was man in Deutschland will. Entweder man will die untergeordneten Bahnstrecken
ernsthaft und langfristig erhalten. Dann muß man sie auch permanent verfügbar halten und eine ausreichende und vorbeugende Instandhaltung gewährleisten. Oder man nimmt das mittelfristige Sterben dieser Strecken sowieso inkauf. Dann soll man jedoch lieber gleich einen funktionierenden und dauerhaften Busverkehr etablieren, als in die Bahnstrecken trotzdem überall tröpfchenweise weiter Geld reinzustecken, um dann gleichzeitig doch aus den verschiedensten Gründen immer wieder einen länger andauernden - mehr oder weniger gut funktionierenden - SEV zu fahren, der die Fahrgäste vergrault.
Diese Meinung mag unpopulär sein, aber machen wir uns doch bitte nichts vor: Die Züge fahren nicht für die Fotografen, sondern um einen
nennenswerten Anteil des Individualverkehrs zu vermeiden und um eine
verlässliche Daseinsvorsorge für diejenigen zu bieten, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Wenn beides nicht mehr gelingt, dann fehlt m.E. die Grundlage für den Weiterbetrieb der Bahn!
Gruß
223 061
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.20 22:10.