Hallo extirschenreuther,
Erstmal vielen Dank für Deine Klarstellung unter Punkt 1. Bzgl. Punkt 2 habe ich bereits mehrfach geschrieben, dass man gerne über die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit der aktuelle geltenden Maßnahmen sachlich diskutieren kann. Wie Du ja bereits mehrfach dargelegt hast, bist Du gegen diese Maßnahmen. Ich persönlich finde sie hingegen sinnvoll. Mich persönlich stört das Tragen der Maske nicht. Aber gehen halt unsere Meinungen auseinander.
Bzgl. Deiner Anmerkung zu meinem Absatz, den Du als „bodenlose Unverschämtheit“ bezeichnet hast: Wie ich meiner Meinung nach klar geschrieben habe und ich auch gerne nochmal mit allen Nachdruck betone, bin ich ein klarer Befürworter von legitimen Protesten und Demonstrationen! Ich persönlich habe auch schon mehrfach an Demonstrationen und Protestaktionen teilgenommen und ich finde auch es sehr schade, dass in Deutschland insgesamt so wenig auf die Straße gegangen wird. Wahrscheinlich weil es den meisten viel zu gut geht… Also nochmal: Jeder soll für das, wann und wo demonstrieren, dass er oder sie für richtig hält! Ich bin der Letzte, der dieses Bürgerrecht irgendjemanden abstreiten würde.
Deine Frage „Woran erkennt man einen Nazi?“ ist aber durchaus berechtigt und sicherlich nur schwer zu beantworten. Und nein, man erkennt Rechtsextreme sicherlich nicht pauschal an ihrer Kleidung bzw. deren Äußeren. Auch wenn es sicherlich einige gibt, die genau wie von Dir beschrieben auftreten. Ich habe einen nahen Verwandten, der lange in der NPD war und jetzt der AfD nahe steht, wirkt eher wie „der nette Onkel von nebenan“, immer im Anzug und stets seriös. Trotzdem macht er aus seiner rechten Gesinnung keinen Hehl. Und m.E. ist das wahrscheinlich die beste Antwort auf Deine Frage: Man erkennt Rechtsextreme an ihren Worten und Taten. Diese können beispielsweise antidemokratisch, antisemitisch oder der Aufruf zu Gewalt sein.
Natürlich ist es Deine freie Entscheidung, wann und wo und für was Du (und jeder andere) zum Demonstrieren gehst. Ich würde mich aber, bevor ich eine Demonstration oder sonstige Protestveranstaltung besuche, fragen, wer diese organisiert und wer bzw. wie die Teilnehmer mobilisiert werden. Falls beispielsweise bekannte rechte Persönlichkeiten sie anmelden, zur Teilnahme aufrufen oder als Redner auftreten, würde mich persönlich das schon stutzig machen. Das wäre für mich der Punkt nicht an dieser Veranstaltung teilzunehmen und stattdessen eine andere zu besuchen. Solange sich eine Veranstaltung aber klar nach rechts (und auch links bzw. allgemein zu Extremismus) abgrenzt spricht m.E. nichts gegen die Teilnahme an Protesten im Allgemeinen.
Ist dies aber nicht der Fall, dann werden die ebenfalls teilnehmende Rechten die Proteste für ihre Zwecke nutzen. Und sei es nur weil zwischen x Demonstranten y Rechte unterwegs waren und sie dann im Internet schreiben können, dass x+y=z auf „ihrer“ Demo waren, obwohl sie wahrscheinlich nur eine kleine Minderheit waren. Rechte werden ihr möglichstes geben, die Demonstrationen im Herbst für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und diese als Plattform zur Verbreitung ihres rechten Gedankengutes nutzen, um somit ihre Reichweite zu erhöhen, um letztendlich ihre Ziele zu erreichen. Dafür dürfen legitime Demonstrationen, sein sie gegen Corona-Maßnahmen, gegen die steigende Energiepreise oder für den Abschuss großer Beutegreifer, nicht "missbraucht" werden. Genau das habe ich mit meinem Beitrag gemeint. Ich hoffe, das konnte ich jetzt (klarer) formulieren.
Viele Grüße,
EP3/5
