Nachdem es schon ein sehr schönes Foto-Finish für den Alex Süd hier im Forum gab, hätte ich noch eine Verständnisfrage:
Während es im Zeitraum 2018/2019 viele, teilweise spontane Ausfälle und häufigen SEV wegen Personalmangels gab, soll Berichten von Pendlern zufolge der Alex Süd in diesem Jahr wieder fast ohne Probleme seinen geplanten Betrieb absolviert haben. Das ist zunächst sehr erfreulich und zeigt, daß die Bemühungen von BEG und Betreiber mittelfristig doch Erfolg hatten.
Jedoch würde mich interessieren, wie man sich den Betreiberwechsel nun vorstellen kann. Haben die Eisenbahner des Alex Süd alle schon einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche und fahren bis Tag X noch für den Alex und ab dem Tag X+1 dann sofort für den neuen Arbeitgeber? Oder hat der neue Betreiber schon länger parallel neue Leute eingestellt, und die Angestellten des alten Betreibers müssen sich dann erst nach dem Tag X neue Arbeitsstellen suchen? Oder ist es eine Mischung aus beidem? Auch beim Alex Nord gäbe es ja eigentlich noch gewissen Bedarf, denn da scheint die Personaldecke nach wie vor recht dünn zu sein. Aber das wird sicher nicht für jeden eine Alternative sein, allein schon wegen der räumlichen Entfernung. Zumal der Betreiber sich allein aus Kostengründen wohl gar keine deutlich größere Reserve als bisher beim Alex Nord leisten wird, man wird nur die notwendigsten Stellen besetzen.
Generell erscheinen mir die regelmäßigen Neuausschreibungen und die damit verbundenen Betreiberwechsel im SPNV jedesmal eine große persönliche Belastung für die betroffenen Eisenbahner mit sich zu bringen, weil man nie längerfristig beruflich planen kann und immer Unsicherheit hat, wo man zu welchen Bedingungen wieder unterkommt. Derzeit ist zwar der Arbeitsmarkt recht leergefegt und das Job-Angebot dürfte entsprechend gut sein, aber das ist ja nicht zwangsläufig immer so. Ich frage mich, ob solche Dinge bei Bahnreform/Regionalisierungsgesetz überhaupt bedacht wurden, oder ob der Faktor Mensch gar nicht betrachtet wurde.
Gruß
223 061
