km103 schrieb:
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> Konkret wäre der zweigleisige Ausbau zwischen
> Huglfing und Uffing angedacht.
> In wie weit diese Zweispurinsel Sinn machen würde,
> weiß sicher der ein oder andere im Forum.
Ausgehend vom heutigen Stundentakt München - Garmisch befinden sich die Taktknoten in Tutzing und etwas südlich von Murnau auf dem Doppelspurabschnitt Richtung Hechendorf. Die zusätzlichen Fahrten zwischen München und Weilheim kreuzen sich ebenfalls in Tutzing, wodurch hier immer zur vollen und halben Stunde ein Taktknoten existiert. Bei einer Verlängerung des Halbstundentaktes von Weilheim Richtung Garmisch würden sich die Züge bei Polling und dann wieder in Murnau (bzw. auf dem südlich davon gelegenen Doppelspurabschnitt) begegnen. Weilheim liegt leider nicht genau zwischen Tutzing und Murnau, um hier ebenfalls einen idealen Taktknoten einrichten zu können.
Momentan kreuzen sich zur Hauptverkehrszeit die zusätzlichen Verstärkerzüge südlich von Weilheim in Polling oder Huglfing, fallen aber aus ihrer "idealen" Taktlage heraus. Die Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit funktionieren leider auch nur in eine Richtung (morgens in Richtung München, nachmittags in Richtung Süden). In der jeweiligen Gegenrichtung ist die Strecke mehr oder weniger "dicht".
Um den Halbstundentakt wenigstens bis Murnau auszudehnen, müsste ehestens eine fliegende Kreuzung in oder bei Polling möglich sein, d.h. der Bahnhof Polling müsste in eine etwas längere Doppelspurinsel umgewandelt werden. Die bisher in Weilheim endenden Züge (Ankunft Minute 39) könnten dann zur Minute 41 weiter nach Murnau fahren, Ankunft Minute 58 (aber nur wenn keine Zeit durch Kreuzungsaufenthalte verloren geht). Allerdings müsste die Rückfahrt bereits zur Minute 59 erfolgen, um zur Minute 16 wieder rechtzeitig in Weilheim zu sein (dort Abfahrt zur Minute 18). In Murnau wäre dann also eine überschlagende Wende notwendig, und jede kleinste Verspätung aus München würde sich sofort auf die Rückfahrt nach München auswirken.
Um hier einen stabilen Betrieb hinzubekommen, müsste also auch der Abschnitt Uffing - Murnau zweispurig ausgebaut werden (würde auch die Fahrplanstabilität der heutigen Taktzüge verbessern).
Grundsätzlich sollten Doppelspurabschnitte vorrangig dort eingerichtet werden, wo sich Taktknoten befinden. Die Doppelspurabschnitte sollten ein Stück weit vor dem Taktknoten beginnen und ein Stück weit danach wieder enden. So können Zugkreuzungen um einige Minuten nach vorne oder nach hinten verschoben werden, ohne dass damit gleich der Gegenzug betroffen ist. Dieses Prinzip hat man bereits in Tutzing mit der Überleitstelle Unterzeismering und mit dem Doppelspurabschnitt Murnau - Hechendorf verwirklicht.
Es fehlt derzeit die Verlängerung der Doppelspur von Murnau in Richtung Uffing und eben für einen Halbstundentakt ein Doppelspurabschnitt südlich von Weilheim im Bereich Polling.
Ein Doppelspurabschnitt zwischen Huglfing und Uffing hat aus meiner Sicht nur einen vergleichsweise geringen Nutzen (es sei denn man verschiebt die Taktlage der bisher in Weilheim endenden bzw. beginnenden Züge, aber dann hat man keinen sauberen 30-Minutentakt).
Sollten stündliche Expresszüge zwischen München und Garmisch entsprechend des Deutschlandtaktes eingeführt werden, sieht die Sache wohl wieder anders aus. Dann wäre nach derzeitigen Stand ein Doppelspurausbau zwischen Murnau und Uffing zwingend notwendig.
Viele Grüße
Andreas
Nicht mehr ganz neue, aber immer noch aktuelle Quelle:
Eisenbahn-Revue International 4/2003, Wilfried Koch, Andreas Schulz und Dietrich Mader, Infrastrukturdimensionierung zur Optimierung der Pünktlichkeit im Werdenfelser Land.
Edit: Themenüberschrift angepasst, Rechtschreibung, Quellenhinweis ergänzt
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.20 15:01.
