Allein wegen der Personenverkehrsströme sollte die Pfaffenwinkelbahn ohnehin elektrifiziert und in das Werdenfelsnetz eingebunden werden, um durchgehende Züge von Schongau über Weilheim nach München zu ermöglichen. Die Elektrifizierung Weilheim - Geltendorf wäre dann ein (längst überfälliger) sinnvoller Lückenschluss.
Nachdem die Augsburger Localbahn den Güterverkehr zwischen Augsburg und Schongau aufgibt, wird vermutlich auch der Werksverkehr zwischen den UPM-Werken Augsburg und Schongau wegfallen bzw. auf der Straße landen. Augsburg müsste dann von Schongau aus gar nicht mehr angefahren werden, DB Cargo könnte dann direkt über Weilheim nach München fahren. Eine Elektrifizierung der Ammerseebahn wäre allein wegen des Güterverkehrs nicht sinnvoll.
Bei einer elektrischen Abwicklung des Schongauer Güterverkehrs müsste dann immer noch im UPM-Werk mit Diesel (oder Zweikraft) rangiert werden. Bei einer Aufgabe der Fuchstalbahn würden die Güterkunden in Kinsau, Denklingen und Asch-Leeder ihren Schienenanschluss verlieren (wobei derzeit nur Denklingen und Asch-Leeder regelmäßig bedient werden).
Die Infrastruktur der Fuchstalbahn ist größtenteils erst in den letzten Jahren saniert worden, lediglich der Abschnitt Hohenfurch - Schongau fehlt noch und ist in schlechtem Zustand. Man könnte sich die Sanierungskosten dieses Abschnittes sparen, ansonsten wird man durch eine Stillegung der Fuchstalbahn kaum Infrastrukturkosten einsparen. Problematischer ist die relativ aufwändige Betriebsführung, da sowohl in Landsberg als auch in Schongau nur für den Güterzug die Wärterstellwerke besetzt werden müssen und der Landsberger Fahrdienstleiter zudem zur manuellen Bahnübergangssicherung im Fuchstal mit dem Auto ausrücken muss.
Grüße
Andreas