Verehrte Forumsteilnehmer,
was jetzt in Starnberg gebaut werden soll ist eine sogenannte Verschlimmbesserung!
Ich kenne leider die Planung der Bahn nicht, eine Planskizze im Merkur wäre hier sicherlich hilfreich gewesen um eine Vorstellung des Bauvorhabens zu erhalten, aber vielleicht ist dies auch gar nicht gewollt, damit sich nicht zu viele darüber aufregen können!
Der Betrieb war nach dem Bau der Linie nach Starnberg darauf ausgelegt möglichst viele Stadtbewohner in kürzester Zeit an den See zu bringen, deshalb wurde der Bf Starnberg so großzügig ausgelegt wie er bei der Fertigstellung war! Zahlreiche Sonderzüge verkehrten dafür an den Sonntagen! Auch die Anlagen für den Güterverkehr waren beachtlich in der Zeit als der Durchschnittsbürger kein eigenes Kraftfahrzeug besaß! Man kann heute noch an den Fahrleitungsmasten erkennen wie Groß der Bahnhof Starnberg dereinst gewesen ist!
Ich kann sehr gut an die Zeit erinnern als es bei S-Bahn München noch einen sogenannten Badeverkehr gab! Die S-Bahnen aus der Stadt fuhren bis Starnberg als Langzug und wurden in Starnberg auf eine Vollzug gekürzt. Also aus drei Triebwagen wurden ab Starnberg bis Tutzing zwei Triebwagen. Das konnte man machen weil der Starnberg genügend Gleise für diesen Fall hatte! Für die die es nicht wissen, der Bf Starnberg hatte dereinst 4 Gleise mit Bahnsteigkante für S-Bahnen und Gleis 1 mit der Höhe für Züge des Regionalverkehres. Also konnte man Gleis 1 am Sonntag mit S-Bahn Triebwagen auf einer Länge von mindestens 300 m abstellen! Außerdem waren noch mindestens 3 kürzere Gleise des Güterverkehres vorhanden die ebenfalls zur Abstellung von S-Bahnen genutzt werden konnten. Am Nachmittag wurden diese Triebwagen Stück für Stück wieder auf die Stadteinwärtsfahrenden S-Bahnen als Verstärkung beigestellt!
Um einen Teil der Abstellkapazität zu erhalten soll dann etwa 1 km südlich des Seebahnhofes ein Abstellgleis oder ein sogenanntes Wendegleis gebaut, dass notwendig wird wenn man nur noch drei Bahnsteigkanten zu Verfügung hat, weil die S-Bahn ja immer dann von Gleis 3 Richtung München fährt, also umgesetzt werden muss!
Wenn in Zukunft nur noch 3 Bahnsteigkanten zur Verfügung stehen kann dies sehr schnell zu Engpässen führen! Das sieht man ja schon durch die Tatsache, dass die Regionalzughalte nach Starnberg Nord verlegt werden! So darf der Nutzer dieser Züge in Starnberg Nord aussteigen und dann auf die S-Bahn warten die Ihn an den See-Bahnhof bringt, oder er darf sich einen Bus des ÖPNV suchen, oder zu Fuß laufen!
So mancher Pendler wird dann mit dem Auto nach Starnberg Nord fahren und dort in die S-Bahn oder den Regionalzug zu benutzen! Weiterhin muss der Bahnsteig für S-Bahnen der 1000 mm hoch ist dann mindestens 220 m lang sein an dem sich noch der Bahnsteig mit niedrigerer Bahnsteighöhe für Regionalzüge anschließt, so ist es jetzt anscheinend geplant, der dann auch mindestens 300 m lang sein muss! Das ergibt eine Bahnsteiglänge von insgesamt mindestens 520 m!
Ich kann mir nicht vorstellen das die gesamte Bahnsteiglänge ein Bahnsteigdach erhalten wird! Also seht der Nutzer der RB-Züge wahrscheinlich im Regen wenn er wegen ,,Verspätung" auf den Zug warten darf!
Auf jeden Fall ist diese Optimierung wieder ein Beispiel dafür das wir in einer Republik leben in dem das Automobil weiter auf dem Vormarsch ist! Weil der der von München aus zum See will entweder mit der S-Bahn 32 Min.nach Starnberg zuckeln wird oder mit der RB dann in Starnberg-Nord aussteigen darf und sich dort nach Möglichkeiten suchen muss um an den See oder in das Zentrum zu gelangen!
Nichts für Ungut, aber es wird immer besser wenn es in Deutschland um die Mobilität im speziellen beim ÖPNV geht!
Gruß km 69,3
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.23 10:55.