feezer schrieb:
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> Heutzutage muß man als
> Eisenbahnkunde erst 5 x schauen ob der Zug
> wirklich fährt.
Ein Umstand, der aus meiner Sicht absolut nicht akzeptabel ist. Jedem Verantwortlichen im System Eisenbahn, egal wo, müsste eigentlich klar sein, daß
Verlässlichkeit das oberste Gebot bei der Nutzung der Eisenbahn ist. Wichtiger als ein immer dichteres Angebot nur auf dem Papier, sofern das dann in der Praxis doch nicht flächendeckend gefahren werden kann.
Unabhängig davon, wie hausgemacht der aktuelle Personalmangel ist, bzw. wie stark er mit den Spätfolgen der Bahnreform zusammenhängt -
früher (TM) war eine Tätigkeit bei der Bahn m.E. relativ zu anderen Branchen deutlich attraktiver als heute - muß man damit nun notgedrungen vorerst umgehen. Es bleibt also eigentlich nur die
rechtzeitige und geordnete Ausdünnung des Angebotes über größere Netz-Bereiche hinweg, so daß wieder genügend Reserve da ist und ein verlässliches Angebot gefahren werden kann.
Dies wird aber durch die oft sehr kleinteilige Ausschreibung im SPNV erschwert, und auch dadurch, daß ein EVU bei vorbeugender Fahrplanausdünnung vermutlich mehr Pönalen zahlen muß, als wenn man einfach nur spontan Züge ausfallen lässt. Sollte das tatsächlich so sein, dann wären die Aufgabenträger hier dringend gefragt. Ebenso kommt derzeit erschwerend hinzu, daß für den -
aus systembedingten Gründen vor allem im letzten Jahrzehnt, und noch mehr in den allerletzten Jahren, leider immer häufiger notwendigen - SEV jetzt auch nicht mehr genügend Personal da ist. Auch dies ist m.E. teilweise hausgemacht.
Es hilft aus meiner Sicht nur noch eine ehrliche Bestandsaufnahme, und ein Zurückfahren des Angebotes auf einen verlässlich fahrbaren Level. Im derzeitigen System erfordert das aber den ERNSTHAFTEN Willen auf allen Seiten, statt ein Ping-Pong-Spiel der gegenseitigen Schuldzuweisungen. Und es erfordert vor allem wieder einen gesellschaftlichen Stellenwert der Eisenbahn, der über die aktuellen Lippenbekenntnisse weit hinausgeht.
Gruß
223 061
