Reichenbacher 234 (548 + 555 + 565, Teil 19)

Servus,

vorherige Teile/Loks sind hier: [nobf.de]

Bei manchen klingen da sofort die Ohren! Alle drei waren 234 mit „anderen“ Motoren. Und darüber wunderte ich mich, als man sie eben mit dieser Ausstattung nach
Reichenbach abgab. Ob Werkstattpersonale sich dort gefreut haben? Eine andere Technik, erweiterte Ersatzteilhaltung?

234 548 hatte so ein Leben hinter sich. Mit 29.Juni 1978 hieß es Indienststellung Reichenbach/Vogtland! Mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit wird sie
in dieser Zeit zum Abfahren ihrer Garantie nach Hof gekommen sein. Zumindest entsinne ich mich noch an jene immer wieder zahlreichen "neuen" Nummern, als ich
„Statistik“ darüber führte. Und das ab dem Umzug von Bahnhofsplatz 14 (Straßenseite) auf Bahnhofsplatz 8, Gleisseite, zum Jahr 1978. Ich war da also an meinem
Jugendfenster mit einem Bogen DIN A3 vom Schulzeichenblock zu Gange. Es gab Spalten mit den Baureihen, und darunter wurden die fortlaufenden Nummern der
Baureihen eingetragen, so wie sie daher kamen. Was da an 218 und 132 gelistet war… Und kam eine bekannte Loknummer an einem anderen Tag wieder vors Fenster
gefahren, ein Strich erfolgte hinter der Nummer. Aber die 132 548 in ihrer Anfangszeit bis 13. März 1980? Keine Ahnung, was all diese Liste beinhaltete. Mir war aufgefallen,
das es Loks gab die immer wieder kamen, und eben solche, die ich nur einmal oder zwei Mal sah. Sicher war so der Stamm an nach Hof fahrenden Loks erfasst. Und die
Einzelgänger eben Indienststellungen. Heute wäre ich froh, diese Listen noch in Händen zu halten.
Die Lok 132 548 ging fort nach Karl-Marx-Stadt, und hatte Heimweh ins Vogtland ab 14. Juni 1989. Da war bereits Unruhe in einer DDR. Doch die Lok war da weiterhin
keine Westfahrerin. Da gab es schon wo Stammmaschinen dafür. Im Strudel der Grenzöffnung und dem via "Güst Guf " völlig aus den Fugen geratenen Verkehren, war sie
plötzlich wieder da.


#00
So war ich dann auch mit dem Apparat in Hof Hbf im Dezember 1989 zur Stelle. Auf Gleis 4 Nord, hinten dran mit Sicherheit um 15 oder 16 Schnellzugwagen DB und DR,
sonst wäre die Leine Waggons nicht über die Luftbrücke hinaus gestanden, und damit auch genau einen Waggon über dem Ausfahrtsignal! Derweil hinten am Zug wirklich
brachiales zuging! Kinder wurden hier oft vom außen herunter gezogenen Fenster nach oben gereicht und kletterten hinein und mußten versuchen das Abteil zu reservieren.
Zub-Personale mußten immer wieder auf der Lok mitfahren, weil es ebend anders nicht mehr ging! Diese Schauspiele konnte ich über Wochen beobachten. Die Zustände am
Bahnhof, im! Bahnhof insbesondere, und in der Bahnhofsgegend allgemein, spotteten jeder Beschreibung! 100 DM Begrüßungsgeld pro Kopf/Nase lösten das aus. Das war
die Zeit kurz vor Herabsetzung der Hg des Zuges, wenn nach Schätzung des Zub-Personales die Besetzung einen gewissen Überbelegungsgrad erreicht hatte. Es gab ja
Federbrüche bei den DB-Waggon. Um das zu ermitteln, hatte man im Bw Hof mal eine Test-Besetzung organisiert. Das Bw-Personal rückte komplett an. Lehrlinge hatten sich
in den Gepäcknetzen einzufinden. Und irgendwann gab es halt den Knall, der Wagen saß in den Wiegen auf.
Und für Schildersammlerexperten: die Lok hatte an der Front ein Ersatzschild NALG.

548 entschwand zum 29.Mai 1990 wieder nach Karl-Chemnitz-Stadt. Beehrte Berlin, erneut Chemnitz, kam zurück nach Berlin und ab 22. Mai 1998 nochmals Reichenbach/V.
Im Mai 1993 verpasste man ihr, und fünf weiteren Loks, andere Motoren. Was „modernes“, was zukunftsfähiges! Ein CAT sollte es bei ihr sein.


#01
Ausfahrt Plauen/Vogtland oberer Bahnhof mit dem 2660 nach Hof! Der 9. August 1998 war nach dem voran gegangenen Samstag ein ebenso höchst erfolgreich ausnahmslos
im Vogtland verbrachter Fototag. Der 548 rückte hier noch die 234 311 mit dem 1666 nach. An der Drehscheibe des Lokbahnhofes Plauen gab es im Anschluß die Einstellung
219 035 neben 232 601. Draußen auf Höhe Röttis ein abendlicher Blick aufs Elstertal-Viadukt zu einem Güterzug mit zwei V300 gen Reichenbach, dem noch eine 219 mit einem
RE folgte.


#02
Am 19. September 1998 konnte ich das Porträt von ihr im heimischen Betriebshof anfertigen.


#03
Am 10. Januar 1998 klappte ein Bild draußen in Fattigau, im Vier-Gleis-Land hinter Oberkotzau. Da fegte sie durch den Einschnitt mit dem 2162 heran. Genau hier links steht das
bis heute bewohnte, ehemalige Wärterhaus. Die Brücke auf der ich hier stehe, war der Ersatzbau für zwei Bahnübergänge, einer vor dem Einschnitt, und einer danach in Richtung
Dammkurve übers Lamitztal.

548 verschwand zum 31. Mai 1999 und wird ab da Görlitzer Lokschlosser erfreut haben. Bis 31. Oktober 2000 hielt sie es aus. Es erfolgte z-Stellung und Ausmusterung.


234 555 erreichte Reichenbach am 22. Mai 1998. Sie war im November 1993 mit einem Motor von Krupp/Mak ausgestattet worden. Ihre Klänge im gestrengen Einsatz? Was geiles!


#01
Da rannte sie mir an einem meiner liebsten Motive vor die Linse. Das „Esig Schnepfenmühle“ im Lamitzgrund nächst Kirchenlamitz/Ost. Der 2067 am 20. Juli 1998 auf dem Weg nach
Hof und Sachsen. Stünde dieser Löffel heute noch, wohl gäbe es einen gesicherten Aussichtspunkt wie an der Schiefen Ebene bei der großen Mauer.


#02
Am 27. Februar 1999 gelang das allseits geschätzte Porträt auf die Lok. Da stand sie bereits knappe 14 Tage auf z und Ausmusterung. Vermutlich ein Motorschaden, denn weniger
Erreichens einer Frist.


#03
Nichtdestotrotz sah ich sie nochmals im Bh Reichenbach. Am 17. Juli 1999 hatte Kollegen des Bh eine kleine interne Parade mit den V300 am Rundhaus organisiert. 555 stand noch
drinnen und hatte nach Kreideanschriften bereits Teile gespendet: „3. Achse Bremssohlenhalter u. Bremstraverse in 234-311 eingebaut“. Die Zerlegung soll im Mai 2000 in Cottbus
erfolgt sein.


235 565: Auch sie kam nach Überführung vom Hersteller LTS in Lugansk nach Reichenbach. Da heißt es 13.09.1978. Im November 1980 ging sie auf „Reisen“ bei der DR. Im Februar
1993 bekam sie wie 548 einen CAT verpasst. Nach knappen 20 Jahren tauchte sie im Mai 1998 wieder im Vogtland auf.


#01
Reuth bei Plauen im Vogtland am 24. Mai 1999. Da pfiff sie nur so heran aus Richtung Schönberg/V und schickte sich an den 2062 gar bis hinauf nach Grobau und Gutenfürst zu bringen.


#02
Am heimischen Affenfelsen, der Hofer Luftbrücke, war sie tags darauf dem 2067 vorgespannt. Der rechte vordere Block ist Hausnummer 8, wo ich von 1978 bis 1993 wohnte. Und auch in
den Jahren danach bis 2004 bei den Eltern ab und an zu Gast war.


#03
Vom Hofer Ablaufberg herunter der Blick auf den D1667 am 30. April 1999.


#04
Im Sommer 1999 waren Bauarbeiten am Gleis von Kirchenlamitz Ost her. Der 2062 mußte für Richtung Rawetz/Marktredwitz „hinten“ durch. 7. September 1999


#05
Nicht unbedingt Fotowetter herrschte zum 2. Januar 2000. Mein Grund hier zu lauern war ein Dbz 83802 mit fünfmal Baureihe 212. Trotzdem drückte ich zum 2666 mit 234 565 ab.


#06
Per 31. Mai 1999 war Umbeheimatung nach Görlitz für 565. Aber wie man sieht, war sie auf Höhe des Reichenbacher Rheostaten per 17. Juli 1999 dennoch zu bewundern.


#07
Mein bester Schuß auf die „Viere“ (Stellwerk IV) in Reichenbach/V: 565 hatte am 13. September 1999 den 2062 hinten dran und zog raus ins Gefälle zur Göltzschtalbrücke hinunter nach
„Miile und Netzschke“ (Mylau und Netzschkau) Von diesem 13. September hatte ich hier schon Bilder gezeigt, 234 346 gehörte an jenem Tage dazu, wie auch 234 641 (kommt noch) ,
234 399 (gab es hier schon), und nochmals die 346 an diesem Tage.

Am 15. Dezember 2000 soll mit 234 565 in Görlitz Schluss gewesen sein.

Gruß,
malo