Rangieren wie auf der Modellbahn - ein Rückblick auf das Rangierspiel der Länderbahn

Hallo zusammen,

ich hatte den Bericht auch schon auf DSO veröffentlicht, aber ich finde der passt hier auch noch recht gut rein. Seit heute ist dieses Prozedere in München leider Geschichte.....:

Eigentlich ist der Zugbetrieb in vielen Bereichen recht eintönig geworden. Triebwagen und Triebzüge werden zwar noch gekuppelt und geflügelt, aber das wars dann auch schon weitestgehend. Nicht so bei der Länderbahn die (noch) den Regionalverkehr zwischen München und Hof bzw. Prag mit klassischen Lok-Wagenzügen betreibt. Die beiden Zugteile nach Hof und Prag werden dabei aus unterschiedlichen Wagen gebildet. Der Hofer Zugteil besteht aus einem Doppelstockwagen DBpza, sowie je einem ABmoz und einem B(o)m. Der Prager Zugteil hingegen aus zwei 2.Klasse -Wagen der CD und je einem Bvmz und ABvmz der Länderbahn (ex. FS). Der Zugteil aus Prag wechselt in Schwandorf die Fahrtrichtung und wird dabei in Schwandorf an den Schluss des ankommenden Zuges aus Hof beigestellt. In der Gegenrichtung wird der Prager Zugteil wiederum in Schwandorf nur abgekuppelt und wechselt wieder die Fahrtrichtung, während der Zugteil nach Hof weiterfährt.
Daher muss bei fast allen Zügen in München die Reihung der Zugteile wieder getauscht werden
Das sind meines Erachtens neben den nächtlichen Rangierarbeiten bei den Nachtzügen so ziemlich die letzten "klassischen" Rangierarbeiten in Deutschland. Nachdem zum Fahrplanwechsel im Dezember das bisherige Konzept aufgegeben wird, habe ich mal versucht dieses Rangierspiel fotografisch zu dokumentieren:

Der ALEX-Zug kommt aus Regensburg in München Hbf an




Wird dann ins Gleisvorfeld geschoben






Der Hofer Zugteil wird dort abgehängt und stehen gelassen








Der Prager Zugteil wird wieder ein Stück zurückgezogen




Und die Lok umfährt den Prager Zugteil










Anschließend wird der Prager Zugteil wieder weiter ins Vorfeld gezogen






Und der Zug wird wieder zusammenrangiert






Dieser ALEX-Zug hat im Hofer Zugteil noch als Besonderheit einen Verstärkerwagen dabei, der nicht mit dem Zug wieder zurückgeht.








Der Verstärkerwagen wird allerdings nicht abgestellt, sondern direkt bei einem anderen Zug beigestellt. Dieser Zug steht noch im Abstellgleis und wird erst um 16:04 München verlassen.




auf gleichem Weg wieder zurück auf den Hofer Zugteil






Jetzt ist der Zug wieder fertig gebildet und es geht zurück an den Bahnsteig






Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde nun das bisherige Betriebskonzept aufgegeben und der Zugteil nach Hof entfällt. Die einzige Leistung die in Schwandorf noch nach Hof "geflügelt" wird, verkehrt mit zwei identischen Zugteilen. Damit wird bei den Zügen in München „nur“ noch das Tfz umfahren, die Umbildung der beiden Zugteile ist dann nicht mehr notwendig. Die Verstärkerwagen werden durch geschicktes Bei- bzw. Abstellen in Regensburg oder Schwandorf richtig positioniert.

Grüße von der KBS974

Michael