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„Aufarbeitung“ ???

12. Dezember 2023 19:50
Wenn man nicht als Reisender selbst betroffen wäre, dann könnte man es ja fast lustig finden, daß durch die verantwortlichen Verkehrspolitiker jetzt wieder eine „Aufarbeitung“ verlangt wird. Ist diese Naivität gespielt oder echt?

Es liegt doch eigentlich auf der Hand, daß die seit der Bahnreform forcierte und nie wirksam korrigierte, kleinteilige Ausschreibungspraxis dazu führt, daß sich genau derjenige Bewerber durchsetzt, der am mutigsten plant, mit den wenigsten Reserven und der geringsten Vorsorge für Störfälle, und mit der naivsten Fahrzeugbeschaffung. Seit sich auch der „rote Riese“ diesbezüglich an die aggressivsten und am wenigsten seriösen Wettbewerber angepasst und mit „Start“ (siehe Taunus-Netz, Niedersachsen usw.) gleich noch eins draufgesetzt hat, gewinnt er ja auch wieder fleißig Aufträge. Den Reisenden dient das allerdings nicht.

Es liegt doch eigentlich ebenfalls auf der Hand, daß die seit der Bahnreform forcierte und erst kürzlich halbherzig korrigierte (die Wirkung muß man abwarten) gewinnorientierte, praxisferne und nicht einheitlich finanzierte Organisation der Infrastruktur dazu führt, daß man zwar alle möglichen Ziele verfolgt, aber kaum noch den Erhalt und die permanente Funktionsfähigkeit der aktuellen Bestands-Infrastruktur, insbesondere nicht unter schwierigen Bedingungen, wo man ja ebenfalls große Reserven bräuchte, die man aber schon bei Sonnenschein und Rückenwind nicht mehr hat.

Hinzu kommt - bei den DB Unternehmen - noch eine Konzernspitze, der das scheinbar alles egal ist und die alle Mißstände bei den Konzerntöchtern laufen lässt, obwohl man immer die Wichtigkeit des integrierten Konzerns für das Funktionieren der Eisenbahn betont. Dies könnte zwar theoretisch so sein, ist es aber leider nicht mehr.

Edit: Und hinzu kommt schlußendlich noch eine Aufsichtsbehörde (EBA), die zwar für die Überwachung der Sicherheit zuständig gemacht wurde, aber eben nicht für eine Überwachung der Funktionsfähigkeit der Eisenbahn und auch nicht für die praktische Tauglichkeit der Rahmenbedingungen, letztere beiden Punkte überwacht leider keiner wirksam.

Und dann war da noch der Fachkräftemangel, die Pensionierung vieler Wissensträger ohne ausreichende Möglichkeit zur Weitergabe dieses Wissens, die Verlagerung der Produktion bei vielen Lieferanten ins Ausland, die Pandemie, der Krieg, der Wintereinbruch als letzter Auslöser … Aber die Verkehrspolitik gibt sich eben trotzdem jedesmal wieder überrascht und fordert jedesmal wieder polemisch und ohne dauerhafte Wirkung eine „Aufarbeitung“, nachdem das sprichwörtliche Kind immer bereits im Brunnen ist, statt rechtzeitig die Realität wahrzunehmen und wirksam gegenzusteuern.

Gruß
223 061



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.23 20:32.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fehlstart DB Regio auf dem RE 2 ?

E03 004 929 10. Dezember 2023 07:24

Vorläufiges Ersatzkonzept DB Regio auf dem RE

Ludwig Schwanthaler 879 10. Dezember 2023 07:59

Re: Vorläufiges Ersatzkonzept DB Regio auf dem RE

223 061 636 10. Dezember 2023 13:31

Weitere Infos beim BR (mL)

223 061 311 11. Dezember 2023 19:28

Re: Weitere Infos beim BR (mL)

Mech77 261 12. Dezember 2023 17:34

„Aufarbeitung“ ???

223 061 361 12. Dezember 2023 19:50

Re: Fehlstart DB Regio auf dem RE 2 ?

_Gast 803 10. Dezember 2023 08:15

Re: Fehlstart DB Regio auf dem RE 2 ?

Mech77 660 10. Dezember 2023 13:06



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