Schon lange beschäftige ich mich mit der Eisenbahngeschichte meiner Heimatregion, natürlich auch mit den stillgelegten Strecken. Einige davon habe ich auch schon erkundet, ein Streckenabschnitt war bislang aber unerreichbar: Zwischen Frankenschleife und Seebarn versank ab 1975 die 1969 stillgelegte Bahnstrecke (Bodenwöhr Nord -) Neunburg vorm Wald - Rötz im Eixendorfer Stausee und mit ihr das gesamte Dorf Eixendorf. Aufgrund von Arbeiten am Dammbauwerk wurde der See vor einigen Wochen so weit abgesenkt wie noch nie seit dem Bau. Dadurch kamen neben einigen Fundamenten der früheren Höfe, Mühlen und Schleifen auch der Bahndamm der Strecke und ein Stück der alten Dorfstraße wieder zum Vorschein.
Von Seebarn aus erkundete ich heute den nun über dem Wasserspiegel liegenden Streckenabschnitt. Hier einige Eindrücke davon.
Blick vom eigentlichen Ufer des Sees bei Seebarn auf die Trasse Richtung Eixendorf. Man erkennt deutlich die lange Steigung und den hohen Damm auf dem die Strecke hier verlief.
An dieser Stelle war wohl eine Brücke oder ein Durchlaß für einen Bach.
Blick zurück Richtung Seebarn. Die aufgeschüttete Rampe interpretiere ich als ehemaligen Feldweg-Bahnübergang.
Erstaunlich wie gut der Schotter noch erhalten ist. Im Hintergrund erkennt man, wie hoch der See hier normalerweise steht.
Und hier wieder der Blick zurück Richtung Seebarn.
Ein Stück weiter erreicht der Damm dann wieder die natürliche Böschung. Direkt oberhalb der Bahn verlief hier wohl früher ein Weg, der mit Granitblöcken zum Gleis hin abgesichert war (das sind die schiefen und zum Teil umgekippten Dinger)
Auch hier dieselbe Stelle in die andere Richtung.
Anschließend ging es noch hinüber ans alte Dorf Eixendorf, wo man am eigentlichen Badestrand nun einen Rest der alten Dorfstraße sieht.
Blick von der jetzigen Straße hinunter auf den See. Rechts der Badestrand.
Sogar die Fahrbahnmarkierung ist noch zu erkennen!
Blick zurück.
Insgesamt fällt auf, daß die Bahnstrecke eigentlich ziemlich am Rand des heutigen Sees verläuft. Wenn man gewollt hätte, wäre es keine Unmöglichkeit gewesen, sie auf einer neuen Trasse um den See herumzuführen - aber der geplante Stauseebau kam der Deutschen Bundesbahn, die schon vorher mit einer Stillegung liebäugelte wohl gerade recht.
Wer sich für die Spurensuche auf der Gesamtstrecke interessiert, kann gerne mal hier vorbeischauen: [
vt610.de]
Interessant aber: Gerade vom im See versunkenen Abschnitt und von der Haltestelle Eixendorf finden sich keinerlei Bilder in sämtlichen mir bekannten Büchern. Hat hier zufällig jemand etwas in seinen Archiven?
Viele Grüße
Tobias