> Ich bin froh um jeden Eisenbahner, der über seinen
> Tellerrand blickt, zum Wohle des Gesamtsystems und
> letztlich zum Wohle der Fahrgäste.
> Nur ein paar Beispiele:
> - Fahrdienstleiter, die versuchen Anschlüsse zu
> sichern, auch wenn verschiedene EVU beteiligt sind
> - Fahrdienstleiter, die zur Schneeschaufel
> greifen, auch wenn für die Schneeräumung der
> Bahnsteige Station&Service bzw. ein Subunternehmer
> zuständig ist
> - Lokführer, die Rollstuhlfahrern aus dem Zug
> helfen, auch wenn dafür die
> Mobilitätsservice-Zentrale zuständig wäre
> - Fahrdienstleiter, die beim Bedienen von
> Fahrkartenautomaten behilflich sind oder Auskünfte
> erteilen, auch wenn das nicht ihre Aufgabe ist
>
> Viele Grüße
> Andreas
Ich hab da mal ne Frage dazu...
Was passiert dem FDL, der "eigenmächtig" handelt und den Zug nicht pünktlich ausfahren lässt? Muss der dann, wenn DB Netz Ärger mit Ponälefordernden EVU bekommt mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen? Was passiert, wenn daraus wieder weitere Folgeverspätungen entstehen? (eingleisige Strecke?)
Was passiert mit dem FDL wenn er beim Schneeräumen stürzt und sich irgendwas bricht? "Wer lässt die Züge denn dann fahren"? Was passiert, wenn der FDL Schnee schippt, aber ein Reisender stürzt, weil z.B. kein Streusalz oder Streusplitt oder ähnliches vorhanden ist, oder "sicher vom Lohnunternehmer gegen Missbrauch weggesperrt wurde, der FDL aber schippt, und nicht streut?
Was passiert mit dem FDL wen ner draußen am Bahnsteig zugange ist, und irgend ein wichtiges Telefonat / Notruf, was auch immer verpasst?
Sicherlich, das alles gab es früher auch! Schon klar, aber da war es "vereinter" Dienst und der Mensch verbeamtet. Aber heute? Mit 6 oder 10 Monaten Ausbildung und auf dem freien Arbeitsmarkt, ohne "rückwärtige" Absicherung?
Trotz allem, ich weis nicht so recht, ich bin kein Eisenbahner, ich mach das nur aus Hobby, und mir fehlen da die genauen Einblicke ins System. Aber ich lasse mich sehr sehr gerne aufklären... Ich kenen keien Internas, kein Dienstvorschriften, keine Arbeitsverträge etc.... aber ich hab durchaus das ein oder andere in der Vergangenheit aus der Presse entnehmen können, und bin mir trotz allem sicher, dass da schon sehr auf die eigenen GEschäftsbereiche geguckt wird. Auch DB intern...
Und das auskunftgebende FDL immer seltener werden (es sie aber sicher auch noch gibt) ist mir auch klar. Denn es ist schon auffällig, dass da, wo noch einer im Stw sitzt meist Fenster und Türen verrammelt, verspielgelt oder sonstwie blickdicht verschlossen sind....
Und das diese "vereinten Dienste" nicht mehr gewollt sind, sieht man ja an den Bahnhöfen, wo der FDL noch im EG sitzt, und die Fahrkartenausgabe hinter Vorhängen versteckt sind. Es wäre auch heute noch möglich mit geringem Aufwand Netzpersonal für Serviceaufgaben mit heranzuziehen. Ich bin mir auch sicher, dem ein oder anderem FDL würde das auch sicher gefallen. Wäre auch etwas Abwechslung im Beruf.... Aber es ist ja nicht mehr gewollt....
Und ganz ehrlich.... wenn ich FDL wäre, ich würde mcih da auch definitiv nicht aus dem Fenster hängen und mir irgend etwas anmaßen....
Wir hatte bis 1994 eine funktionierende Bahn, die nicht nur wegen ein paar Weichenaustausch gleich mal 6 Monate eine Strecke sperrt... (ja, schon klar, ist üebrtrieben, aber so läuft es doch mittlerweile...) Die "alte Bundesbahn" sie mag etwas schwerfällig gewesen sein, aber ich glaube, auch wenn man so zwischen den Zeilen liest, sie war besser... und vor allem, es war "ein" EVU, es gab noch extra Wartezeitvorschriften, und es gab noch viel mehr Eisenbahner vor Ort. Und ein deutlich besseres Tarifsystem, bei dem eine bestimmte Zugfahrt, die sich täglich machen lässt, aber nicht jeden Tag einen anderen Preis hat.... nur weil ein paar studierte Betriebswirtler damit die Auslastung ihrer Rectiolen (-> gemeinhin als ICE im Fahrplan stehend) steuern wollen, weil sie weder Willens noch in der Lage sind, ihre verdammten Züge der Nachfrage entsprechend anzupassen... und weil man ja jede 60 Sekunden gesparte Fahrzeit als Riesending verkaufen will...
Nun ja, ich werde das System sicher nicht verändern... und ich bin heilfroh, das ich in der heutigen Zeit definitiv nicht auf irgendwelche Öffis angwiesen bin, um in die Arbeit zu kommen... was auch gar nicht geht, weil zwar 50 mtr von meinem Arbeitsplatz eine Buslinie vorbei führt, diese aber sage und schreibe viermal am Tag nur fährt, und am Wochenende noch weniger...
Leid an der ganzen Situation tun mir allerdings alle Mitarbeiter, die bei den verschiedenen Stellen im schienengebundenen Verkehr arbeiten, weil die ihr Fett tagtäglich dafür abkriegen, wofür sie meist nicht im mindesten was dafür können.... kein Wunder das den Job keiner mehr machen will...
Aber jetzt nochmal zurück zum Beginn.. was würde mit den FDL passieren, wenn er da desöfteren wegen solcher Aktionen "auffallen" würde?? Hätte diese Mitarbeiter da noch eine berufliche Perspektive??
