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Re: [ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof?

06. November 2020 12:16
Schwandorfer schrieb:
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> > Nicht ganz. Die Bahn würde genau einen Punkt,
> die
> > Altstadt bedienen. Der Bus bedient auch die
> > Viertel zwischen Reitmehring und Altstadt sowie
> > auf der anderen Innseite. So sinnvoll ich die
> > Reaktivierung finde: den Bus kann sie nicht
> > ersetzen.
>
> Die Frage ist doch nicht ob Bus oder Bahn, sondern
> ob Bahn oder Auto. Bevor man mit dem Bus beginnt
> und dann auf einem zugigen Bahnhof in der Pampa
> auf den Zug umsteigt nimmt man doch lieber das
> Auto - anders sieht es aus, wenn man gleich mit
> dem Zug durchfahren kann.
> Ich will damit sagen: Die durchgehende Bahn würde
> insgesamt viel mehr Leute zum ÖPNV-Nutzer werden
> lassen als es die Kombination aus Bus und Bahn
> tut.

Das Titelbild des von Dir verlinkten BR-Artikels zeigt die geographische Situation recht gut: Der Stadtbahnhof liegt etwas oberhalb der Bildmitte. Er erschließt damit die Altstadt sehr gut. Für die höher gelegenen Wohnviertel westlich der Altstadt (im Foto oben) ist aber der Weg zum Bahnhof Reitmehring (Wasserburg Bahnhof) flacher und, außer für die altstadtnächsten Straßen, auch kürzer. Für die südlich der Altstadt gelegenen Wohnviertel (im Foto links und vor allem auch links außerhalb des Bildbereichs) ist der Stadtbahnhof nur für die in Inn-Nähe gelegenen Straßen noch einigermaßen fußläufig.

Wer aus den weiter entfernten Stadtteilen und "Vororten" (Eiselfing, etc) südlich der Altstadt kommt, muss also irgendwie zum Bahnhof - mit dem Rad ginge das hin einigermaßen, zurück geht's schon recht "gach" (und weit) aus dem Inntal heraus. Für "Park & Ride" im größeren (Platz-)Umfang ist der Stadtbahnhof ungeeignet. Und wer mit dem Bus zum Bahnhof fährt, hat auf dem Weg nach München keinen besonderen Vorteil davon, bereits am Stadtbahnhof vom Bus in den Zug umzusteigen -- und auf der Fahrt nach Rosenheim oder Mühldorf den Nachteil des dann zweimaligen Umstiegs.

Das Fahrgastpotential des Stadtbahnhofs muss und kann sich also hauptsächlich nur aus der Altstadt speisen. Hier wohnen vergleichsweise wenige Auspendler (die klassische Doppelhaushälfte steht dort nicht), dafür gibt's eine ganze Reihe von Schulen. Das 2010 erstellte Gutachten zur Reaktivierung kam zum Schluss, dass allerdings nur relativ wenig Schülerverkehr (vom Bus) auf die Bahn verlagert werden könnte.

Persönlich hätte ich Pro Bahn den Erfolg vor dem Bundesverwaltungsgericht gegönnt. Nachdem allerdings in Bayern schon die Reaktivierungskosten von (voraussichtlich) deutlich stärker nachgefragten Strecken Probleme bereiten, siehe etwa Staudenbahn, hätte ein erfolgreicher Widerspruch gegen den Stilllegungsbescheid am Zustand nichts geändert. Spannend und m. E. auch wichtiger ist nun die Frage, was mit der Trasse passiert; vor allem, ob eine Entwidmung beantragt wird.

Grüße
Georg
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

[ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof? (Link repariert)

Schwandorfer 1604 05. November 2020 09:05

Re: [ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof?

luchs 951 05. November 2020 23:09

Re: [ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof?

Schwandorfer 1030 05. November 2020 23:21

Re: [ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof?

GeorgR 1054 06. November 2020 12:16

Re: [ZM] Bahn-Reaktivierung: Bekommt Wasserburg einen Stadtbahnhof?

Vt602 798 06. November 2020 13:07

6. November 2020: "Revision in letztinstanzlicher Entscheidung zurückgewiesen" (Stilllegungsbescheid von 2016 gilt weiterhin)

GeorgR 1095 06. November 2020 11:47

Ich musste letzte Woche nach Wasserburg

Railworker 740 20. Juni 2021 20:01



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