Triebwagen im Dieselparadies – Tag 1/1 (m. 5 B)

Wer erinnert sich denn nicht? Fahrtrichtungsschalter auf I, Taster „Überwachungsrelais“ drücken und dann nach dem Vorglühen auf „Starten“ gehen – kurz darauf springt der Büssing mit seinem markanten knatternden Geräusch an. Nun das Ganze für die Anlage II und dann den Gangschalter in die untere Rotpunkt-Stellung. Grummelnd steht der Triebwagen nun, möglicherweise ergänzt durch einen Steuerwagen und einen Beiwagen am Bahnsteig und wartet auf seine Fahrgäste. Natürlich habt ihr es längst erkannt – die Rede ist von den Uerdinger Schienenbussen, die das Bild auf ganz vielen Strecken rund um Mühldorf bis etwa Mitte der 1990er Jahre geprägt haben. Unsere Region gehörte damals zu den letzten Rückzugsgebieten der Schom, so wie es sich derzeit wieder bei den 628, welche die 798 bei uns ablösten abzeichnet.
Damit möchte ich nun „endlich“ meine Berichte über die Dieseltriebwagen hier bei uns in Südostbayern beginnen. Da aber auch die Nachfolger, die 628, nun langsam aber sicher in die Jahre kommen und abgelöst werden, möchte ich auch Bilder der mintgrünen 628er zeigen, die die Leistungen der Uerdinger vor ca. 25 Jahren übernommen haben.
Da mir von den 798 Umlaufpläne des Bw Mühldorf vorliegen, gehe ich, wie schon bei den V100, nach dem Ablauf im Umlaufplan vor und starte heute mit dem Tag 1 aus dem Umlaufplan vom Sommer 1990.



Ganz in der Früh steht schon eine Fahrt als Solo-VT nach Neumarkt St. Veit und zurück an, die ich jedoch nicht fotografisch dokumentiert habe. Nach einer kurzen Pause in Mühldorf geht es nun dreiteilig über Trostberg nach Traunstein. Getreu dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ beginne ich jeweils mit den 628ern und danach kommen die Bilder meiner Lieblinge ????.



Bild 01:
Nach der Ankunft von 628 568 in Traunstein hat der Tf ganz schnell die Zugzielanzeige auf „Nicht einsteigen“ und Zugsignale für die Rückfahrt nach Mühldorf umgestellt. Am 5. März des Jahres 1996 (die 628 sind nun seit zwei Jahren in Mühldorf im Einsatz) liegt in Traunstein noch eine ordentliche Menge Schnee…



Bild 02:
Jahrelang typisch für den frühen Morgen in Mühldorf: während auf Gleis 5 die V100 mit ihrem Silberling (Einzahl!) auf die Abfahrt nach Markt Schwaben wartet brummt auf Gleis 4 der Motor von 798 704 am 31.05.1991 genüsslich vor sich hin. In Kürze geht es dann los…



Bild 03:
Im Bahnhof Garching (Alz) wartet bereits der solo fahrende 798 631 auf die Ankunft „unseres“ 704, um nach Mühldorf zurückkehren zu können. Nach kurzem Aufenthalt geht es auch für den 704 weiter, nun in deutlich gemütlicherem Tempo entlang des Alzkanales. Der Wagen in Gleis 2 gehört übrigens zur Garchinger Übergabe mit der V100. (ebenfalls 31.05.1991)



Bild 04:
Auch im Bahnhof Trostberg ist Zugkreuzung. Statt des eigentlichen Schienenbusses fuhr im Mai 1991 eine Zeit lang 212 017 mit zwei Umbauwagen diese Zugleistung. Bei der Konkurrenz rückt der 798 704 schon ein wenig an den Bildrand ???? (31.05.1991)



Bild 05:
Nach seinem Aufenthalt in Hörpolding knattert 798 514 am 28.10.1991 die Steigung aus dem Bahnhof hinaus Richtung Einfahrsignal. Diese Stelle hat sich bis heute (Frühjahr 2020) kaum verändert - selbst die Telegrafenmasten stehen noch. Der 798 514 kam erst relativ spät nach Mühldorf und sein Lack war doch schon arg ausgeblichen.

Damit endet die erste Fahrt mit den Triebwagen im Dieselparadies – die Rückfahrt nach Mühldorf ist für kommende Woche geplant. In der Hoffnung, dass es ein wenig Gefallen findet grüßt bis dahin
211 116-9