Beim vorgesehenen Ausbau des Streckenabschnitts von (München-) Markt Schwaben nach Mühldorf unterscheiden sich im Stadtgebiet von Dorfen die bisherige Planung von DB Netz(e) und die so genannte „Präferenzlösung“ der Stadt Dorfen.
Die Planung der DB Netz(e) sieht prinzipiell die Beibehaltung der heutigen Streckenführung in Lage und Höhe vor. Lediglich im Bereich der Querung der Bundesstraße 15 ist eine Verschwenkung um wenige Meter nach Süden sowie eine leichte Absenkung vorgesehen, um die Straßenüberführung zu erleichtern. Bahnhof und Bahnsteige sollen wenige Hundert Meter nach Osten verlegt werden. Der Lärmschutz soll, ähnlich wie in Ampfing, durch Lärmschutzwände gewährleistet werden.
Die Stadt Dorfen lehnt vor allem den letzteren Aspekt ab. Das vom Verkehrsberatungsbüro
Vieregg-Rössler und der Ingenieurgesellschaft
igi-Consult erarbeitete
Konzept der Stadt Dorfen sieht stattdessen vor, die Strecke auf etwa drei Kilometer Länge in einen weitgehend offenen, bis zu vier Meter tiefen Trog zu verlegen. So werde sowohl eine einfachere Querung der Bahnstrecke durch die fünf in diesem Abschnitt gelegenen Straßen als auch ein gegenüber der DB Netz(e)-Planung gleichwertiger Lärmschutz erzielt, dabei jedoch eine „Teilung“ des Orts vermieden. Teil des Konzepts ist auch die Verlegung der Staatsstraße 2086 auf einer Länge von 1,5 Kilometern neben die Bahntrasse in den Geländeeinschnitt, womit eine Umfahrung der Innenstadt entstünde.
Der 90-seitige Abschlussbericht von Vieregg-Rössler und igi-Consult wurde der Stadt Dorfen im Herbst übergeben, die daraufhin die beschriebene
„Präferenzlösung“ am 6. November 2019 einstimmig billigte. Eine Abordnung der Stadt soll diese nun beim Bundesverkehrsministerium vorstellen.
Grüße,
Georg
