Hallo zusammen,
Bezüglich der Frage wie viel Zeit durch einen Halt in Polling verloren ginge, können wir ja mal eine überschläge Rechnung aufstellen: Ich nehme dazu eine konstante Beschleunigung von 0,7 m/s², sowohl für's Abbremsen als auch für's Anfahren an. Die als konstant angenommene Bremsverzögerung von 0,7 m/s² entspricht dem Ansatz für Betriebsbremsungen bei der Fahrzeitrechnung der DB Netz AG. Mir ist klar, dass die Beschleunigung in der Realität nicht konstant ist, am Anfang dürfte sie bis zu 1,1 m/s² betragen, aber bis 140 km/h sink sie deutlich. Ein Mittelwert von 0,7 m/s² entspricht durchaus einem realistischen Wert.
Fall 1: Halt in Polling
Der Bremsweg von 140 km/h (=38,9 m/s) auf 0 beträgt bei einer Bremsverzögerung von 0,7 m/s² rund 1080 m. Die Bremszeit des Zuges beträgt dabei rund 56 s. Hält der Zug dann für 20 s und beschleunigt der Zug anschließend wieder mit 0,7 m/s² auf 140 km/h (Beschleunigungsweg wieder 1080 m und Beschleunigungszeit 56 s), ergibt sich in Summe eine Zeitdauer von 56+20+56=132 s für eine Strecke von 2*1080=2160 m.
Fall 2: Durchfahrt in Polling
Der Zug befährt die oben berechneten 2160 m konstant mit 140 km/h (=38,9 m/s). Dafür braucht er 56 s.
--> Durch den Halt in Polling erhöht sich die Fahrzeit um 132-56=76 s. Bzw. umso mehr je länger der Zug hält.
Wie ja bereits mehrfach geschrieben wurde, sind diese zusätzlichen 76 s wohl nicht im aktuellen Fahrplan mit der aktuellen Infrastruktur unterzubringen... Ein entsprechender Streckenausbau ist somit die notwendige Voraussetzung für einen stabilen Fahrplan.
VG,
EP3/5