Februar 1978: "Fernverkehr" auf der Strecke München – Herrsching (20 B)

Hallo zusammen,

im Februar 1978 gab es einen starken Wintereinbruch, der der S-Bahn München Schwierigkeiten bereitete. So wurden auf der Herrschinger Strecke Ersatzzüge aus dem Fernverkehr eingesetzt.

am 23.2.1978, also genau heute vor 43 Jahren war Paul Müller (bei DSO als Isartalbahner bekannt) an der Strecke und hat dort ebenfalls die Ersatzzüge festgehalten. An dem Tag schien die Sonne, aus dem Gröbsten war man wohl raus, aber die Ersatzzüge fuhren noch.

Er schreibt dazu:

Nach einer Fast-Entgleisung eines 420 in Weßling wurden alle Triebzüge von der Herrschinger Strecke langsam und vorsichtig zurückbeordert.
Kurzbesprechung Lokdezernat und OZL Süd München mit dem Entscheid, in München endende D-Züge und Wendezüge aus der Sb mit zweiter Lok auszustatten als Ersatzzüge. Die Bws der eingesetzten Loks wurden ebenfalls nur kurz und knapp informiert. Genauso schnell war die Malertruppe im AW Neuaubing, die Zuglaufschilder entsprechend beschriftete.






1.) 140 461 (Bw Mainz-Bischofsheim) und 110 408 (Bw Hamburg-Eidelstedt) bei Freiham.





2.) Einfahrt in den Bahnhof Freiham, der bereits seit 1975 kein S-Bahnhalt mehr war. Für die inzwischen aus dem Boden gewachsene "Trabantenstadt" Freiham gibt es seit September 2013 wieder einen Hp, doch der liegt weiter östlich.





3.) Der Zug westlich von Unterpfaffenhofen-Germering.





4.) Hp Geisenbrunn, auf der damals noch eingleisigen Strecke. Wo der Trafowagen steht ist heute der Aussenbahnsteig vom zweiten Streckengleis.





5.) Kurvig geht es durch die Felder nach Gilching-Argelsried.





6.) Ausfahrt aus dem Bahnhof Weßling, hier noch mit Bahnübergang an der südwestlichen Ausfahrt.






7.) Der Zug rollt über den Bahnübergang und eines der improvisierten Zuglaufschilder rückt ins Bild.





8.) In den 80er Jahren wurde eine Unterführung gebaut, genau unter dem Bahnhofsgebäude hindurch (Aufnahme vom 13.11.2013).






9.) Einfahrt in Seefeld-Hechendorf, 140 461 vorne.





10.) Und 110 408 hinten.






11.) Der Endbahnhof Herrsching ist erreicht. Hier zeugen noch die Schneeberge von dem starken Wintereinbruch.






12.) Bügelfalte mit dem Herrschinger Bahnhofsgebäude.






13.) Bei der 140 leuchtet schon der Zugschluss für die baldige Rückfahrt.







14.) Ein weiterer Zuglauf mit 110 454, hier südlich von Steinebach am Wörthsee.








15. + 16.) Hintendran ist 111 024.





17.) Und wieder die Garnitur mit 110 408, hier bei der Einfahrt in den noch mit bayerischen Formsignalen bestückten Bahnhof Steinebach.





18.) Hier erfolgt die Kreuzung mit einem weiteren Ersatzzug, mit 140 112 (Bw Regensburg) und einer unbekannten Münchner 111.



Abschließend noch eine Freiräum-Anekdote von der Oberammergauer Strecke am 12.1.1977:



Was mach´ma, wenn der Güterzug mit der Fünfer wegen Personenzug-Kreuzung auf´s zugeschneite Gleis 1 muss?
Lokführer der Fünfer zum Fahrdienstleiter: "Stell ma no amoi an Fahrweg ruckwärts frei und dann schaugst, daß koana einerennt!"
Fdl machte es, die Fünfer schob die paar Güterwagerl bis zur Einfahrtsweiche zurück, dann mit Anlauf rein und den Eis- und Schneehaufen etwa 20 Meter vor sich her geschoben - ich stehe auf einem Teil davon - aber erst hinterher ;-)

Kursive Texte vom Isartalbahner.


Viele Grüße
Georg