Die Baureihe 111 (1975-2010, 35 B)

Hallo zusammen,

als ich in den späten 80er Jahren zu fotografieren begann, war die 111 eine Landplage. Besonders im Raum München. Keine Altbaulokomotiven mehr, dafür die 111.

Daher war ich zunächst hauptsächlich auf Einheitselloks gepolt (und vordergründig natürlich Diesel). Trotzdem rückte auch die 111 bald in mein Interessensspektrum, weil sie ja trotz des massenhaften Vorhandenseins eine schlichte, aber gefällige Form hatte und auf manchen Strecken sowieso kaum was anderes daher kam. Glücklicherweise war Paul (Isartalbahner) der selben Ansicht und hat die Elfer ebenso häufig verewigt. Jetzt haben wir mal paar Bilder zusammengesammelt, die den vielfältigen Einsatz der Lok im südbayerischen Raum zeigen.

227 Exemplare der 111 wurden zwischen 1974 und 1984 in 6 Bauserien gebaut, 134 Maschinen waren lange Jahre im Bw München 1 beheimatet (Stand 1.1.1989):

111 001-095, 189-227





1.) Am 17.6.1995 rückt 111 227 ins Bw München Hbf ein. Sie war die letzte ausgelieferte 111. Laut revisionsdaten.de hatte die Lok zwei Abnahmedaten: 10.10. und 31.10.1984






2.) Zwanzig Jahre und ca. drei Monate vorher war diese hier noch die einzige ihrer Art. 111 001 an der selben Stelle am 2.3.1975. Die seitlichen Loknummern befanden sich Anfangs direkt unter dem DB-Keks. Ihr Baujahr ist 1974 und revisonsdaten.de gibt auch für sie zwei Abnahmedaten an: 10.12.1974 und 17.5.1975. Hier kam sie wohl gerade von einer Messfahrt zurück, beim rechten Führerstandshandgriff ist ein angeklebtes Kabel zu erkennen. 111 001 war bis 2012 in München beheimatet, dann wanderte sie ins DB-Museum nach Koblenz.






3.) Bei der Weiterfahrt ins Bw-Gelände kommt ihr eine 103 entgegen. Weiter drüben rollt 117 121 mit einem Post-Express vorbei.






4.) 111 204 in Berchtesgaden Hbf, kurz vor der Abfahrt nach Freilassing.






5.) Anfang des Jahres 1991 hat 111 091 einen Eilzug von München nach Garmisch gebracht.







6.) Ein Jahr vorher im Sommer rollt 111 017 mit einem Nahverkehrszug durchs Altmühltal und legt gleich einen Halt im Bahnhof Dollnstein ein.






7.) 111 032 mit einem Nahverkehrszug aus Rosenheim bei der Einfahrt in Grafing Bahnhof. Links zweigt die Strecke nach Ebersberg und Wasserburg ab. Nach rechts ging es bis 1971 nach Glonn.







8.) Ohne Halt braust 111 008 durch den Bahnhof Großkarolinenfeld. Zwischen München Ost und Rosenheim hält der Zug kein einziges Mal. Das erledigt der im 20-Minuten-Abstand folgende SE 4821.







9. + 10.) 111 223 bei der Einfahrt in den Bahnhof Brannenburg. An der Kurve steht das Stellwerk Bf (Dr S2), von 1964 bis 2003 in Betrieb.






11.) Nochmal 111 204. Diesmal hat sie zusammen mit einer 140 einen schweren Schotterzug aus Eschenlohe über die Murnauer Rampe gezogen. Hier bei der Einfahrt in Murnau.






12.) Im winterlichen Bahnhof Murnau des Jahres 1999 legt die Rhein-Ruhr-Lok 111 167 auf dem Weg nach Innsbruck einen Halt ein. Daneben wartet 141 134 auf die Abfahrt nach Oberammergau. Diese hatte trotz orientroter Lackierung noch die waagrechte Blechregenrinne über den Frontfenstern.






13.) Während des Sommerfahrplans 1994 fuhr dieser Zug nach Treuchtlingen planmäßig als Sandwich mit zwei 111ern. Die 111 183 zeigt sich noch als Bundesbahnlok, die Dosto-Wagen haben schon den DBAG-Keks.






14.) Wochenendabstellung in Nördlingen am 3.4.1993. Auf Gleis 7 steht 111 003, die am Freitag um 18:15 den E 3198 aus München gebracht hat. Montagfrüh wird die Lok umgesetzt, dann geht es um 6:02 als E 3181 retour. Bei dem Güterzug mit Überlänge auf Gleis 4 dürfte es sich um einen von Aalen gekommenen Umleiter handeln.






15.) Was 20 Jahre vorher noch die E 16 erledigte, war nunmehr Aufgabe der 111. 111 064 mit dem E 3513 nach Salzburg bei Eglharting.





16.) Noch ein Kirchturmbild: 111 070 befördert am 26.5.1993 den E 3663 nach Kochel, hier bei der Ausfahrt um 17:26 aus Bichl.






17.) Wegen akutem Steuerwagenmangel fuhr der Zug als Sandwich und nahm 111 047 abgebügelt am Schluss mit. Aufgebügelt, eingeschaltet, Wz- und ZWS-Leitungen gekuppelt, dann hätte sie eigentlich aktiv mitschieben können. Aber bei 3 n-Wagen war das sicherlich nicht nötig.







18.) Der selbe Bahnübergang, gesehen vis à vis zum Nachschuss mit 111 047. Am 16.2.2010 ist 111 005 nach Kochel unterwegs.







19.) Die Regionalbahn mit 111 041 fährt nur bis ins 32 km entfernte Uffing. Dort wurde umgesetzt und die Fuhre ging zurück nach Garmisch.







20.) Nach Uffing begeben wir uns jetzt auch, allerdings drei Jahre vorher. 111 059 mit einer weitern 111 im Schlepptau bei der Einfahrt in Uffing. Die Trassierung ist hier erkennbar für zwei Gleise ausgelegt. 1935 wurde der Abschnitt Huglfing – Uffing – Murnau – Hechendorf zweigleisig ausgebaut. Zwischen Huglfing und Murnau wurde das zweite Gleis 1942 kriegsbedingt schon wieder ausgebaut, so dass südlich von Tutzing nur noch die Murnauer Rampe über zwei Gleise verfügt.






21.) Nochmal 111 059, diesmal im Frühjahr 1997 bei der Durchfahrt durch Großkarolinenfeld mit dem Schnellzug nach Bozen.








22.) 111 006 unterquert die bekannte Feldwegbrücke am km 38,0 bei Haspelmoor.






23.) Die Zweite ihrer Art im Frühjahr 1989 bei der Einfahrt in den Bahnhof Garmisch.






24.) Eine durchgehend ozeanblau-beige Garnitur bildet den D 2663 Karlsruhe – München, hier mit 111 014 ebenfalls bei Haspelmoor.







25.) 111 036 mit IC 119 'Karwendel' am 1.3.1992 bei der Durchfahrt des Kreuzungsbahnhofs Diemendorf.






26.) Am 4.5.1994 etwa um 14:50 erklimmt 111 001 mit dem E 3626 die Murnauer Rampe. Nach Neulackierung ist die seitliche Nummernbeschriftung in den ozeanblauen Bereich gerutscht.






27.) Sechs Minuten später kommt die mit Fernlicht bestückte 111 012 mit dem E 3689 entgegen.







28.) 111 033 in der engen Kurve an der südlichen Einfahrt von Eschenlohe, unterhalb des Kalvarienberges, auch Vestbichl genannt, auf dem die St.-Nikolaus-Kapelle thront.







29.) 111 180 im Juli des selben Jahres im Bahnhof Eschenlohe selbst. Zum Zeitpunkt bestand noch der Anschluss zum Hartsteinwerk, das bis ins Jahr 2000 Gleisschotter für die Bahn lieferte. Die Grube südlich des Murnauer Mooses ist heute geflutet.






30.) Hier ist 111 180 in München im Abstelldienst tätig.






31.) 1997 beginnt die Bahnwelt verkehrsrot zu werden. 111 168 hat aber neben den nagelneu glänzenden Dostos auch noch einen echten Silberling im Schlepptau.






32.) Nochmal zurück ins Jahr 1975: Paul hat 111 001 fotografiert bei der Ausfahrt mit dem D 296 'Mostar-Express'. Den Zug hatte noch eine I042.5 von Villach gebracht.

Der Zuglauf im kurzen: Ploče – Mostar - Sarajevo - Zagreb - Ljubljana - Jesenice - Villach - Salzburg 05:36 / 06:08 - München Hbf 08:20 / 08:32 - Stuttgart Hbf an 11:14.









33. + 34.) Einen Tag nach ihrer offiziellen Abnahme war 111 001 am 18.5.1975 wieder mit dem Mostar-Express unterwegs. Diesmal östlich von Gessertshausen aufgenommen, Durchfahrt 09:28, mit 2 Kurswagen 1. + 2. Klasse Trieste - Stuttgart hinter der Lok.






35.) Mit 111 001 beschließen wir auch den Beitrag. Hier steht sie am 28.01.2009 neben 110 324 im Bahnhof Garmisch.





Viele Grüße,
Georg und Paul