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Artikel zum Abschluss der Auslieferung des PESA Link und Gedanken dazu (mL)

31. Oktober 2020 17:48
Bei der Suche nach anderen Informationen stieß ich zufällig gerade auf folgenden Beitrag vom 14. Oktober, anlässlich der abgeschlossenen Auslieferung aller bestellten PESA Link Triebwagen nach Kempten:

[www.railvolution.net]


Ich weiß nicht recht, was ich von den zitierten Aussagen des PESA Vertreters halten soll. Es lässt sich ja nun nicht leugnen, daß die Triebwagen nicht nur bei der Zulassung größere Probleme bereiteten, sondern daß sie auf den ersten Einsatzstrecken - nach allem, was man in Zeitungsartikeln und Forenbeiträgen lesen konnte - immer wieder für Ausfälle und große Verspätungen sorgten und aufwendig nachgearbeitet werden mussten.

Aber wie soll ich die Aussagen deuten, daß der deutsche Eisenbahn-Markt der anspruchsvollste in Europa sei, und daß man in der Zusammenarbeit mit einem so anspruchsvollen Partner wie der DB zuvor keine Erfahrung hatte? Und daß die Zusammenarbeit mit der DB eine Herausforderung gewesen sei?

Daß die gelieferten Züge auch verlässlich funktionieren müssen, dieser Anspruch dürfte ja eigentlich bei allen Eisenbahnen in Europa vorhanden sein. Und dieser Triebwagen-Typ war ja vor der Anpassung für den hiesigen Markt u.A. auch schon an die CD geliefert worden, ohne daß von gleichermaßen umfangreichen Problemen zu lesen war. Bezüglich Pünktlichkeit und Verlässlichkeit kann man der Eisenbahn in Deutschland ohnehin in letzter Zeit nicht unbedingt eine Vorreiterrolle in Europa bescheinigen. Was also macht den hiesigen Markt eigentlich so anspruchsvoll?
- sind es die besonders komplizierten Vorschriften?
- sind es die zunehmenden und sich häufig ändernden Anforderungen bezüglich Sicherheit, Barierrefreiheit (z.B. Schiebetritte, Türsteuerung usw.), Fahrgastinformation, Lärmschutz, Fahrzeugsteuerung usw. ?
- sind es die Flügelungskonzepte (die es ja aber auch woanders gibt)?
- ist es die zu geringe Bereitschaft und Möglichkeit, an der Lösung technischer Probleme seitens des Bestellers aktiv mitzuwirken?
- sind es Unklarheiten oder zu häufige nachträgliche Änderungen bei den Anforderungen?
- ...

Ungeachtet vieler hausgemachter Probleme bei den Herstellern muß man m.E. schon auch die Frage stellen, ob man hierzulande immer - auf dem Papier - viel zu viel auf einmal haben will, bei gleichzeitig starkem Kostendruck und gleichzeitig abnehmender eigener Technikkompetenz auf Bestellerseite, und deswegen dann oft überzüchtete, zu komplexe und unausgereifte, mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr zu beherrschende Technik geliefert bekommt? Gerade auch mit Blick auf den von mir schon öfters hier angesprochenen IC2 von Bombardier muß man diese Frage aus meiner Sicht unbedingt stellen. Weniger ist halt oft am Ende mehr.

Gruß
223 061



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.10.20 18:26.
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Artikel zum Abschluss der Auslieferung des PESA Link und Gedanken dazu (mL)

223 061 1211 31. Oktober 2020 17:48



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