Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen
Themenübersicht Neues Thema Suche Datenschutzerklärung Impressum

Erweiterte Suche

Re: Forenrandgebiet: Friedberger Allgemeine vom 17.09.2020

24. September 2020 06:32
Donnerstag, 24. September 2020

Rettet die Stadtbahn den 15-Minuten-Takt?
Verkehr Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange (CSU) sieht Lösungsmöglichkeiten für die Paartallinie. Auch ein kombiniertes System nach dem „Karlsruher Modell“ will er nicht von vornherein ausschließen
Von Thomas Goßner

Aichach-Friedberg Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange (CSU) ist zuversichtlich, dass es eine Möglichkeit zur Rettung des 15-Minuten-Taktes auf der Paartallinie gibt. „Wir müssen uns die Details anschauen, aber es gibt Lösungen“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Bis zum Jahresende erwartet der Verkehrsexperte der Unionsfraktion dazu erste Ergebnisse.

Mit dem Deutschlandtakt will die Bahn bis zum Jahr 2030 ihre bundesweiten Fahrgastzahlen verdoppeln. Auch die Region soll durch eine Stärkung des Knotenpunktes Augsburg profitieren, etwa in Form eines verdichteten und beschleunigten Fernverkehrsangebots in Richtung Stuttgart und München sowie einer aufgewerteten Nordanbindung in Richtung Nürnberg. Doch im Nahverkehr könnte dies negative Folgen haben.

Bislang fährt die Paartalbahn zwischen Augsburg und Friedberg im 15-Minuten-Takt, weiter nach Aichach geht es alle 30 Minuten. Der aktuelle Entwurf des Zielfahrplans 2030+ des Deutschlandtakts sieht nun jedoch eine Verlängerung des Takts zwischen Friedberg und Augsburg auf eine halbe Stunde vor.

Der Hintergrund: Während die Fernzüge von München kommend mit 150 Stundenkilometer die Einfädelung der Paartalbahn in Hochzoll passieren und mit diesem Tempo bis kurz vor den Hauptbahnhof fahren können, sind die Züge der Paartalbahn bei der Einfädelung nach ihrem Halt in Hochzoll erst in der Beschleunigungsphase und haben dann nach nur circa drei Kilometern noch einen weiteren Halt an der Haunstetter Straße. Sie benötigen für den Abschnitt zwischen Augsburg-Hochzoll und dem Hauptbahnhof also deutlich länger als ein Fernzug. Bei bis zu fünf geplanten Fernzügen je Stunde und Richtung und vier Zügen auf der Paartalbahn würde es also eng.

Ulrich Lange, der den nordwestlichen Teil des Wittelsbacher Landes im Bundestag vertritt, will sich im Oktober auf Arbeitsebene mit Vertretern des Berliner Verkehrsministeriums treffen. Dabei soll geprüft werden, welche Möglichkeiten es für die Beibehaltung des 15-Minuten-Taktes zwischen Augsburg und Friedberg gibt. Denkbar seien etwa ein langsameres Einfahren der Fernzüge nach Augsburg oder zusätzliche Überholstellen, so Lange.

Im Gespräch ist aber auch eine ganz andere Variante, die der aktuelle Fahrplan-entwurf des Deutschlandtaktes schon ganz konkret anspricht: einen 15-Minuten-Takt „durch ein mögliches Stadtbahnkonzept mit direkter Führung in die Innenstadt“. Das wäre laut Lange ein Zug-Tram-System nach dem sogenannten Karlsruher Modell. Es kombiniert die Idee einer leistungsfähigen innerstädtischen Straßenbahn mit einer S-Bahn-artigen Erschließung der Region und überwindet die Systemgrenze zwischen Straßenbahn einerseits und Eisenbahn andererseits. Dazu müsste die Straßenbahnlinie 6 allerdings zum Friedberger Bahnhof fortgeführt werden, wie es der Stadtrat bereits seit einiger Zeit diskutiert.

Eine Machbarkeitsstudie dazu wurde bereits im Juli 2019 in Auftrag gegeben – damals allerdings noch unter anderen Voraussetzungen. Geprüft werden zwei Varianten.: Die kürzere, zweigleisige Trasse würde vom Park-and-ride-Platz in Friedberg-West über Stationen an der Hans-Seemüller-Straße und am Schloss zum Schulzentrum führen. Auf dem Volksfestplatz gäbe es eine Wendeschleife, sodass die Passagiere in beide Richtungen fahren können. Die zweite Möglichkeit wäre eine eingleisige Schleife im Uhrzeigersinn über die Augsburger Straße, Bahnhof, Ludwigstraße, Festplatz und Schloss.

Ulrich Lange hält eine Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell für „eine Möglichkeit, die man nicht von vorneherein ausschließen sollte“. Er verweist darauf, dass die Mittel aus dem Bundesgemeindeverkehrswegegesetz von 330 Millionen auf zwei Milliarden Euro aufgestockt worden seien. Aus diesem Fördertopf könnte ein solches Projekt mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.

Erst wenn diese Fragen geklärt seien, hält der Verkehrsexperte es für sinnvoll, das Thema auf die politische Ebene zu heben. Änderungen am vorliegenden dritten Fahrplanentwurf seien nach wie vor möglich, glaubt er: „Ich bin seit zehn Jahren im Bundestag. So lange diskutiert man schon den Deutschlandtakt. In Beton gegossen ist das sowieso nicht.“

Allerdings ist es aus seiner Sicht wichtig, dass alle Beteiligten an der Lösung mitarbeiten – neben der Bayerischen Eisenbahngesellschaft auch verschiedene Unternehmen der Bahn wie die DB Netz und die politischen Akteure. Lange will dazu auch die Stadt Augsburg ins Boot holen, die sich anders als Friedberg und der Landkreis Aichach-Friedberg noch nicht zu den Plänen für eine Ausdünnung des Taktes geäußert hat. (Foto: B. Veh)

Ulrich Lange

Die neuartige Straßenbahn, Tram-Train genannt, soll auf den Gleisen und mit den verschiedenen Stromnetzen von Bahn und Straßenbahn fahren können. Kommt sie möglicherweise auch zwischen Friedberg und Augsburg zum Einsatz?
Foto: Trion AG/Verkehrsbetriebe Karlsruhe, dpa

******
Mein Kommentar: denn sie wissen nicht, was sie reden.
Unterschiedliche Spurweiten von Tram und Train. Die Fahrgäste sollen in die langsame Tram umsteigen. Dann können sie gleich auf den nächsten Takt warten.
Überholstrecken zwischen Hochzoll und Hbf? Ja wo denn?
So viel Quatsch habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Forenrandgebiet: Friedberger Allgemeine vom 17.09.2020

cappu62 1140 16. September 2020 20:17

Re: Forenrandgebiet: Friedberger Allgemeine vom 17.09.2020

cappu62 690 24. September 2020 06:32



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen