diesel-fan schrieb:
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> Guten Abend !
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> Was nützt denn der topmoderne und barrierefreie
> Bahnhof, wenn aufgrund der Infrastruktur,
> fehlenden Lokpersonal und andersweitig
> abkommandierte Triebwagen der
> Schienenpersonennahverkehr nicht stattfindet ? Als
> Ersatz mit Bussen von Murnau oder Oberammergau
> nach Saulgrub gefahren werden muß, da nutzt der
> schöne Bahnsteig nix.
Danke für diese Anmerkung. Da brauche ich gar nicht mehr viel schreiben.
Der Verweis der Gemeinde auf blinde und sehbehinderte Menschen, die den Bahnhof und damit den SPNV nutzen könnten, erscheint mir jedoch ziemlich weltfremd. Da nützt Barrierefreiheit einzelner Stationen erstmal nur wenig (mal abgesehen davon, ob die Funktionsfähigkeit von Aufzügen etc., sofern vorhanden, dann überhaupt gewährleistet wird). Aber so wie der SPNV in Deutschland in der Fläche derzeit generell funktioniert - bzw. vielerorts eben nicht mehr verlässlich funktioniert - hat man selbst unter Verfügbarkeit aller sieben Sinne häufig bereits genügend Probleme, ohne fremde Hilfe ans Ziel zu kommen.
Und die im deutschen Eisenbahnwesen mittlerweile fast zum Grundprinzip erhobene Vorgehensweise, aus den verschiedensten Gründen immer wieder auf einen - manchmal sehr schlecht organisierten - SEV auszuweichen oder Züge einfach ausfallen zu lassen, ist für mich nicht akzeptabel. Ich habe die hier im Forum diskutierten Gründe zwar zur Kenntnis genommen, aber es mangelt m.E. vor allem an der Grundeinstellung hierzulande. Dadurch untergräbt man die Vorteile des Systems Eisenbahn und vergeudet letztlich auch Steuermittel. Nicht nur die lange Geschichte der Eisenbahn als „systemrelevantes“ Hauptverkehrsmittel, sondern auch die heutige Situation in anderen Staaten mit einer leistungsfähigen Eisenbahn zeigt: Es ist nach wie vor möglich, SEV und Zugausfälle auf ein absolutes Minimum zu beschränken, aber man muß es wollen. Angefangen beim Gesetzgeber.
Gruß
223 061
