Hallo,
also an mir ist das bis dato völlig vorbeigegangen....
Anders als 2010, werden die Passionsspiele 2020, die von Mitte Mai bis Anfang Oktober 2020 wieder ca. eine 1/2-Million Besucher ins Ammertal bringen soll, wieder Auswirkungen auf das Zugangebot im Werdenfels-Takt haben.
Zum Beispiel einen "Nachtzug" ins Ammertal. Mit einer Abfahrt 0:32 und Ankunft Oberammergau um 1.10 Uhr dürfte einer der spätesten jemals angebotenen Zugleistungen nach Oberammergau entstehen. Allerdings, es wird wohl kaum einer mitfahren, sind die Abendzüge ja eh sehr unerfreulich leer. Diese Zugfahrt verkehrt von 17. Mai bis 17. August. Dieses Zeitfenster begründet sich damit, das die Spielzeit 2020 erstmals mit unterschiedlichen Anfangszeiten gestaltet wird. Während bis 16.8. der 2. Teil der Festspiele um 20 Uhr beginnt, rückt die Anfangszeit nachfolgend um 30 Minuten vor.
Dieser Nachtzug begründet sich umlaufbedingt auf veränderte Abend-Fahrten von Oberammergau. Hier zeigt sich wieder der negative Einfluss der Streckenstruktur. Um sozusagen "Schwung" für frühere Abfahrtzeiten zu bekommen, muss schon eine Stunde vorher ein Zug früher fahren, um die Zeitverschiebung hin zu bekommen. So wird die Abfahrt OA 22.38 Uhr im Zeitfenster auf 22.27 Uhr vorgezogen. Denn die Abfuhr der Passionsbesucher wird dann um 23.16 Uhr passieren - also 14 Minuten eher, als bisher. Dieser Zug hat dann nach Ankunft um 23.54 in Murnau einen Zwei-Minuten-Anschluss zu einem nun ebenfalls späteren Abendzug Mittenwald - München, der München um 0.50 Uhr erreicht und damit eine spätere Verbindung in die Landeshauptstadt darstellt.
Durch die veränderten Abfahrtzeiten am Abend entfällt im Zeitfenster der bishergen Anschluss des 22.32 (ab München),-Zuges ins Ammertal, dafür erreicht man mit Abfahrt 23.32 Uhr ab München nun neu den Spätzzug ins Ammertal, der eben um 1.10 Uhr in Oberammergau ankommt.
Letztlich bringt also die einzige Vorgabe - den Besuchern eine schnelle Rückfaht nach Spielende zu bieten - wegen der unflexiblen Streckeninfrastrukur den gesamten Abenverkehr der Oberammergauer und sogar einen Abendzug der Garmischer Linie in Unordnung. Bei aller Freude, dass man im Gegensatz zu 2010 überhaupt auf die Passion eingeht, ist das schon ein großer Eingriff in die "Ordnung" im Netz.
Ich bin ja gespannt, wie die Nutzung der Verbindung aussieht. Angesichts der Tatsache, das in diesem Spieljahr erstmals die Kopplung Theater/Übernachtung (Arrangements) aufgehoben wurde (was bislang nur beim Samstagsspiel so war), gibt es durchaus Hoffnung, das an allen Spieltagen Besucher mit der Bahn anreisen werden, nicht nur per Pauschal-Reise via Bus.
Bernd
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.19 23:29.