Vielen Dank für die wirklich interessanten Antworten.
Die Einlassung, dass die EU nur 25 KV 50 Hz fördert, stammt aus den Diskussionen rund um das dänische Elektrifizierungsprogramm und die Elektrifizierung Hamburg - Flensburg, zurückreichend bis in die 80er Jahre.
Die dänischen Hauptargumente für die 25 KV 50 Hz Entscheidung, als Insellösung zwischen Deutschland und Schweden, waren seinerzeit die Haltung der EU bzw. damals noch der EG und die Tatsache, dass völlig verschiedene Zugsicherungssysteme eingesetzt werden, was sowieso einen Traktionswechsel an der Grenze bedingt.
Ein ETCS war damals noch nicht in der Pipeline. Öresundbrücke und feste Fehmarnsundquerung waren Zukunftsmusik. Nur in Jütland, nördlich Flensburg, gab es eine feste Netzverbindung. Die Verbindung Niebüll -Tönder war seinerzeit auf Bus umgestellt. Und die EU ist offensichtlich zwischenzeitlich flexibler geworden.
Die Frage nach den Mindestabständen spannungsführender Teile bzw. der Oberleitung finde ich in so fern aktuell, als dass, bei den beiden großen aktuellen Bahntunnelneubauprojekten, die 15kV/16,7Hz / 25kV/50Hz Netze miteinander verbinden, dem Brennerbasistunnel und der festen Fehmarnsundquerung, so weit ich informiert bin, auf den Tunnelstrecken auf 25kV/50Hz gesetzt wird. Die Trennstellen liegen jeweils in der Nähe der Portale zu den 15kV/16,7Hz Ausgängen. Die Größe des Lichtraumprofiles scheint offensichtlich in der heutigen Zeit nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen, gegenüber dem Leistungsvorteil, den die zusätzlichen 10KV mit sich bringen.