Danke für die interessanten Infos.
Daß beim ÖBB-Railjet der WTB - und zwar recht erfolgreich - zum Einsatz kommt, war mir zwar bewußt, ich hatte aber eher vermutet, daß Bombardier beim Twindexx nun im Vergleich dazu erheblich mehr Möglichkeiten des Busses auszuschöpfen versucht. Daran, daß hier
zusätzlich noch ein zweites Bussystem zum Einsatz kommt, hatte ich gar nicht gedacht, und das erklärt wohl auch besser die vielen Probleme bei Zulassung, Betrieb und Verfügbarkeit, die sowohl bezüglich der IC2 als auch der Twindexx-Nahverkehrszüge immer wieder kolportiert werden. Jedenfalls konnte ich weder beim Railjet noch bei den früheren, rein ZWS-betriebenen Doppelstock-Wendezügen ein Defizit bei der Fahrgastinformation oder der Klimasteuerung feststellen. Und wo keine Fehler auftreten können, da braucht man sie dann auch nicht über den zusätzlichen Zugbus im Detail diagnostizieren.
Nun will ich den Fortschritt bezüglich neuer Eisenbahnfahrzeuge keineswegs aufhalten, jedoch heißt Fortschritt für mich, Bewährtes mit Neuem zu verbinden, dort wo es sinnvoll ist und dort, wo es echte Vorteile bringt. Und nicht auf Teufel komm raus die Komplexität der Fahrzeuge zu erhöhen, ohne daß eine wirkliche Notwendigkeit dafür erkennbar ist und obwohl man die Betriebsfestigkeit der neuen Systeme noch gar nicht an Versuchsträgern ausreichend nachgewiesen hat. Und das dann noch immer verbunden mit hohem Kostendruck und Ressourcenmangel, so daß die gestellten Anforderungen letztlich nicht wirklich solide, sondern oft nur halbherzig umgesetzt werden können. Und hier kommt eben dann auch der Auftraggeber mit ins Spiel. Wer zahlt, schafft an, heißt es. Und wer naiv ist, der wird eben bestraft.
Gruß
223 061