ssKBS-973 schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Anscheinend ist es egal, welcher Hersteller Züge
> liefert. Entweder sind die schlecht oder ganz
> schlecht. Echt bedenklich diese Entwicklung.
> Gibt es denn keine neuen Fahrzeuge mehr, die
> fehlerfrei funktionieren?
Naja, die LINT41, welche die Länderbahn als Ersatz für die stornierten Pesa bestellt hat, scheinen z.B. recht klaglos zu laufen. Da haben andere EVU zuvor schon geholfen, die Kinderkrankheiten auszumerzen, denn die LINT waren ja früher auch keineswegs problemfrei.
Bei Pesa liegt es wohl auch an mangelnder Erfahrung mit dem schwierigen deutschen Markt. Aber das generelle Problem heutzutage ist halt: Wenn mal eine Baureihe stabil am Laufen ist, dann wird meist wieder etwas ganz Neues bestellt. Und zwar ohne die Bereitschaft, zunächst am ausreichend langen Test von Prototypen mitzuwirken, bevor man größere Stückzahlen bestellt. Auch die ständig verschärften und geänderten Anforderungen des EBA tragen nicht gerade zur Zuverlässigkeit der neuen Fahrzeuge bei (Stichwort ausfahrbare Trittstufen etc.), denn die Hersteller brauchen immer erst eine gewisse Zeit, bis die neuen Vorgaben in eine wirklich betriebstaugliche Lösung münden.
Oft trägt auch der Auftraggeber mit dazu bei, wenn’s in die Hose geht. Besonders fragwürdig finde ich z.B. das Vorgehen beim IC2. Es gab zuverlässige Loks mit ZWS und es gab ZWS-fähige Doppelstock-Steuerwagen. Für den Außenstehenden ist nicht erkennbar, warum man unbedingt gleich in großer Stückzahl eine völlig neue Zugsteuerung bestellen musste (es fällt immer der Begriff „Wire Train Bus“ WTB ), mit der der Hersteller offenbar überfordert ist und wofür es in dieser Konfiguration offenbar auch zuvor noch keine ausreichende praxisrelevante Erprobung in einem Testzug des Herstellers gab? Und wodurch man sich (zumindest vorerst) eine Reihe von Beschränkungen im Betrieb eingehandelt hat, die für einen lokbespannten Zug dem Laien nicht plausibel erklärbar sind (der ganze Zug ist steuerungstechnisch wie ein fest gekuppelter Triebzug zu betrachten; Stärkung und Schwächung des Zuges sowie Umsetzen der Lok ans andere Ende bei defektem Steuerwagen, Hinzufügen einer Ersatzlok usw. sind im Fahrgastbetrieb, zumindest nach derzeitigem Zulassungsstand, offenbar nicht möglich ...).
Gruß
223 061
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.19 21:31.