Guten Morgen,
Quote
Railworker
Der Beruf ist hat aus unerklärlichen Gründen einen schlechten Ruf, Jugendliche also Potentielle Azubis machen sich eher über die Bahn lustig also dort arbeiten zu wollen.
Dann ist natürlich der Wechselschichtdienst ein Punkt an dem es oft scheitert hinzu kommt die Bezahlung die wohl nicht so rosig ist für das was gebuckelt werden muss. Wenige denken auch an die Gesundheitlichen Langzeitfolgen vom Schichtdienst.
Du zählst die Hauptgründe ja selber auf.
Ich habe 2013 selbst die Kurzausbildung gemacht. Wenn jemand aus Überzeugung zur Eisenbahn wechselt, um Lokführer zu werden, ist das ein guter Weg. Für die meisten "Vermittelten" eher ein Holzweg.
Generell ist der Eisenbahnerberuf, egal ob Tf, FDL, Zf oder was auch immer nur noch etwas für Idealisten.....
Wie Du schon sagst, wer möchte um 2 Uhr morgens aufstehen, im Dunkeln und bei jedem Wetter unter freiem Himmel mit Taschenlampe im Schotter seinen Zug vorbereiten. Wer will am Feiertag teilweise 11 Stunden und mehr buckeln. Wer will die eine Woche vor Sonnenaufgang aufstehen um die darauffolgende erst weit nach Mitternacht ins Bett zu kommen.
Das alles für eine Bezahlung, die es für weniger Wochenstunden bei geregelten Zeiten genauso gibt.
Früher waren Eisenbahner Beamte mit allen Vorteilen, konnten teilweise schon vor 60 Jahren in gut bezahlten Ruhestand gehen. Heute - da hat man zwar bedingt einen sicheren Job, aber muß in vielen Bereichen doch von Ausschreibung zu Ausschreibung denken. Was kommt danach, bei welchen EVU arbeite ich danach. Wie sichere ich mich ab für die Zukunft, wenn ich nicht bis 67 oder 68 arbeiten kann.
Hier liegt viel mehr im argen.
Nicht nur der Arbeit und Verantwortung angepasster Bezahlung. Auch eine gute Alters- und Berufsunfähigkeitsabsicherung. Dann gerade für Familien bessere Sicherheit der Arbeitsstelle. Genauso wie Möglichkeiten, die Arbeitszeiten den Lebensumständen anzupassen, ohne dabei anderen Kollegen gegenüber ungerecht zu werden.
All das ist inzwischen so eingefahren, daß die nur noch auf politischer Ebene mit einer Radikalkur zu ändern ist, aber genau das ist ja nicht gewollt, wie die immer weiter fortschreitende Privatisierung zeigt.
Trotz allem, ich liebe meinen Beruf, verstehe aber jeden, der sagt, Eisenbahn - nein danke!
Gruß, Stefan