Re: Dumm gelaufen ja - Hätte eine große integrierte Eisenbahn aber in dem Fall wirklich was gebracht?

Hallo EP3/5,

ich glaube nicht dass "früher alles besser war". Es war nur vieles anders, manches besser und manches schlechter.

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EP3/5
* Weil auch bei der Bundesbahn sind Züge mal liegen geblieben, oder?

Natürlich sind auch bei der Bundesbahn mal Züge liegengeblieben, vielleicht nicht so häufig, aber es fuhren auch weniger Züge. Und wenn mal ein Zug die Strecke eine Stunde lang blockiert hatte, war es nicht so schlimm, weil der nächste Zug eh erst zwei-drei Stunden später fuhr (ich übertreibe jetzt mal ein wenig).

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EP3/5
Ob die Strecke früher schneller hätte geräumt werden können,...

In diesem speziellen Fall an der Donnersberger Brücke wohl nicht. Aber generell war man früher schon flexibler. Personal und Lokomotiven waren flächendeckend vorhanden, natürlich nicht auf jedem kleinen Bahnhof. Aber die Anfahrwege für Hilfsleistungen waren sehr viel kürzer. Bis in die 1980er-Jahre hinein wären Hilfsleistungen z.B. von den Bahnhöfen Schongau, Weilheim, Murnau und Garmisch-Partenkirchen fast jederzeit möglich gewesen. Heute muss man aus München raus fahren, was deutlich länger dauert. Es war technisch kein Problem, einen Personenzug notfalls von der nächsten Rangier- oder Güterzuglokomotive abschleppen zu lassen, heute braucht man meistens Kupplungsadapter, und Rangier- und Güterzuglokomotiven sucht man z.B. im Werdenfelsnetz vergebens.

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EP3/5
* Dass früher sofort irgendwo ein Reserve-Triebfahrzeugführer aufgesprungen wäre,

Das waren nicht unbedingt Reservelokführer, die nur auf Sondereinsätze gewartet haben, sondern es wurde einfach umdisponiert. Dann hatte der Güterzug halt zwei Stunden Verspätung, wenn die Strecke mit der Güterzuglok oder deren Lokführer geräumt wurde.

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EP3/5
* Oder ob Entscheidungen, wie man den liegengebliebenen Zug helfen besser hätte können, früher schneller getroffen worden wären? Ich glaube kaum, den auch früher waren es auch "nur" Menschen die Entscheidungen getroffen haben...

Ich weiß nicht ob früher schneller oder langsamer entschieden wurde. Aber es gab früher weniger Sicherheitsbedenken bzw. -vorschriften, die zu beachten waren und Entscheidungen entsprechend vereinfachten. Ein Zug wäre notfalls auch mal an einer "unmöglichen" Stelle evakuiert worden, was man heute nicht mehr machen würde.

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EP3/5
Insbesondere, da der (grundsätzlich berechtigte und sicherlich weiter verbesserungswürdige) Hauptkritikpunkt der Informationspolitik, trotz besten Willen aller Informationsgeber (den unterstelle ich jetzt einfach mal), leider oft genug an den Informationsnehmern scheitert... Das haben sicher hier alle schon erlebt: Einer hat was falsch verstanden (warum auch immer) und läuft in die falsche Richtung los und der Rest folgt im "Herdentrieb"... Wie Michael alias KBS974 es hier beschrieben hat, klingt das für mich persönlich genauso...

Man bekommt heute viele aktuelle Informationen im Internet, was gegenüber früher, als es oft genug überhaupt keine Information gab, ein riesiger Vorteil ist. Die Interpretation der Information ist natürlich eine andere Geschichte...

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EP3/5
Und ganz ehrlich: Wäre früher eine solche Störung überhaupt in der Zeitung gelandet, wenn nicht gerade der Kaiser von China in dem Zug festgessen wäre? Heute kann ja jeder dank sozialer Medien die persönliche Meinung so weit verbreiten, dass man als Außenstehender den Eindruck gewinnen kann, diese Meinung würde von der großen Mehrheit vertreten... Oder war früher deswegen "alles besser" weil sich heute niemand mehr an jede Fahrzeugstörung vor 30 Jahren erinnern kann?

Es ist wohl tatsächlich so, dass man gerne die Vergangenheit verklärt, da schlechte Erinnerungen offenbar mit der Zeit "aussortiert" werden. Und es ist richtig, dass viele Dinge gar nicht erst publik geworden sind. Es hätte schon ein Redakteur einer Zeitung im Zug sitzen müssen, oder jemand hätte sich die Mühe machen müssen eine Beschwerde oder einen Leserbrief zu schreiben.

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EP3/5
EP3/5, der durchaus an einer ernsthaften Diskussion interessiert ist

In einem anderen bekannten Forum wäre Dein Post deutlich riskanter gewesen

Viele Grüße
Andreas