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EP3/5
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KBS962
> durch die Elektrifizierung bis Pfronten-Steinach
> spart man ein Dieselfahrzeug ein. [...] Würde man
> mit einem batterieelektrischen Fahrzeug fahren,
> ergäbe das keinen Fahrzeugmehrbedarf, egal ob man
> bis Pfronten-Steinach oder bis Reutte fahren
> würde.
>
> Das verstehe ich jetzt leider nicht...? Warum
> spart man sich bei Dieselfahrzeugen einen Umlauf
> ein, bei batterieelektrischen hingegen nicht?
Entschuldige bitte, das ist tatsächlich nicht zu verstehen. Die Fahrzeit zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte ist so knapp bemessen, dass die Züge zur vollen Stunde in Reutte ankommen und der Gegenzug bereits zur Minute 01 in Richtung Garmisch-Partenkirchen abfährt. Eine Kurzwende mit nur einem Fahrzeug dürfte in nur einer Minute nicht möglich sein. Deshalb gab es in Reutte eine sog. überschlagende Wende. Der Zug aus Garmisch-Partenkirchen kam an und unmittelbar danach verließ ein zweiter Zug den Bahnhof Reutte in Richtung Garmisch-Partenkirchen, während der erste Zug erst eine Stunde später zurück nach Garmisch fuhr. Diesen einstündigen Stillstand kann man jetzt für eine Fahrt nach Vils Stadt bzw. Pfronten-Steinach nutzen und dadurch einen Dieseltriebwagen einsparen.
Sollten batterieelektrische Fahrzeuge von Kempten bis nach Reutte fahren, müssten die Garmischer Züge wieder eine überschlagende Wende in Reutte vornehmen, dann bräuchte man wieder ein zusätzliches Fahrzeug. Wenn man aber eh schon mit einem batterieelektrischen Fahrzeug nach Reutte fährt, könnte man auch gleich weiter bis nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Die überschlagende Wende in Reutte mit Fahrzeugmehrbedarf wäre dann nicht nötig. Das meinte ich wohl, hab's aber nicht richtig geschrieben.
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EP3/5
> Da stimme ich Dir prinzipiell zu. Die Frage ist
> aber doch, wo die Ziele und die Quellen für Reutte
> liegen: Liegen diese eher im bayerischen Allgäu,
> oder im Außerfern bzw. in Richtung Garmisch und
> Innsbruck. Im ersten Fall ist ein Umsteigepunkt in
> Pfronten-Steinach kontraproduktiv; im Letzteren
> macht m.E. hingegen eine durchgehende Verbindung
> Pfronten-Steinach - Reutte - Garmisch mehr Sinn.
> Ich denke da vor allem an die Schüler und
> Studenten aus dem Außerfern, die nach Innsbruck
> fahren (also am Sonntag Abend und Freitag
> Nachmittag wieder zurück) oder die Außerfern:innen
> die nach Garmisch zum Shopping fahren (gibt es
> diese Shopping-Fahrten auch nach Kempten?). Dann
> wäre m.E. der letzte Fall besser. Aber da ich die
> Fahrgastzahlen im Detail nicht kenne, kann ich
> mich auch täuschen.
Nach meinen Beobachtungen spielt sich der meiste Personenverkehr zwischen Ehrwald und Reutte ab. Die Fahrgastzahlen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald sowie zwischen Reutte und Pfronten-Steinach liegen deutlich unter den Zahlen des Abschnittes Ehrwald - Reutte. Nur zwischen Ehrwald und Reutte gibt es nennenswerten Schülerverkehr, der aus naheliegenden Gründen nicht grenzüberschreitend ist. Außerdem gibt es hier stärkeren Freizeit- und Ausflugsverkehr. Ich fürchte dass es nur sehr wenige "Langstreckenfahrgäste" gibt, die von Reutte nach Garmisch oder Kempten zum Shoppen fahren. Neben den Schülern dürften die meisten Fahrgäste Urlauber, Ausflügler, Wanderer und im Winter Skifahrer sein.
Viele Grüße, Andreas