apfelpfeil schrieb:
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> Die terminlichen Randbedingungen ergeben sich doch
> aus der geplanten Elektrifizierung.
Das ist genau das Dilemma, in dem die BEG steckt. Denn - wenn wir ehrlich sind - weiß keiner so genau, wann die Elektrifizierung wirklich abgeschlossen sein wird. Ich persönlich rechne auch nach Ende 2028 mit weiteren Vertragsverlängerungen über nur kurze Zeit. Sollte man tatsächlich erst nach vollständiger Elektrifizierung auf neue Fahrzeuge setzen wollen (und danach schaut es aus), dann braucht man das heute noch gar nicht ernsthaft diskutieren. Da kann sich noch sehr viel ändern bis dahin.
apfelpfeil schrieb:
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> Danach sind
> die heutigen Loks eh raus: die Diesel sowieso aber
> auch die 183 weil man dann Mehrsystem braucht (bis
> Prag?)
Ja, aber das dauert eben noch sehr lange (siehe oben). In der bis dahin verbleibenden Zeit von wenigstens 7 oder 8 weiteren Jahren hätte man dann immerhin weitgehend zeitgemäße Loks mit Drehstromantrieb, wenn man die 223 und 183 weiter einsetzt.
apfelpfeil schrieb:
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> Für die vergleichsweise kurze Zeitspanne bis dahin
> wird keiner große Investitionen in Neufahrzeuge
> vornehmen, weil sich die nicht amortisieren
> können. Also muss man zwangsläufig etwas Älteres
> als Überbrückung zulassen, um überhaupt Angebote
> zu bekommen, sonst läuft man Gefahr in eine
> Notvergabe zu müssen weil sonst kein Betrieb
> stattfindet.
Bei den E-Loks können ja auch andere Anbieter moderne Loks anmieten, denn die großen Fahrzeugvermieter haben ja moderne Drehstromloks mit ZEV, die sie wohl auch über kürzere Zeiträume vermieten würden. Dies wird im verlinkten Dokument auch angedeutet. Sehr viel schwieriger ist das in der Tat mit den Dieselloks. Denn hier ist an halbwegs modernen Loks mit ZEV nahezu nichts am Markt. Die Fahrzeugvermieter würden hier für so kurze Zeiträume höchstens dann neu investieren, wenn eine sichere Anschlußverwendung gesichert wäre. Für potentielle Dual Mode Loks mit ZEV gilt das erst recht, zumal diese aufgrund notwendiger Richtungswechsel und Stärkung/Schwächung hier gar nicht ins Einsatzkonzept passen.
Aber soll das wirklich als Grund ausreichen, um Loks ab Baujahr 1975 zu akzeptieren, die dann Ende 2028 also bereits knapp 55 Jahre alt sein werden? Und das, obwohl heute schon wesentlich modernere Loks auf der Strecke im Einsatz sind. Nur wegen des Wettbewerbs?
Es ist m.E nicht zu übersehen, daß das Los 1 auf DB Regio zugeschnitten zu sein scheint. Denn die hierfür von der BEG vorgeschlagenen 28 Doppelstockwaggons wird sonst kaum jemand "auf Lager" haben. Sollte DB Regio aber tatsächlich mit BR 111 und BR 218 antreten, dann muß man sich schon fragen, ob man damit tatsächlich bis ggf. Ende 2028 einen stabilen und verlässlichen Verkehr garantieren kann. Das erfordert schon liebevolle Pflege der alten Maschinen durch gute Fachleute, die heutzutage keineswegs überall noch möglich ist. Auch die Erfahrung der Tf mit der alten Technik spielt eine große Rolle für die Zuverlässigkeit. Und man benötigt ausreichend Reserven bzw. die Einbindung an eine größere Flotte. Mit 4 V-Loks, wie von der BEG für Los 1 vorgeschlagen, kann das als Insellösung nicht klappen, wenn das Los getrennt vergeben wird. Falls es wirklich so kommen sollte, dann kann man nur auf Mühldorf/SOB hoffen.
Gruß
223 061