14. Februar 2021 19:41
Früher hätte man? Man hat!

Servus,

viele fragen sich schon „Was macht Malo?“ oder „Wo ist Malo?“ „Drhamm!“ könnt ich sagen. Was auch stimmt.

Aber es trug sich mit Freund „Taigatrommel“ zu einem Einsatz im Miestal im Bereich Pavlovice zu, auf der Strecke Cheb – Stribo – Plzen, im September vorigen Jahres.
Viele Jahre versuchte Motive gingen an diesem Tag endlich mit den „Laminatka“ der Reihe 230/240 ab. Und auch so die Umstände damals zeitigten es: es reicht,
es war mir irgendwo genug. 30 Jahre Streckenfotografie beendete ich damals. Der Beschluss seither: Projekt-bezogen, oder „vielleicht noch einmal…“,
könnte es Aufnahmen in meinem Wirkungsbereich geben. Das Virus war das andere. Es engte immer mehr ein. Mir wars recht: kein Nachschub neuer Aufnahmen,
die Aufarbeitung des erschaffenen könnte beginnen. Wühlen in Diakisten bis der Scanner raucht.

Vor ein paar Wochen zog doch ein Winter als solcher ein. Und ein paar Umleiter auf der Hausstrecke begannen befristet ihr Unwesen zu treiben. Hätte ich mit einsteigen sollen in dies Geschäft?
Nix da. Die Hobbyfreunde trieben ihr Spiel wie gehabt. Nur für mich galt: am Bahnhof Marktleuthen hatten sie das in 40 Jahren unkontrolliert wachsende Gestrüpp gegenüber des Bahnhofes weg gemacht.
Da könnte man… Da sollte man…, so plötzlich die Überlegungen meinerseits. Und ich ließ mich doch darauf ein. Ein Bild gelang neulichst mit nordwärts fahrender LEG-232.
Mit früherer Maßgabe „Sonne im Rücken“ wärs nie machbar. Seinen Platz in der Serie „Zug mit EG/Strecke Hof – Rawetz“ hat die Aufnahme aber gefunden.

Ich stieg also wieder in die regionale App-Gruppe, was hatte man davor Ruhe am Wischkasten ;-), aber so recht zünden tats nicht. Auch lag es am Wetter. So ohne Sonne bei mir? Wer will kann.
Meins war das nie. Hat auch wo damit zu tun, das ein Diafilm nicht ewig nach unten belastbar ist. Heute dreht man an der digitalen Kamera die ISO nur so rein, und das wird schon.
Nur befinde ich mich immer noch im Modus „gar abwickeln“. Das bissel Zeug was noch kommt, wandert unvermindert analog ins Archiv. Nach mir die Sintflut.

Samstag Früh quengelte Freund Taigatrommel. Der Kerl stand mal wieder in meinem Revier. Warum auch nicht, denn Platz hab ich gemacht für die Nachfolger.
Sowieso rannten die letzten Jahre ganze Horden Fremder hier in der Region kreuz und quer über die Äcker. Da war ich schon nicht mehr dabei.
So fuhr ich also diesen Samstag früh raus zur Großwenderner Kurve.


Was kam war der 2066 mit oller 423! Tja, am 31.Januar 1999 sah das so aus. So stiefelte ich den Schlittenhang der Großwenderner Kinder hinauf.
Schnaufend kam ich an, die Kondition… Und groß herum suchen für einen Standort war nimmer. Der Zug näherte sich bereits hörbar.


Zwack! 232 262 vorm 51715 Nürnberg – Seddin.

Nach dem Schuss war Zeit mit Taigatrommel zu sinnieren. Warum war ich früher nie an dieser Fotostelle? War der Fleck damals verwachsen?


Als 232 135 mit dem 2064 zum 24.Februar 2006 daher räucherte, hätte man es so nicht unbedingt behaupten können.
Rechts schaut der Hang halbwegs frei herüber.


Dagegen mit der „Milch“ 42813 am 10. August 1997 tät ich sagen: unbrauchbar, die Lücke da drüben zu klein.
Das Erlen- und Weidengelumpe dort strebte ja seither immer weiter in die Höhe.


Freilich, die Kurve war eine Standartstelle im unmittelbaren Bereich. Wahrscheinlich tät sie über die Jahre 1996 bis 2006 eine gute Diamagazinstange abgeben.
Hier wars 232 216 per 47530 mit dem Koks für die Maxhütte nach Sulzbach-Rosenberg. 20.Mai 2001.


Und die letzten Zuckungen meinerseits an diesem Ort, vom Prinzip her der Fanal für mich: 218-Doppel im hochwertigen Fernreisezugdienst!
218 358+344 stieben zum 17.April 2006 nach Hof.
Den Schlußpunkt hier setzte erst voriges Jahr zwei Mal die LEG mit dem „Rawetzer“ Kessel.

Das Motiv –Großwenderner Kurve- war und ist ein ganztägig zu machendes Motiv. Derlei gibt es zwischen Hof und Marktredwitz sicher kein zweites Mal.


Kurz vorm Aufschlag daheim noch Bilder meiner Eger. Im Viadukt hingen die Eiszapfen. Das „Haufischmaul“ also wieder mal existent.


Die Eger war über Nacht stellenweise komplett überfroren. Und da hinten am „Brückl“ Richtung Ortsausgang scheinbar ein Eisstau entstanden war,
suchte sich das Wasser einen Weg durch die Wiesen. Ein paar Tage zuvor war hier eh alles durch Hochwasser abgesoffen. Jahrelang war das nicht mehr.


Wie zu erfahren war kündigte sich für Sonntag ein Militärzug von Litauen her an. Das ist aber immer so eine Sache mit derlei.
Eine prima Entfernung und mehrere Grenzen. Und hinzu die Kälte… Ob das bei Abfahrt ca. 9 Uhr am Sonntagfrüh in Hof bleiben sollte?

Der Wecker bimmelte Sonntag um 07:15 Uhr. Ein stressfreier Vorlauf also. Der Himmel war ungetrübt.
Und aus den Essen der umliegenden Häuser säuselte es senkrecht in den Himmel. Puh, das dürfte ganz schön knackig da draußen sein.


Zur Abfahrt um 8 Uhr dann… Nun ja. Das Gänge schalten war anfangs mehr ein drücken. Bei der Fahrt Richtung Gefrees hinüber, wo es in Röslau gar -24° anzeigte,
kamen wieder die Gedanken. „Früher hätte man…!“

Wann war da überhaupt ein letzter Winter-Hochleistungseinsatz meinerseits? Dieser schälte sich gedanklich nach kurzer Überlegedauer sofort heraus.
Hajek wars! Am 13.Februar 2003. -21°C… Und da war man nicht für einen ! Zug unterwegs. Das hieß alles was da gefahren kam, das hieß dauerhaft draußen in der Dürre zu stehen.


Hier zum Auftakt 749 102 mit dem R811 am westlichen Stellwerk im Bahnhof Hajek. Die Kohlenschütte und der Blechascheneimer vor der Türe.
Der diensthabende Stellwerker kam mal heraus zur Kohlenlege „Dobrej!“ mehr war nicht an Unterhaltung. Was kratzte es dem das ich da stand.


Kaum war der Schnellzug durch trabte 749 081 mit einem Güterzug an. Es roch, ja es duftete aus der Esse des Stellwerks.
Unverkennbar süßlich , Sokolover Braunkohle, die mit dem guten Schwefelzusatz.


Dann raus zum alten Brückenkopf. Ein dicker Pullover und zwei Jacken über, und die „lange“ unten drunter an sowieso, am Bahndamm entlang durch den knarzenden Schnee.
So war das ganz gut auszuhalten. 751 161+159 brachten gegen 8.45 Uhr eine Bunkerkohle die Steigung von Lesov herauf.


Und hinten dran schiebend, die 081 vom Auftaktbildchen zuvor.


Keine halbe Stunde später war wieder der Groll aus Richtung Karlovy Vary zu vernehmen. Ein „gemischter“ näherte sich. Diesmal nahm ich oben am Brückenkopf Position.
Die Klänge der beiden Loks… Ja das war was!!!


Und hinten dran gabs Unterstützung von 742 300.

Der Tag ist bis heute ob seiner fotografischen Ergebnisse bestens in Erinnerung geblieben.
Und so in Gedanken an einst verloren war ich durch Röslau schon durch.


Auf Höhe Bödlas ein kurzer Streckenhalt. Der Schneeberg (1052m) grüßte so schön weiß vor blauen Himmel herüber. Dem vorgelagert die Ortschaft Birk.

Wohin wollte ich? Mit Plandurchfahrt kurz nach 9 Uhr in Münchberg ist es mit dem Licht relativ auf dieser Strecke. Es gibt schon Motive um diese Jahreszeit.
Ich fing von Westen her mit Suchen an. Oberhalb Streitau, in dem Zwickel zwischen Höflas und Oberbug, lag eine lange Gerade ohne weiteren Bewuchs bereits gut im Licht.

Dann Bahnhof Stammbach. Zu viel Schattenwurf an einem der beiden Formsignale begeisterte mich nicht. Was tun? Plötzlich kam Kollege JBK des Weges.
Ein Auto mit Kennzeichen „KI“ im Schlepptau gar. So ein Almauftrieb schon wieder vor Ort? Die zwei Fans entschwanden wieder. Es folgte ein Hofer VOLVO…


Ich stand so da und sinnierte wieder. Vor allem das Ensemble gegenüber des Bahnhofes inspirierte mich doch arg. Es schaut gar so arg nach Tschechen oder Polen aus…
Morbider Charme in Oberfranken 2021 also! Na das ist doch was! Und ich fahr dem wegen schon seit 2003 nach Polen…

Die Nachricht am mobilen Gerät kam durch, dass es in Hof mit dem Zug noch dauert. Auf 10 Uhr erst könnte es werden. Nun ja, ich verließ Stammbach,
mir kam ein nie umgesetztes Motiv bei Förstenreuth in den Sinn. Vielleicht ging es auch nie ab, weil damals stets verkrautet?
Bis August 1998 hatte ich im Bereich (Hof) – Oberkotzau – Neuenmarkt-Wirsberg mehr als nur gegrast. Diese Epoche warf Material ab in meine Diakisten.

Doch 2004 war wieder für ein paar Monate eine hohe Zeit. Alles an Motiven wurde nochmals durchgelassen. Die Russen kamen nun!
Und doch eine sichtbare Zahl, wenn auch gering, an Fotografen fremder Regionen zu Besuch.


„Latz“ an der Anrufschranke die zum Posten 110a in Seulbitz zugehörend ist. Der 1564 am 2.September 2004.


Freund Phil W. aus London/UK hatte ich damals zwei Tage an der Backe. Sozusagen war ich von ihn als sein „Scout“ gebucht.
Kurz vor Münchberg 233 594 und 232 079 am 1660 des 2.September 2004. Heute zwei Russen an einem Zug dort? Die Region stünde Kopf…


Selbst 234 sorgten damals für die IC-Beförderung. Hier am ex Posten 97 in Schödlas. 4.September 2004

War da was mit altrot? Bzw. mit Güterverkehr?


Planmäßig gab es 232 zwischen Hof und Bamberg eine erkleckliche Zeit lang. Etwas davon ist in meinen Diakästen. Stellvertretend dafür sogar eine 234, die 606 in Münchberg.
Das Abgaswölkchen verteilte sich hier über den 3785 für den 1.September 1998.


Auch das: zweite Geige für 232 594 in Marktschorgast. 212 098 Vorspann am 48561 der zum am 18.August 1998 unterwegs war.

In all den Gedanken an einst versunken verstrich die Zeit am kühlen Waldesrand bei Förstenreuth bzw. Untereinzel.
Dem gesellte sich auf einmal Freund WHR hinzu. Lange nicht gesehen, was für ein Hallo. Zuletzt hatten wir uns in Legnica in Niederschlesien zum allseits bekannten Schotterwahnsinn getroffen,
der doch gehörig mit ex DB-232 in der Beförderung durchmischt ist. Vor zwei Jahren war das. Ich nach durchfahrener Nacht um kurz nach 6 Uhr bei ihm am Hotel angekommen,
konnte gemeinsam wie verabredet Frühstück eingenommen werden. Die Stunden hernach brachten doch diverse Ludmillen für uns beide. Waren es Loks von Agniezka Dolata in Gniewkow,
blaue Skinest im Dienste für Colas auf Rogoznica II oder gar cargounit in Pilawa Gorna? Es ist schon verrückt was man treibt.


Dann kam er endlich! 233 698 vor diesem 49334 aus Litauen. Und Premiere für mich: verkehrsroter Russe auf der Bamberger Strecke im Güterverkehr. Fernverkehr damit hab ich genug.

WHR fragte mich wohin jetzt? Ob nach Ramsenthal hinterher oder wo hin? Von Cheb käme mittags was in Schirnding heraus entgegnete ich. Er fuhr von dannen.
Ich heimwärts.

Früher hätte man! Ja, da wäre man auch losgekachelt. Auch nach Schirnding oder Elißenfels oder Brand bei Marktredwitz.
Aber man hat. Hat damals gemacht. Genug!
Heim zu via Münchberg und Kirchenlamitz die Gedanken an einst.

Manmanman waren dass Zeiten!

malo
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Früher hätte man! Man hat...

malo 1910 14. Februar 2021 19:41

Re: Früher hätte man! Man hat...

Blackender 726 14. Februar 2021 22:48

Re: Früher hätte man! Man hat...

Ingo751 578 16. Februar 2021 20:45

Re: Früher hätte man! Man hat...

mugelmark 702 15. Februar 2021 06:59



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