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Und deswegen ...

30. August 2020 09:48
.. dürfte die Schlußfolgerung in der Fläche eben nicht wieder irgendwann lauten: „Wegen der wenigen verbliebenen Beförderungsfälle lohnt sich das mit der Bahn nicht“, sondern es muß gelingen, einen nennenswerten Anteil des Individualverkehrs dauerhaft auf die Bahn zu verlagern.

Das bedeutet aber aus meiner Sicht: Keine Lippenbekenntnisse, sondern ganz konkret:
- einen dichten Takt
- Pünktlichkeit und Verlässlichkeit
- genügend Zustiegsmöglichkeiten nahe der heutigen Siedlungen und Firmenansiedlungen/Ausbildungsstätten (Edit: ... bzw. gute und problemlose Park und Ride Angebote)
- eine gut ausgebaute und leistungsfähige Infrastruktur, um trotz häufiger Halte schnell voranzukommen
- beschleunigungsstarke Fahrzeuge mit genügend Türen, die ohne große Verzögerung öffnen und schließen und zügigen Fahrgastwechsel ermöglichen
- gute und verlässliche Anschlüsse durch gezielten Ausbau der Infrastruktur passend zu den gewünschten Taktknoten
- Baumaßnahmen soweit irgend möglich unter rollendem Rad bzw. während der nächtlichen Betriebspause durchführen; genügend Reserve für Baustellen im Regelfahrplan einplanen
- nur wenige kurze Sperrpausen im Jahr, auch auf eingleisigen Strecken; kein SEV über Wochen oder Monate!
- ausreichend Personal und Fahrzeuge, um spontane Ausfälle bzw. SEV unter allen Umständen zu vermeiden
- dort, wo die hohe Nachfrage schon oder noch da ist, ausreichend Fahrzeugkapazitäten für weiteres Wachstum der Nachfrage bereitstellen
- ...

Was davon gelingt heute schon in Deutschland? Am ehesten noch der dichte Takt, zumindest auf dem Papier. Bei allen anderen Punkten hapert es, teilweise zwar nur punktuell, teilweise jedoch auch flächendeckend und ganz systematisch. So kann das mit der Verkehrswende nicht gelingen. Und die Corona-Krise hat leider für weitere Rückschläge gesorgt.

Edit: Sogar von den Aufgabenträgern wurde es übrigens teilweise schon so geäußert: Es geht sehr schnell, die Fahrgäste zu vergraulen und wieder auf den Pkw umsteigen zu lassen. Aber es ist sehr mühsam und langwierig, potenzielle Fahrgäste für die Bahn (zurück) zu gewinnen. Das gilt m.E. auch dann, wenn man über die Reaktivierung von Strecken nachdenkt. Ohne die oben genannten Punkte zu beachten, ist das Risiko von Fehlschlägen m.E. hoch.

Gruß
223 061



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.20 10:16.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Gedankenexperiment bzw. Milchmädchenrechnung zur Klimafreundlichkeit

223 061 2415 29. August 2020 17:06

Re: Gedankenexperiment bzw. Milchmädchenrechnung zur Klimafreundlichkeit

extirschenreuther 843 29. August 2020 19:45

Und deswegen ...

223 061 877 30. August 2020 09:48

Re: Und deswegen ...

apfelpfeil 754 30. August 2020 11:45

Re: Gedankenexperiment bzw. Milchmädchenrechnung zur Klimafreundlichkeit

bayreuth 702 31. August 2020 05:45

Re: Gedankenexperiment bzw. Milchmädchenrechnung zur Klimafreundlichkeit

Eisenbahner1 678 31. August 2020 14:08

Artikel in der PNP

Schwandorfer 621 01. September 2020 21:50



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