Zitat aus dem Artikel:
„
Für das Eisenbahn-Bundesamt in Bonn ist die Angelegenheit bereits geklärt. Als Ursache für den Zwischenfall wurde die Verbindung von zwei Fehlern festgestellt. Zum einen sei die Bremsleitung des Güterzugs nicht durchgehend durch alle Waggons gekuppelt gewesen, sodass nicht alle Waggons gebremst werden konnten, zum anderen sei die gesetzlich unbedingt vorgeschriebene Bremsprobe bei der Abfahrt unterlassen worden.“ (Zitat Ende)
Ist der EBA-Bericht dazu irgendwo öffentlich zugänglich? Ich würde den gern einmal lesen, eine erste Suche im Internet war aber leider erfolglos.
Da auf der KBS 855, auf der ich oft als Fahrgast unterwegs bin, auch viele Kesselwagen-Ganzzüge verkehren, muß ich immer an das Explosionsunglück von 1997 denken, das damals in der Öffentlichkeit sehr große Aufmerksamkeit bekam. Die Ursache war damals ähnlich simpel wie im oben genannten Fall. Nach dem Lokwechsel wurde vergessen, die Bremsleitung zwischen Lok und Zug wirksam zu verbinden, was aber wegen unterlassener Bremsprobe nicht bemerkt wurde. Der Zug fuhr dann mit 90 km/h über eine 40er Weiche, die Lok der BR 155 (kein Leichtgewicht) kam noch herum, aber die Kesselwaggons rissen ab, entgleisten, gerieten in Brand und explodierten später teilweise. Es gab Tote und Schwerverletzte.
[
de.wikipedia.org]
Ca. 10 Jahre nach diesem schweren Unglück wurde rückblickend eine lange Auflistung des EBA veröffentlicht, wie viele
ähnlich gelagerte Fälle mit zum Glück glimpflicherem Ausgang es danach inzwischen wieder gegeben hatte:
[
otif.org]
Würde man eine solche Liste bis heute verlängern, wäre sie vermutlich inzwischen noch deutlich länger. Betroffene Mitarbeiter nach solchen Vorfällen zu bestrafen, ist m.E. nur sehr bedingt hilfreich. Wichtig wäre aus meiner laienhaften Sicht vor allem die
Vorbeugung bezüglich Qualifikation, Persönlichkeitsstruktur und Firmenkultur. Daher würden mich die Schlußfolgerungen des EBA dazu interessieren.
Gruß
223 061
