Munitions-Anstalt Breitengüßbach - gut versteckt und (früher) mit Bahnanschluss (mvB)

Servus zusammen,

nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mal wieder Lust, einen kleinen Bildbeitrag zu erstellen. Diesmal geht es um die Munitionsanstalt (MunA) Breitengüßbach, auf die ich durch das NOBF aufmerksam wurde: [nobf.de]

Vor ein paar Tagen war ich selbst dort mal unterwegs und habe mich umgesehen. Das 131 Hektar große Gelände des 1935 gebauten und 2007 aufgelassenen Munitionsdepots ist mittlerweile tagsüber durch die Tore frei zugänglich.


Blick vom Anschlussgleis Richtung Breitengüßbach. Das Gleis dürfte von der Anschlussweiche circa 1,5-2km lang sein.


Blick von einem Bahnübergang über das Anschlussgleis in Richtung MunA-Tor.


Hinweise für Besucher am Tor zur MunA.


Defekte Sprechsäule am Tor.


Gleich hinter dem Eingangstor ist der sogennante "untere Bahnhof" mit ein paar Verwaltungsgebäuden und offenbar noch reichlich Holz von Waldarbeiten im Gelände. Da wäre doch so ein SETG-Holzzug/-Hackschnitzelzug etwas zur Abfuhr anstatt dutzender Lastwagenfahrten ;-)


Wegweiser für das Personal.


in den letzten knapp 15 Jahren hat sich der Wald das Gleisbett fast gänzlich zurückerobert. Ansicht im Abschnitt zwischen unterem und oberen Bahnhof.


Auch am oberen Bahnhof liegt reichlichst Holz vor der Hütte. Auch wenn es manchen Leuten die sicher auch Argumente haben sauer aufstoßen wird: Hier gehört sich doch ein Containerterminal hin! Das Gleis liegt schon (bis auf die Anschlussweiche, die wurde natürlich leider schon entfernt), es gibt eine großzügige geteerte Fläche mitten im Wald (keine Lärmbelästigung für Anwohner) und man hat mit der A73 einen mehr oder weniger direkten Autobahnzugang. Das wird natürlich ein Traum bleiben. Dennoch: Eine langfristige Nutzung als Naherholungsgebiet scheint meiner Meinung nach schon deshalb utopisch, da das Gelände nicht gesichert frei von Kampfmitteln ist und die Gebäude zusehends verfallen.


Blick vom Prellbock des oberen Bahnhofs zurück Richtung unterer Bahnhof und Bahnhof Breitengüßbach.


Ladestraße mit den eigentlichen Munitionsbunkern, von denen es knappe 100 Stück zu geben scheint.


Ein Munitionsbunker.


Nach einem ausgiebigem Spaziergang kehrten wir mit einem mulmigen Gefühl zurück. Was doch für ein Aufwand betrieben und Geld ausgegeben wurde, um Krieg zu führen...



Wer mehr zu diesem Thema erfahren will, hier noch folgende Links:
[muna-breitenguessbach.de] - Interaktive Seite zur Weiterentwicklung des Geländes
[www.breitenguessbach.de] - Informationen der Gemeinde Breitengüßbach
[nachrichtenamort.de] - Informationen und Bilder aus der Lokalpresse



Viele Grüße
domos


P.S.: Im Nachhinein habe ich gelesen, dass man dort auch regelmäßig Wildschweine antrifft; das Areal ist also nicht nur auf Grund der eventuellen Verseuchung mit Kampfstoffen mit Vorsicht zu genießen.